FLORSHAIN. In der Ruhe liegt die Kraft, auch bei einem größeren Szenario. Das alte Sprichwort beherzigte offenbar Florshains Wehrführer Mario-Heinrich Schenk am Samstagnachmittag bei einer groß angelegten Waldbrandübung am östlichen Ortsausgang seines Heimatdorfes.
Im Staatsforst war das Feuer ausgebrochen, hatte sich wegen der Windverhältnisse seinen Weg über die Straße gebahnt und bedrohte nun ein landwirtschaftliches Anwesen und den Stadtwald.
Fachliche Unterstützung erhielt Schenk von Volker Gläser und Michael Hickmann vom Forstamt Jesberg. Die beiden Revierförster haben den Überblick über ihr Revier und wissen auch, welche Wege für die schweren Feuerwehrautos befahrbar sind und welche man lieber meiden sollte. Aufgrund der Ausbreitung des Feuers entschied sich der Wehrführer gemeinsam mit den Mitarbeitern von Hessen Forst für mehrere Riegelstellungen, die eine Brandausbreitung verhindern sollten.
Für die Mannschaft hieß das viel Arbeit: Kilometerlang mussten Schläuche ausgelegt und gekoppelt werden, um das Wasser an die strategisch wichtigen Stellen zu bringen. Das Wasser kam aus dem Feuerlöschteich, einem Hydranten, wasserführenden Fahrzeugen im Pendelverkehr und dem Güllefass eines Landwirts und wurde in einem 5.000 Liter fassenden Behälter „zwischengespeichert“.
Dabei war es Schenk wichtig, nicht auf den Schlauchwagen der Feuerwehr Schwalmstadt zurückgreifen zu müssen. „Wir wollten die langen Wegstrecken mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln schaffen“, so Schenk. Was augenscheinlich auch schnell funktionierte.
Für die zahlreichen Zuschauer war die Übung ein längerer Spaziergang, wollten sie die wichtigen Stellen am Ortsrand sehen. Nicht weniger lang waren die Strecken für die Feuerwehrleute, die zudem noch kräftig in die Hände „spucken“ mussten.
Vor Ort waren Teile des Katastrophenschutzzuges der Feuerwehr Schwalmstadt sowie die Feuerwehren aus Florshain, Frankenhain, Mengsberg und Wiera. (wal)