Ein Baum fürs Leben in Baunatal

Mütter und Väter pflanzen Stammbäume

BAUNATAL. Eine der sicher schönsten und wertvollsten Traditionen ist das Pflanzen eines Baumes, wenn ein Kind geboren wurde. In Baunatal können das alle Muttis und Papis ganz unkompliziert, in einem schönen Rahmen und in Gemeinschaft mit allen anderen Müttern, Vätern und Familien.

Einen eigenen Garten müssen sie nicht haben. Die Stadt hat es in diesem Jahr 248 Eltern angeboten auf einem städtischen Grundstück einen Baum zu pflanzen, deren Kinder zwischen September 2018 und September 2019 geboren wurden. Seit dem Jahrtausendwechsel – im Jahr 2000 – ermöglicht die Volkswagenstadt ihren Eltern einen Stammbaum zu pflanzen. Insgesamt haben schon 1.264 Bäume angewurzelt. 56 sind am vergangenen Samstag hinzugekommen.

Daniel Jung: Stammbaum gibt Halt und Orientierung

Für den Ersten Stadtrat Daniel Jung war es die erste öffentliche Handlung, den Eltern die Bäume und die Urkunden zu übergeben und die Familien beim Pflanzen zu unterstützen. Gerade in Zeiten, in denen die Welt scheinbar auseinandergerät, so Jung, gebe ein Stammbaum Halt und Orientierung, der tief wurzelt und in alle Himmelsrichtungen wachsen kann.

Auf einer Fläche an der Elgershäuser Straße Richtung Schauenburg konnten sie auf eine festgelegten und angesteckten Fläche Laubbäume wie Feldahorn, Hainbuche, Vogelkirsche, Eberesche, Elsbeere und Speierling pflanzen. Frau Regina Braunewell erklärte die Bäume, die Aktion und Gärtnermeister Tobias Kirchhoff zeigte, wie man schnell ein Loch ausgraben und Drahtgitter gegen Wühlmäuse einbringen kann. Schließlich erfuhren die jungen Eltern noch, wie sie einen Pflock einschlagen sollten, um den Baum gegen Sturm und Wind zu abzusichern.

Beste Startvoraussetzungen

In den ersten zwei Jahren werden die Eltern gebeten, beim Bewässern zu unterstützen. Danach übernimmt der Bauhof alle Pflegearbeiten. Die Stammbäume sollen die besten Startvoraussetzungen haben. Es ist ein schöner Gedanke, wenn die dann erwachsenen Kinder, irgendwann zum Kraft tanken an ihren ganz persönlichen Baum gehen können. (rs)