Der „Türöffner-Tag“ der „Sendung mit der Maus“ fand am 3. Oktober auch bei der Hephata Diakonie statt
TREYSA. Licht aus, Augen auf! Zum zweiten Mal machte die Schwarzlicht-Theater-Werkstatt „Black Box“ der Hephata-Behindertenhilfe beim „Türöffner-Tag“ am 3. Oktober mit.
Beim Aktionstag der „Sendung mit der Maus“ können Kinder bundesweit einen Blick hinter Türen werfen, die sonst verschlossen bleiben. In diesem Jahr nahmen 797 Unternehmen, Vereine und Organisationen teil, eine davon war die Hephata Diakonie. Hier standen neun Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren im Schwarzlicht.
Licht aus, Augen auf! Das galt vor allem für die Bewegungen auf der Bühne. „Erst war alles schwarz und man konnte gar nichts sehen. Das war fast ein bisschen unheimlich. Aber man ist ja nicht alleine und die Augen gewöhnen sich an daran“, sagte Annika Janik (9) aus Alsfeld. Sie hatte auch schon im vergangenen Jahr an dem Aktionstag mit der „Black Box“ teilgenommen. „Mir haben die Kostüme so gut gefallen, die leuchten so schön, deswegen bin ich wieder hier.“ Zum ersten Mal hingegen war Maximilian Reimche (7) aus Ziegenhain dabei: „Ich freue mich, dass ich mitmachen darf. Im letzten Jahr war die Gruppe schon voll und ich konnte nicht mitmachen. Ich bin ein Fan von der Maus.“ Anderthalb Stunden Fahrzeit nahm die Familie von Lennart (9) und Aaron (7) Geiß aus Effolderbach im Wetterauskreis auf sich, um die Teilnahme zu ermöglichen. „Meine Eltern haben selbst schon im Schwarzlicht getanzt und gesagt, das sei gut. Ich find es cool. Ich habe vorhin Nick von hinten erschreckt, er hatte mich gar nicht gesehen“, so Lennart. Er war schon bei verschiedenen „Türöffner-Tagen“, hat sich dabei unter anderem eine Hammerwerkstatt und ein Windrad angesehen. „Ich finde es hier sehr entspannend.“
Spannend fanden es Theaterpädagogin und Leiterin der „Black Box“, Olga Waldt, Sozialpädagogin Martina Bender, Referentin für Besucherbegleitung, und Stefanie Delgado, Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau, mit den Kindern zu arbeiten. Der Aktionstag fing um 9 Uhr an. In zwei Gruppen studierten die Kinder insgesamt sechs Stücke ein. Mittags gab es Pizza von der Hephata-Hauswirtschaft, um 14:30 Uhr begann die Theater-Aufführung für die Familien. Dabei zeigten die Kinder verschiedene Szenen und Techniken des Schwarzlicht-Theaters, immer darum bemüht, selbst im Dunkeln verborgen zu bleiben und nur die in Neonfarben leuchtenden Requisiten oder Hände sichtbar durch den Raum zu bewegen. Die Kinder trugen aus diesem Grund lange schwarze Kleidung und Kopfbedeckungen, die sie unter den UV-Röhren der Schwarzlicht-Bühne fast unsichtbar werden ließen. So erwachten bei Flötenmusik ein Schlangenbeschwörer und eine Schlange zum Leben, schwebten zu Tangomusik bunte Tücher und Schleuderbälle im Raum, bewegten sich geometrische Formen scheinbar schwerelos durch die Luft und sorgte ein Quatsch-Ballett für Begeisterung.
Licht aus, Augen auf! „Beim Schwarzlicht-Theater spielt man fürs Publikum, die Masken und Requisiten muss man nach vorne halten, man selber sieht sie nicht. Die Kinder müssen deswegen nachdenken: Wie sieht das Publikum das Stück? Was empfindet das Publikum dabei? Es geht nicht nur darum, was man selber möchte. Das bedeutet auch, aufeinander Rücksicht zu nehmen“, so Olga Waldt. Ihre Kollegin Martina Bender ergänzte: „Wir haben auch in diesem Jahr wieder viele Kinder dabei, die weiter weg wohnen. Der Name Hephata heißt übersetzt: Öffne Dich! Für uns ist der Türöffner-Tag eine gute Möglichkeit, uns für Menschen zu öffnen, die sonst nicht mit uns in Kontakt kämen.“
Michael Engelhardt (12) aus Sipperhausen bei Ostheim war schon mal in Kontakt – mit Schwarzlicht-Theater, in einem Zirkus. Seine Eltern haben auf der Homepage der Sendung mit der Maus nach Veranstaltungen zum „Türöffner-Tag“ gesucht und das Angebot von der „Black Box“ gefunden. Ihr Sohn war begeistert: „Wenn man was Schwarzes anhat und nicht gesehen wird und die Farben richtig krass leuchten, das ist geil.“ (pm)