Stadtteilkonferenz: Der Baunsberg soll sich positiv verändern
BAUNATAL. Es geht nicht ohne die Bürger und schon gar nicht gegen sie. Nur, wer weiß, was die Menschen denken, kann ihre Anliegen vertreten, alle mitnehmen und auch von notwendigen Veränderungen überzeugen, Zwänge erklären, Missverständnisse verhindern und Differenzen ausgleichen.
Bürgermeisterin Silke Engler war jüngst auf „Abenteuertour“ durch den Baunsberg und eröffnete selbst die bereits 3. Stadtteilkonferenz im Stadtteilzentrum Baunsberg, auf der ein neues Wegekonzept für das Wohngebiet Baunsberg präsentiert wurde. Kinder und Erwachsene konnten nach den Vorträgen der Fachbüros in Workshops ihre Ideen und Vorschläge für die Gestaltung von Orientierungspunkten und die Ausstattung mit Spielgeräten, Sitzgelegenheiten, Skulpturen oder ähnlichem entlang der Wegeverbindungen einbringen.
Eine Magistrale von Süd nach Nord
Der „Baunsberg ist tatsächlich ein Berg, stellte Michael Herz vom Büro „f5+“ fest. Eine Magistrale von Nord nach Süd – nur für Fußgänger soll sehr unterschiedliche Bereiche miteinander verknüpfen, das Quartier lebendiger, erlebbarer und attraktiver machen. Verbindungen werden geschaffen und das ist nicht nur räumlich gemeint.
Platz für alle soll entstehen, also muss der Weg breit sein. 3,50 Meter sind durchgehend möglich. Ein „Vernünftiger Wegebelag“ soll zum Einsatz kommen, eine helle, aber nachhaltige Beleuchtung, ein Blindenleitsystem und einheitliches „Mobiliar“ Die Beschilderung wird an Beleuchtungsmasten angedockt und eine besondere Baumart – mit ganzjährig gelben Blättern – ist einzigartig für das Quartier und macht den Weg durchgehend erkennbar. Das Pflaster ist einheitlich aber auf den Wegen heller als an den Plätzen. An sechs Knotenpunkte treffen sich Nord-Süd und West-Ost Achsen. Ein Vorschlag kommt: Die Wege bis zum Waldrand durchzuziehen.
Schnittstellen ohne Stufen – geringes Gefälle trotz Berg
Erik Hanf vom Büro „hanf“ erklärt, dass die Schnittstellen der Wege ohne Stufen möglich sein werden. An manchen Stellen gibt es Abweichungen vom Grundkonzept, wenn alte Bäume stehen und aus nachhaltigen Gründen an manchen Stellen auch „Mischverkehr. Für Rollstuhlfahrer sind nicht immer 6 Prozent Steigung möglich aber 6 bis 8 Prozent. Das habe der Weg zur Straßenbahn auch und der wird gelobt. Das sei allemal besser als am Ende eine Treppe. Die steilste Stelle weist 9,8 Prozent Steigung auf.
Die Ost-West-Verbindungen werden 2,50 Meter breit sein, die Übergänge werden ein eigenes Projekt.
Bäume und Unkraut – wo landet Christoph 7?
Nach bisheriger Planung soll kein Baum gefällt werden, höchstens Büsche müssen weichen. Wieviel Bäume werden gepflanzt, will ein Bürger wissen. 25 ist die Antwort. Warum nicht mehr? Weil schon Bäume stehen und es kein Wald ist. Ok! Wie ist es mit dem Unkraut auf der neuen Magistrale, lautet eine andere Frage. Das Pflaster hat sehr enge Fugen. Wenn viele Leute laufen, entwickelt sich kein Unkraut. Kann Rettungshubschrauber Christoph 7 landen? Ja, Erklärt Silke Engler, am dafür zugewiesenen Platz.
Anwohner haben Angst, dass es eine Partystraße wird. Silke Engler: Die Treffpunkte werden gesucht. Man müsse die jungen Leute ansprechen, die ja fast immer aus dem Quartier kommen. Wenn es heftig wird, dann gibt es eine gute Zusammenarbeit mit Polizei und Streetworkern.
Jahrgang 4 als Expertengruppe
Anschließend ging es in die Kleingruppen. Die jüngste „Expertengruppe“ hat schon vorher getagt: Der Jahrgang 4 der Grundschule hat Ideen für die Ausgestaltung aus Kindersicht gegeben. (rs)