FRIELENDORF. Nach dem erfolgreichen Infomarkt Ende September zum Thema „Windenergie in Frielendorf“ mit rund 200 interessierten Bürgerinnen und Bürgern fand am Donnerstag, 26. November ein „Runder Tisch“ in nicht-öffentlicher kleiner Runde statt.
Ziel des Gespräches war es, die im Rahmen des Infomarktes begonnenen Gespräche nicht abreißen zu lassen, den nun aktuellen Stand der geplanten Windenergieprojekte „Waltersberg“ und „Batzenberg“ sowie das gemeinsame weitere Vorgehen zu besprechen, um dabei größtmögliche Transparenz für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schaffen. „Das Gespräch war trotz unterschiedlicher Positionen sachlich und konnte zur Klärung von offenen Fragen beitragen. Eine Fortsetzung des „Runden Tisches“ ist ausdrücklich gewünscht. „Ich bedanke mich bei den Organisatoren, dass sie mit diesem Format der LandesEnergieAgentur die Gemeinde Frielendorf dabei unterstützen, einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten langfristig zu gestalten“, resümierte der Frielendorfer Bürgermeister Thorsten Vaupel.
Teilnehmer des rund zweistündigen Dialogs waren der Vorsitzende der Gemeindevertretung Reiner Ebert, Bürgermeister Thorsten Vaupel, Vertreter der Fraktionen in der Gemeindevertretung Frielendorf, der erste und zweite Vorsitzende der Umweltkommission der Gemeinde Frielendorf, die Planer der Windanlagenhersteller Abicon und Enercon, Vertreter der Bürgerinitiative „Windkraft-im-Wald-Überdenker“, ein Vertreter von HessenForst und eine Vertreterin der Regionalplanung im Regierungspräsidium Kassel. Eingeladen hatte die Gemeinde Frielendorf in Kooperation mit dem Bürgerforum Energieland Hessen und deren regionalen Partnern. Der „Runde Tisch“ wurde von Dr. Sabine Säck-da Silva moderiert.
Nach einer kurzen Vorstellung der Positionen aller Beteiligten erläuterte die Vertreterin der Regionalplanung die Historie der Windvorranggebiete und die damit verbundenen Überlegungen und Abwägungen. Sie betonte, dass mit der Ausweisung von Windvorranggebieten ca. 2 % der hessischen Fläche für die Errichtung von Windenergieanlagen als Windvorranggebiete definiert wurden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auf 98 % der hessischen Flächen keine Windenergieanlagen errichtet werden dürfen. Ob innerhalb der Vorrangfläche eine Genehmigung erteilt werden kann, hängt weiterhin von umfangreichen standortbezogenen Prüfungen ab.
Sehr deutlich unterschieden sich die Positionen zu den geplanten Standorten im Wald. Alle Teilnehmer/-innen bekräftigten, dass große Anstrengungen zum Klimaschutz und zur Realisierung der Energiewende unternommen werden müssten und dafür in Zukunft auf fossile Energieträger verzichtet werden müsse. Keine Einigkeit konnte über den Weg dorthin erzielt werden.
Ein weiteres Anliegen bezog sich auf Beteiligungsmöglichkeiten an den Windenergieanlagen. Von den Kommunalvertretern wurde der Wunsch geäußert, dass die Gemeinde respektive die Bevölkerung stärker von den Anlagen auch finanziell profitiert.
In ihrem Schlusswort bedankte sich Sabine Säck-da Silva ausdrücklich für das konstruktive Gespräch und ermunterte die Beteiligten, trotz unterschiedlicher Positionen auch die Gemeinsamkeiten zu sehen und im Dialog zu bleiben.
Beide Projektentwickler wiesen erneut darauf hin, dass sie alle Informationen rund um das Genehmigungsverfahren transparent zur Verfügung stellen, sobald sie vollständig vorliegen.
Dokumentation zum Infomarkt Windenergie in Frielendorf demnächst online
Rund 120 Fragen zu den geplanten Windenergieanlagen „Am Batzenberg“ und „Am Waltersberg“ stellten die Bürgerinnen und Bürger beim Infomarkt am 20. September in Frielendorf.
Vertreten waren die Projektentwickler Abicon und Enercon, HessenForst, die Bürgerinitiativen, das Regierungspräsidium Kassel und das Bürgerforum Energieland Hessen. Die gesammelten Antworten der Expert/innen inklusive weiterführender Links und Informationen sind in einer umfangreichen Dokumentation ab dem 6. Dezember 2019 unter www.energieland.hessen.de/Buergerfragen_Frielendorf zu finden. (pm)