LEIPZIG / MELSUNGEN. Das erste Spiel im DHB-Pokal Achtelfinale fand bereits am vergangenen Mittwoch statt. Dabei setzte sich der TVB Stuttgart gegen den HC Erlangen durch und schaffte so den Sprung unter die besten acht Pokalmannschaften. Genau das ist auch das nächste Ziel der MT Melsungen.
Deren Weg ins Viertelfinale kann nur über den SC DHfK Leipzig führen. Dazu reisen die Nordhessen nach Sachsen. Anwurf in der Arena Leipzig ist am Dienstag um 19:00 Uhr. Das Spiel ist als Livestream zu sehen, die Übertragung des Videodienstleisters “Leipzig Fernsehen” startet um 18:55 Uhr.
Der Pokalwettbewerb ist bekanntlich kein Wunschkonzert. Und wenn es denn eins wäre, hätte die MT Melsungen liebend gerne in eigener, statt in fremder Halle gespielt. So aber muss das Grimm-Team am 1. Oktober in Leipzig beim SC DHfK antreten. – Moment mal, Leipzig und DHB-Pokal: Da war doch mal was?
Ja, da war tatsächlich mal was. Und zwar ziemlich genau vor zwei Jahren standen sich die MT Melsungen und der SC DHfK Leipzig schon einmal in diesem Wettbewerb gegenüber. Auch das war das Achtelfinale – damals, an jenem 18. Oktober 2017, in Kassel. Und da bekamen die Nordhessen von den Sachsen die Grenzen aufgezeigt. In der Liga lagen beide nur einen Punkt voneinander getrennt, also nahezu gleichauf. Alle Beteiligten erwarteten deshalb “ein Spiel auf Augenhöhe”. Doch schon zehn Minuten vor dem Ende der Partie hatte das Team von Trainer André Haber mit 26:19 für eine Vorentscheidung gesorgt. Die MT musste ihre Pokalträume vorzeitig begraben – der Kontrahent dann übrigens eine Runde später, nach einer deftigen Klatsche bei den Rhein-Neckar Löwen.
So hat die MT Melsungen nun am 1. Oktober die Gelegenheit, Revanche zu nehmen. Dass das nicht einfach wird, dürfte klar sein. Beide wollen sich natürlich den Weg zum Final Four nach Hamburg offenhalten. Einer, der der MT diesmal nicht dazwischenfunken kann, ist Milos Putera. Der Keeper trieb damals mit Paraden in Serie die MT-Angreifer förmlich zur Weißglut. Inzwischen ist der 37-jährige Slowake “nur” noch Co-Trainer. Gleichwohl ist sein Nachfolger Joel Birlehm nicht zu verachten. Der 22-Jährige rangiert in der Saisonstatistik bislang mit 33 Prozent gehaltener Bälle noch vor MT-Zerberus Nebojsa Simic.
“Wir haben jetzt durch unsere kleine Erfolgsserie mit drei Siegen hintereinander viel Selbstvertrauen getankt. Das nehmen wir mit nach Leipzig. Dort wollen wir unbedingt gewinnen, um uns die Chance auf die Teilnahme am Final Four offenzuhalten. Uns ist natürlich klar, dass dies eine sehr schwere Aufgabe wird. Leipzig ist gut in die Saison gestartet und steht nicht von ungefähr auf Platz vier”, sagt MT-Vorstand Axel Geerken.
Gefahr droht der MT vor allem aus dem Rückraum, wo das Nationalmannschaftsduo Franz Semper (RR) und Philipp Weber (RL) die Haupttorschützen sind. Und in der Abwehr freut sich Philipp Müller schon jetzt darauf, seine ehemaligen MT-Mannschaftskameraden in Empfang zu nehmen. Auf der anderen Seite kehrt MT-Linksaußen Yves Kunkel an seine alte Wirkungsstätte zurück.
“Wir haben in unserem Spiel zuletzt gegen die Rhein-Neckar Löwen gesehen, zu was unsere Mannschaft in der Lage ist. Solche Ergebnisse und Erlebnisse machen uns allen sehr viel Spaß und sie sollten uns auch für den Pokal viel Selbstvertrauen geben. Wir brauchen genau diese Leistung in Leipzig wieder, um dort zu bestehen. Der SC DHfK ist ein sehr kampfstarker Gegner, der viel Emotion mit ins Spiel bringt und auf eine aggressive, bissige Abwehr baut. Wir müssen also sehr gut vorbereitet sein“, weiß MT-Trainer Heiko Grimm.
Er ist mit seinen Schützlingen übrigens schon am Montagnachmittag nach Leipzig aufgebrochen – alle Mann waren an Bord und haben sich fürs Pokalduell einsatzbereit gemeldet.
Was die bisherige Punkteausbeute in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga angeht, liegen beide Kontrahenten aktuell dicht beieinander. Nach sieben Spieltagen ist es gerade mal ein Zähler, den Leipzig mehr auf der Habenseite hat. Genau wie beim ersten Pokalduell vor zwei Jahren. Bleibt aus MT-Sicht zu hoffen, dass diesmal das Ergebnis ein besseres wird. (pm)