VECKERHAGEN. Die Weserfähre zwischen Veckerhagen und dem niedersächsischen Hemeln ist für den ländlichen Raum, die dort lebenden Menschen und den Tourismus von hoher Bedeutung.
Mit großer Freude konnte Regierungsvizepräsident Hermann-Josef Klüber den Vertrag für die Fortführung des traditionsreichen Fährbetriebs vom Regierungspräsidium in Kassel mit an die Weser nehmen und den künftigen Fährmann begrüßen.
Nach langen Jahren konnte mit der Unterzeichnung des Pachtvertrages für die Anlage und der Erneuerung des Fährrechts auf der Weser eine Tradition bewahrt und eine notwendige Mobilitätsachse gesichert werden.
Die Fährverbindung in Veckerhagen wurde bereits im Jahr 1342 erstmals erwähnt. Damals wurden die Fähren mit Staken und Rudern fortbewegt. Die Hochseilanlage mit dem heutigen Gierseil und dem Fährbetrieb nach dem Strömungsprinzip entstand im Jahr 1929. Die Fähre ist Eigentum des Landes Hessen. In den zurückliegenden Jahren wurde die Fähre und die Gierseilhalterung unter Regie des Landes teils erneuert und somit der Betrieb auf den heutigen Stand der Technik versetzt.
Regierungsvizepräsident Klüber sieht im Engagement des Landes Hessen sowohl einen Auftrag, der bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht als auch eine Verpflichtung für die Zukunft.
Mit der Vertragsunterzeichnung und der Neuverpachtung der Weserfähre Veckerhagen zum 1. Januar 2020 endet auch die 41-jährige Fährmannzeit von Reinhard Bolte, der sprichwörtlich das Fährsteuer an seinen Sohn Benjamin Bolte weiterreicht.
Reinhard Bolte war als „Fährjunge“ bereits seit 1978 bei dem Vorgängerpächter der Weserfähre Veckerhagen – Herr Sperber- bis zu dessen Eintritt in den Ruhestand 1994 auf der damaligen alten Fähre angestellt. Danach hat Reinhardt Bolte die Fähre vom Land Hessen gepachtet. Im Jahr 2000 wurde dann die jetzige Weserfähre angeschafft und somit der tägliche Arbeitsplatz von Reinhard Bolte. „Ich bin froh und dankbar, dass Sie mit Ihrer Familie diese Wegeverbindung zwischen Veckerhagen und Hemeln, zwischen Hessen und Niedersachsen seit vielen Jahren offenhalten. Sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr waren Sie der Garant für die Mobilität vieler und gleichzeitig Botschafter für die Region an der Weser“, so Regierungsvizepräsident Klüber in Würdigung der Verdienste Reinhard Boltes. Dem jungen Fährmann wünschte er einen stets unfallfreien Fährbetrieb, gutes Wetter, viel Wasser unter dem Kiel und gute Fähreinnahmen. (hm/pm)
Das Bild: Regierungsvizepräsident Hermann-Josef Klüber, Fährmann Reinhard Bolte und sein Sohn und Nachfolger Benjamin Bolte auf der Weserfähre.