SCHWALMSTADT. Die Evangelische Hochschule Darmstadt (EHD) erhält neue Seminar- und Büroräume auf dem Stammgelände der Hephata Diakonie in Schwalmstadt. Im Haus Bethanien neben der Kirche wird das zweite Obergeschoss auf einer Fläche von 600 Quadratmetern für Hochschulzwecke umgebaut.
„Der Umbau wird den Hephata-Campus als Bildungsstandort weiter stärken“, freut sich Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt über das Projekt, das nach langem Planungsvorlauf mit Beginn des Jahres 2020 in die Tat umgesetzt wird. „Wenn alles gut klappt, kann die EHD möglicherweise schon zum Wintersemester 2020/21 einziehen“, sagt Dietrich-Gibhardt.
„Mit der neuen Etage im Haus Bethanien wird die EHD am Studienstandort auf dem Hephata-Gelände Lehrenden und Lernenden noch bessere Arbeitsbedingungen bieten“, ergänzt EHD-Präsident Prof. Dr. Willehad Lanwer begeistert. „Mit unserem gemeinsamen Engagement werten wir Schwalmstadt als einzigen Standort einer Hochschule für angewandte Wissenschaften in Nordhessen deutlich auf.“
Bislang nutzt die EHD Räume auf dem Campus der Hephata-Akademie. Dort sind die Kapazitätsgrenzen allerdings erreicht, zumal sich sowohl die Hephata-Akademie als auch die EHD über steigende Studierendenzahlen freuen. „Grundsätzlich bleibt es trotz der zusätzlichen Räume für die EHD im Haus Bethanien bei dem bewährten Miteinander der Fachschulen an der Hephata-Akademie und der Hochschule, so dass auch weiterhin beispielsweise die Bibliothek und die großen Seminarräume gemeinsam genutzt werden“, betont Dietrich-Gibhardt.
Derzeit studieren fast 200 junge Menschen am Treysaer Standort der EHD Soziale Arbeit. An den Fachschulen der Hephata-Akademie gibt es aktuell insgesamt rund 300 Studierende, die Abschlüsse als Erzieher, Heilerziehungspfleger, Heilpädagoge, Diakon, Altenpfleger und Altenpflegehelfer anstreben.
Die kalkulierten Kosten für den Umbau im Haus Bethanien liegen bei zirka 600.000 Euro. Hephata trägt mit 400.000 Euro den Hauptteil der Kosten, die EHD investiert 150.000 Euro. Die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) unterstützt das Vorhaben mit 50.000 Euro. (pm)
Hintergrund: Haus Bethanien
Das Haus Bethanien ist eines der ältesten Gebäude auf dem Hephata-Stammgelände. Bis Anfang des Jahrtausends lebten dort Menschen mit Behinderung in mehreren Wohngruppen. Im Zuge der Regionalisierung der Wohnangebote der Hephata-Behindertenhilfe war das Haus Bethanien das erste Gebäude, das nicht länger für Wohnzwecke genutzt werden sollte. Die Menschen, die dort gelebt haben, sind in kleinere Häuser an verschiedenen Orten auf dem Hephata-Gelände und in den Regionen umgezogen. Die Umnutzung des Hauses Bethanien geht seither schrittweise voran. „Mittlerweile ist Bethanien zu einem Ort geworden, wo Wohnen, Leben und Arbeiten möglich sind“, betont Dietrich-Gibhardt. Während im Erdgeschoss die Tagesförderstätte der Werkstätten für Menschen mit Behinderung eingezogen ist, sind in den oberen Stockwerken Büros des Geschäftsbereichs Behindertenhilfe, der Kirchengemeinde und der Mitarbeitervertretung. Außerdem gibt es mit dem „Bethanien hostel“ eine attraktive Gästeetage, die sich steigender Beliebtheit erfreut. Den Umbau der Etage für die EHD bezeichnet Dietrich-Gibhardt als einen weiteren Meilenstein für die Entwicklung des Hauses Bethanien.