320.000 Euro in den Brandschutz investiert
NIEDERGRENZEBACH. Der Sprung von einem 30 Jahre alten Löschfahrzeug (LF8) zum neuen Katastrophenschutzfahrzeug KatS 10 ist etwa so, wie von Windows 3 zu Windows 10. So hörte man am Samstag auf dem Dorfplatz auch öfters Superlative, die das neue Fahrzeug beschreiben sollten.
Das neue Feuerwehrauto kostete 320.000 Euro, die sich Land und Kommune ungleich teilten. Zudem gaben der Feuerwehrverein 5.000 Euro und der Landkreis 3.000 Euro dazu – beide freiwillig.
„Das LF 10 ist eine Allzweckwaffe und überall einsetzbar“, sagte Landrat Winfried Becker über das neue Fahrzeug. Das neue Feuerwehrauto und die Mannschaft sind Bestandteil des 15. Katastrophenschutzzuges des Landkreises und können auf Anforderung auf Kreis-, Landes- und Bundesebene eingesetzt werden.
„Der taktische Einsatzwert des Fahrzeugs besteht aus Mannschaft und Gerät“, betonte Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar. „Die Mannschaft in Niedergrenzebach wird das Fahrzeug gut ausgebildet und gut motiviert besetzen. Sie wird sich mit der neuen Technik beschäftigen, viel Zeit hineinstecken, bis jeder Handgriff sitzt, bis man jede Schraube und jedes Ausrüstungsteil richtig kennt und im Dunklen findet“, sagte Dittmar.
Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard übergab dann den Schlüssel für das LF KatS 10 an Stadtbrandinspektor Thomas Thiel. „Das neue Fahrzeug ist ein Quantensprung für die Feuerwehr Niedergrenzebach. Wir hatten vorher schon ein Löschgruppenfahrzeug hier stationiert, jetzt haben wir Wasser an Bord, Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum, die während der Anfahrt angelegt werden können, wir haben eine Wärmebildkamera und wir haben Licht auf dem Fahrzeug. Insgesamt also ein zeitgemäßes Auto, in dem viel Übungszeit steckt“, so Thiel.
Für Pfarrer Hans-Gerrit Auel ist die Feuerwehr eine feste Größe in Niedergrenzebach. „Wir können dafür dankbar sein, dass immer Menschen da sind, die wissen, wie wichtig es ist, ein Ehrenamt anzunehmen und Verantwortung in unseren Orten zu übernehmen“, sagte Auel
Axel Wenzel betonte, dass der Feuerwehrverein ein Drittel seines Vermögens in das neue Katastrophenschutzfahrzeug gesteckt hat. „Ich denke, dass Geld ist gut investiert“, sagte Wenzel, der als Ortsbeiratsvorsitzender auch eine kleine Spende an den Kassierer des Feuerwehrvereins übergab.
Wehrführer Volker Wickert stellte die Details des knapp 13 Tonnen schweren Fahrzeugs vor. „Wie bei der Feuerwehr üblich, ist es untermotorisiert. Wenn man den Kottenberg hochfährt, da kann es einem schon mal passieren, dass man von einem 50er Roller überholt wird. Das ist nicht gerade prickelig“, so Wickert. Ansonsten zeigte sich der Wehrführer aber durchaus zufrieden mit dem Fahrzeug. Die Wehr hat 16 ausgebildete Atemschutzgeräteträger, gefordert sind vier, plus eine 100-prozentige Reserve und ist damit eines LF KatS 10 des Landes Hessen würdig. (wal)