SCHWALMSTADT-ALLENDORF/LANDSBURG. Für eine, wenn auch vorübergehend, himmlische Ruhe sorgte am Mittwochmorgen ein 50 Jahre alter Busfahrer aus Ungarn in Schwalmstadt-Allendorf. Zum Erkunden einer für ihn neuen Route folgte der Pechvogel von der Schule in Allendorf kommend seinem Navigationssystem und bog fälschlicherweise in den engen Lindenweg ab.
Von hier aus führte ihn das Navigationssystem auf die Straße „Zur Landsburg“. Der Wendekreis des über 12 Meter langen Busse und der lange hintere Überhang sollten das Linksabbiegen in Richtung Ziegenhain aber nicht zulassen. Der Bus setzte mit seinem „Hinterteil“ auf und hing manövrierunfähig fest. Um weitere Beschädigungen an der selbsttragenden Karosserie und eine mögliche Beschädigung der Ölwanne zu vermeiden, wurde die Firma Walke informiert, die den Bus aus seiner misslichen Lage befreite. Dazu reichte der Volvo Berge-Lkw aus, ein Kran war nicht erforderlich.
Der Schwerlastverkehr musste das Gebiet weiträumig umfahren. Für die innerörtliche Umleitung kleinerer Autos stand der Pechvogel selbst gerade, unterstützt von einer Streife der Schwalmstädter Polizeistation. Die Ruhe auf der Hauptverkehrsstraße von Schwalmstadt zur A49 war nach gut zweieinhalb Stunden wieder vorüber.
Zur Höhe des Schadens lagen zunächst keine Informationen vor. (wal)
Kontakt: Polizeistation Schwalmstadt
22 Kommentare
Stimmt, ob´s nun ein Ungar war, ein Schwälmer oder ein Oberbayer, ist im Grunde egal. Die Sache mit dem Navigationsgerät für Pkw stimmt ebenfalls. Da sparen die Billigheimer gerne ein. Drum stehen litauische 40-Tonner öftermals auf dem Mitarbeiterparkplatz von Ferrero und kommen nicht mehr weiter.
Aber andere – viel wichtigere Einsichten – haben die Kommentatoren auch schon gegeben. Heute braucht jeder ein Abitur, am besten ein Einser-Abitur. Zu meiner Zeit (1980er-Jahre) war das die Ausnahme, heute bei ca. 20% der Abiturienten fast schon die Regel. Und dann braucht´s natürlich ein Studium. Am besten „irgendwas mit Medien“. Oder in den Geisteswissenschaften das fast unendliche Spektrum. MINT sind dagegen eher unsexy. Nach dem Abschluß, soweit erfolgreich, wartet dann für viele Akademiker keine Festanstellung, sondern eine Aneinanderreihung von Praktika und Scheinselbständigkeiten („freie Mitarbeiter“, Arbeiten in zeitlich begrenzten „Projekten“, etc pp.). Für diese Personengruppe wird die Zukunft genauso spannend wie für schlechtausgebildete oder auch nur „abgehängte“ Arbeitnehmer bei Zeitarbeitsfirmen, in befristeten Anstellungen oder im Niedriglohnsektor.
All das wurde bei den Hartz-Reformen bereits auf den Weg gebracht, die Gewinnmaximierung bei den Unternehmen inklusive (fragt mal den „Genossen der Bosse“). Und da sich bei der miserablen Bezahlung im Niedriglohnsektor, zu dem ich mal ganz kühn unseren unglücklichen Busfahrer zähle, auch kaum deutsche Arbeitnehmer finden, die schließlich die hohen Lebenshaltungskosten hierzulande stemmen müssen, tja, dann werden halt ausländische Arbeitnehmer aus z.B. Osteuropa geholt, die sich besser und einfacher ausbeuten lassen. Kann man aber auch auf alle anderen „Fachkräfte“ anwenden, deren Einwanderung wir ja so dringend brauchen. Da fährt der nordafrikanische Paketfahrer auch gern mal 13 Stunden und wird für 8 bezahlt, dem online-Besteller ist´s allemal recht…
Zuerst einmal muss man den Genossenboss nicht fragen, wir haben ja Sie, die ihm sehr nahe stehen 😁
Auf den ersten Blick liest sich ihr Kommentar recht schlüssig, aber im Detail spiegeln sich nicht die Fakten, sondern ihre persönliche Einstellung.
Prozentual beginnen in keinem OECD-Land mehr Studenten eIn Mint-Studium als in Deutschland und sind somit genauso beliebt wie die Rechts- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Selbst Im dualen Ausbildungssystem gibt es mehr junge Menschen für Mint-Ausbildungsberufe, als es Ausbildungsplätze gibt.
Das Problem beginnt aber meist schon im Schulsystem, an dem wir so festklammern. Wenn man da individuelle Bedürfnisse und Interessen der Kinder berücksichtigen würde, wären wir, selbst was das Interesse fürs Handwerk betrifft, bereits zwei Schritte weiter.
Das Hartz4-System wäre nicht das schlechteste, hätte man nicht gleichzeitig den Niedriglohnsektor und den Zeitarbeitsfirmen Tür und Tor geöffnet. Das ist selbst der SPD schon seit Jahren bekannt und der Wille zur Änderung wurde immer signalisiert. Leider hat das der Wähler nicht verstanden und genügend Rückhalt gegeben, um das in der Mehrheit auch durchzusetzen. Fast könnte man sagen, selbst schuld. Stattdessen versucht man das über die Schiene, die auch sie ihrem Fazit ansprechen, wir brauchen keine Fremden. Das ist nämlich auch nur ihre Einschätzung. Denn auf Grund der Altersstrukturen fehlen einfach die Fachkräfte. Insgesamt viel Augenwischerei in ihrem Beitrag, könnte fast aus der Feder des Genossenboss selbst stammen.
Einzig bei ihrer Schlussfolgerung über das parasitäre Verhalten bezüglich der Gewinnoptimierung stimme ich ihnen zu. grundsätzlich kann man aber all diese Themen in ihrer Ausführlichkeit nicht in einem Kommentar zusammenfassen.
Hallo Herr Wittke,
mich würde eigentlich noch interessieren wo Sie als Verfasser dieses Artikels geboren wurden. Und ob Sie zum Ober- oder Unterdorf gehörten. Dort wo ich aufgewachsen bin, war das immer sehr wichtig und spätestens auf der Kirmes wurden diese alles entscheidenden Herkünfte auch mal tätlich ausgetragen. Gerade bei der Berichterstattung solcher Ereignisse über die Sie berichten, sollten diese althergebrachten Regeln wieder mehr Beachtung finden. Es geht doch schließlich immer auch um kulturelle Werte!
Hallo Herr Kopp!
In Ziegenhain, Ober- oder Unterdorf gibt es hier nicht. Und nur um Ihre nächste Frage schon zu beantworten: siebenmal stand ich in der „Zeitung“ als Geschädigter. Sechsmal in der HNA, davon zweimal mit vollem Namen und Wohnort, einmal in der „HZ“, ebenfalls mit vollem Namen sowie Wohn- und Geschäftsort.
und ich schrieb noch..Das Niveau wurde abgesenkt.
Mein aufrichtiges Mitgefühl an die Redaktion, die Tag für Tag die Kommentare prüfen und aus Gründen der Meinungsfreiheit freigeben muss 😶
Ich wünsche allen Besserwissern einen fehlerfreien Tag und dass ihr euch alle heute Abend selbst auf die Schulter klopfen könnt, wie toll ihr seid! Ist hier ein ortskundiger dabei? Nein? Navi hin oder her, falsch abbiegen schafft man ganz alleine! Ich bin froh, dass niemand zu Schaden kam! Nicht mehr und nicht weniger!
Also mal im Ernst! Die Tatsache, dass noch in dem Text die Herkunft erwähnt wird ist schon erbärmlich genug, aber dass man vieles außen vor lässt und sich dann bei den Kommentaren nur auf die Herkunft bezieht ist schon traurig. Das ist einfach ein Fall, was jedem passieren könnte. Es ist einfach ein Fehler, welches menschlich ist…. ob ungarisch oder deutsch sollte hierbei keine Thematik sein… wenn es ein deutscher Bürger wäre, würde auch nicht ein deutscher Busfahrer! stehen! Es ist einfach menschliches Versagen, ob es an der Ungewissheit lag, oder einfach nur an Missglück 🙂
Guten Morgen!
Wäre es ein Deutscher gewesen, hätten Sie es an seinem Wohnsitz erkannt. Bei dem 50-Jährigen erkennen Sie den Wohnsitz in der Nationalität. Selbstverständlich hätte ich „50-Jähriger mit Wohnsitz in Ungarn“ schreiben können… Dann hätten Sie aber vermutlich gefragt, warum ein Schwälmer in Ungarn wohnt und was das mit dem „Unfall“ zu tun hat.
Hallo Herr Wittke,
die Frage ist, ob es nötig war überhaupt zu erwähnen dass es ein ausländischer Busfahrer war.
Die Braunwesten die hier bei NH24 unterwegs sind müsste man nicht zusätzlich mit solchen Details motivieren.
Hallo Herr Schäfer!
Der Wohnort ist nur ein Fakt am Rande. Wer sich dadurch motiviert fühlt eine ausländerfeindliche Diskussion anzustrengen, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Für mich ist die Meinungsfreiheit ein hohes Gut. Was ich für mich in Anspruch nehme, werde ich anderen nicht verweigern, jedenfalls so lange eine Meinung zu erkennen ist. Dazu gehören auch solch schwachsinnigen Kommentare, wie sie hier täglich mehrfach abgegeben werden. Und mal ganz ehrlich: wer aus solch einem Missgeschick eine „Deutsche Fachkräfte“ Diskussion macht, der sollte sein Oberstübchen mal sortieren (lassen).
Die Bezeichnung Pechvogel ist unpassend….mit Pech hat das nichts zu tun. Ich frage mich was der Herr für ein navi benutzt hat. Wahrscheinlich ein pkw navi, das wird ja von lkw Fahrern auch gern benutzt. Warum glauben so viele Fahrer immer das sie ihr Gehirn ausschalten können wenn sie ihr navi einschalten?
Da muss ich dem Schwälmer Jung sehr recht geben! Hut ab für diesen Beitrag, der zeigt, dass man auch mal tiefgründiger analysieren muss. Heutzutage ist ja eine mittlere Reife schon fast so schlimm wie gar kein Abschluss. DAS ist traurig und nicht, dass wir ausländische Bürger in verantwortliche Positionen stellen.
Luisa, sie werden es nicht glauben, aber bei den regionalen Busunternehmen werden viele Fahrer aus Ungarn und Spanien eingesetzt. Solange der Fahrer Ordentlich und Verkehrsbewusst und Sorgsam seinen Job macht, bringt er das liebe Kindchen schon verantwortungsbewusst zur Schule und wieder Nachhause. Aber machen Sie sich auch mal Gedanken warum wir hier ,wie in vielen anderen Bereichen ( Handwerk ,Kranken-Altenflege Industrie) auf ausländische Arbeitskräft zurückgreifen müssen….Weil fast jedes Kind ob geeignet oder nicht von den Eltern erzählt bekommt DU MUSST STUDIEREN !!!! Wer soll den die Arbeit machen?
Ich denke, dass die jungen Leute sich auch ohne Eltern für ein Studium entscheiden. Bildung ist doch nun mal kein Nachteil. Zudem würde ihre Aussage nur Bestand haben, wenn die jungen Menschen nach dem Studium keine Arbeit finden. Dem ist aber nicht so und nicht die Studierenden sind Schuld, dass es in den von ihnen genannten Berufsfeldern nicht genügend Bewerber gibt.
Das stimmt nicht so ganz. Immer mehr Akademiker sitzen auf der Straße, während ein Handwerker langsam aber sicher zu eine Luxusgut wird. Handwerker werden über kurz oder lang die neuen Großverdiener sein, weil die Unis voll und die Berufsschulen leer sind. Ganz abgesehen davon hat Bildung und Intelligenz nichts mit Studieren zu tun. Es gibt unendlich viele (lebens-)dumme Studenten, die kein Chef brauchen kann, und genauso viele intelligente und gebildete ‚Nicht-Studierte‘.
Wie hoch ist denn der Anteil der arbeitslosen Akademiker, denn nur damit können Sie mich überzeugen 😉
Richtig ist, das Niveau wurde immer weiter nach unten abgesenkt. Fast jeder zweite Arbeitslose hat keinen Hauptschulabschluss.
http://www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-news/fast-jeder-zweite-arbeitslose-hat-keine-abgeschlossene-berufsausbildung
Das Thema ist zu vielschichtig, um es mit irgendwelche Behauptungen begründen zu wollen.
Würde eher vermuten, dass sich der offenkundige Ungar verfahren hat
Da frage ich mich wirklich, wie werden unsere Kinder zu ihrer Schule transportiert?? 🤨 dem ungarischen Busfahrer gebe ich keinerlei Schuld, eher der Behörde, welche die Ausschreibung für den Transport der Schüler tätigt und den Transport an den billigsten Anbieter vergeben tut. Die Gesundheit der Kinder ist hier wohl zweitrangig. Armes Deutschland 😓
Was hat das mit der Gesundheit von Kindern zu tun wenn ein Busfahrer sich fest fährt???
Vielleicht ist der Busfahrer ortsunkundig und nicht richtig geschult, was die Beförderung von Schulkindern angeht. Zum Glück hat er nur die Straße blockiert und es gab keine Verletzten. Ich erinnere an Dahme im vergangenen Jahr
Lusia, die Gesundheit der Kinder war wohl hier
https://nh24.de/2018/11/06/65-jahre-alter-schulbusfahrer-pustet-07-promille/
sehr viel mehr gefährdeter.
Im Übrigen war es eine Erkundungsfahrt, dass zeigt, dass man verantwortungsvoll genug ist und nicht auf den Fahrer zeigt, weil er aus dem Ausland kommt. Dass kann sogar einem DEUTSCHEN Busfahrer passieren.
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