Fritzlar. Nach Todesfällen im Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar sitzt eine 48 Jahre alte falsche Ärztin mit letztem Wohnsitz in Kiel in Untersuchungshaft. Sie soll durch fehlerhafte Anästhesien für vier Todesfälle verantwortlich sein. Weiteren acht Patienten soll durch ihr Handeln gesundheitlicher Schaden zugefügt worden sein.
Polizei richtet Hinweistelefon ein
Die Staatsanwaltschaft Kassel und eine Einheit der Polizei (BAO „Medicus“) ermitteln gegen die Frau wegen des Verdachts des Totschlags, gefährlicher Körperverletzung, Urkundenfälschung, Betruges, Missbrauchs von Titeln und Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz (Ausübung der Heilkunde ohne Erlaubnis), wie ein Polizeisprecher in Homberg berichtet. Für Betroffene und Angehörige hat die Polizei ein Hinweistelefon, Tel. 05681-774-180, eingerichtet, das täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr besetzt ist.
Laut den Ermittlern war die Frau von 2015 bis 2018 als Assistenzärztin im Hospital zum Heiligen Geist tätig, ohne die erforderlichen Kenntnisse zu besitzen. Irgendwann kam wohl raus, dass sie sich mit gefälschten Unterlagen in der Klinik beworben hatte.
Am Dienstag ordnete ein Amtsgericht Untersuchungshaft gegen die 48-Jährige an. Gleichzeitig durchsuchten über 50 Polizisten Objekte in drei Bundesländern. Darunter auch die Wohnung der Frau in Kiel und die Fritzlarer Klinik. (wal)
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