Ein Defibrillator für Frielendorf
FRIELENDORF. Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland – keiner ist davor geschützt, es kann jeden treffen. Helfen können dagegen ausschließlich mutige Ersthelfer, die idealerweise technische Unterstützung für die lebensrettenden Maßnahmen bekommen.
Zu diesem Zweck hat der DRK Ortsverein Frielendorf vor wenigen Tagen einen Defibrillator im Kernort Frielendorf installiert und in Betrieb genommen. Dieses auch AED (Automatischer Externer Defibrillator) genannte Gerät unterstützt die manuelle Herz-Lungen-Wiederbelebung, die im Rhythmus 30 zu 2 (30 Mal drücken, 2 Mal beatmen) durchgeführt wird.
Der Ersthelfer ist und bleibt das wichtigste Glied in der Rettungskette, der Defibrillator ist ergänzend dazu eine „Investition in das Überleben“, so der DRK-Vorsitzende Heiko Fröde während der Übergabe. Der DRK Ortsverein Frielendorf will mit der Installation einen Startimpuls setzen – mit dem Ziel, mittelfristig weitere Defibrillatoren für alle Frielendorfer Ortsteile anzuschaffen. Hierzu werde man in nächster Zeit gezielt um Spenden werben, bei Gewerbetreibenden und in der Bevölkerung.
Bürgermeister Thorsten Vaupel betonte das große Engagement des DRK in Frielendorf und lobte die Anschaffung des Defibrillators. Auch Dirk Siemon, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Schwalm-Eder, unterstrich die ihm durch die Helfer vor Ort bereits bekannte tolle Idee. Gerne stelle die KSK ihr Gebäude in der Hauptstraße als Installationsort zur Verfügung.
Der Defibrillator ist außen am Sparkassengebäude angebracht und steht für potenzielle Notfälle ab sofort rund um die Uhr zur Verfügung. Eine Einweisung ist erfahrungsgemäß nicht erforderlich, das Gerät führt den Anwender nach dem Einschalten über eine Sprachausgabe durch die korrekte Bedienung.
DRK-Vorsitzender Heiko Fröde äußerte die Hoffnung, dass der Defibrillator – ähnlich wie eine Versicherung – niemals benötigt werden möge. Außerdem appellierte er an die Frielendorfer Bevölkerung, das öffentlich zugängliche Gerät nicht zu beschädigen oder gar zu entwenden. Jeder Mensch könne in die Situation geraten, lebensrettende Hilfe zu benötigen – dann sei es wichtig, dass der Defibrillator auch funktioniere.
Im Beisein vieler aktiver Mitglieder des DRK informierte Fröde darüber, dass der Defibrillator allein kein Leben retten könne. Das Absetzen des Notrufs („prüfen, rufen und drücken“) und der unverzügliche Beginn der manuellen Herz-Lungen-Wiederbelebung sei die Basis für die Hilfeleistung. Der AED könne nur ergänzend dazu eingesetzt werden. (pm)
Das Bild: Hintere Reihe v. l.: Melanie Kuhlmann-Schmidt, Dirk Siemon (beide KSK Schwalm-Eder), Jörg Schneider, Anke Fröde, Andrea Köhler (DRK), Helmut Franke (Feuerwehr Frielendorf), Hans Hedderich (Ortsvorsteher), Hans-Jürgen Paul (DRK), Holger Kraft (Frielendorf aktiv)
Vordere Reihe v. l.: Jannis Exner (Jugendretter), Heiko Fröde (DRK), Thorsten Vaupel (Bürgermeister), Andreas Köhler, Meik Exner (DRK)