GUDENSBERG-GLEICHEN. 29.990 Hähnchen möchte ein Gleichener Nebenerwerbslandwirt zukünftig in Gleichen halten. Dazu hat er erneut einen Bauantrag bei der Bauaufsicht in Homberg eingereicht. Zahllose Versuche den Nebenerwerbslandwirt zu bewegen, den Stall auf einer geeigneteren Fläche zu errichten, schlugen fehl.
95 Prozent der Gleichener Bevölkerung sind gegen den Standort. Auch der Ortslandwirt – als Interessenvertreter der Gleichener Landwirte – spricht sich dagegen aus, so die SPD-Fraktion in der Gudensberger Stadtverordnetenversammlung am Montag in einer Pressemitteilung.
Die SPD-Fraktion machte sich vor Ort ein Bild. Ortsvorsteher Völker Höhmann zeigte den Fraktionsmitgliedern den geplanten Standort, in unmittelbarer Nähe zur Ortslage von Gleichen. In nur 600 m vor der Ortslage Gleichen von Kirchberg/Lohne kommend, soll der Hähnchenstall entstehen. „Das fatale daran“, so Ortsvorsteher Höhmann, „der Stall liegt dann genau in Windrichtung vor Gleichen!“. Entstehende Gerüche werden somit direkt in den Ort geweht.
Bereits vor einem Jahr hatte der Nebenerwerbslandwirt einen Bauantrag gestellt. Dieser war nicht genehmigungsfähig. Bei dem neuen Antrag werden u.a. die Belange der Naherholung (Rad- und Wanderwege am Leichenkopf) und des Naturschutzes (Wartberg, Streuobstwiese und Leichenkopf) nach Auffassung der SPD-Fraktion nicht ausreichend berücksichtigt.
Auch der Lieferverkehr zur geplanten Stallanlage ist alles andere als ausgereift. Die LKWs müssten alle über den stark von Radfahrern und Fußgängern genutzten schmalen Weg fahren. Dieser ist jedoch für die LKWs weder breit noch tragfähig genug.
Nach Auffassung der SPD-Fraktion müsse das Bauvorhaben stärker an den Bedürfnissen der Gleichener Bürger ausgerichtet werden. Es sei nicht sinnvoll, sich mit seinem Bauvorhaben gegen einen Großteil der Gleichener Einwohner zu stellen. Dies sollte in einem gegenseitigen Einvernehmen erfolgen. Daher appelliert die SPD-Fraktion an den Bauherren sein Vorhaben zu überdenken. (pm)
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