MARBURG. Flüchtlinge haben in der Nacht zu Samstag in einem Linienbus in Marburg neun Personen durch Reizgas verletzt. Die Busfahrerin (33) bekam einen Schlag vor den Kopf und musste vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Polizisten nahm drei Personen vorläufig fest.
Die Hintergründe des Geschehens liegen momentan noch völlig im Dunkeln. Der Vorfall ereignete sich kurz nach Mitternacht am Hauptbahnhof. Laut Zeugen betraten acht jüngere Flüchtlinge den Bus der Linie 14 und attackierten sofort zwei 18 und 19 Jahre alte Fahrgäste, die ebenfalls einen Migrationshintergrund haben, mit Schlägen. Bei der nun folgenden Auseinandersetzung setzte einer der mutmaßlichen Täter Pfefferspray ein. Danach flüchteten die Angreifer zunächst unerkannt.
Acht Fahrgäste erlitten bei dem Vorfall Atemwegsreizungen, die vor Ort von der Besatzung eines Rettungswagens behandelt wurden. Die 33 Jahre alte Fahrerin erlitt ebenfalls Verletzungen durch das Reizgas. Zudem kassierte sie bei Schlichtungsversuchen einen Schlag gegen den Kopf.
Etwa 50 Minuten später kam es unweit des Hauptbahnhofes zu einem weiteren Vorfall. Zwei der Opfer aus dem Bus wurden nach der ärztlichen Versorgung von einem Angehörigen abgeholt. Kurz nach der Abfahrt entdeckten sie in der Bahnhofstraße drei der mutmaßlichen Angreifer aus dem Bus und es kam zu einer weiteren körperlichen Auseinandersetzung. Eine in der Nähe stehende Polizeistreife sah das Geschehen und nahm das Trio (Tatverdächtige der Busattacke) vorläufig fest. Die jungen Männer wurden nach den polizeilichen Maßnahmen zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen. Die Ermittlungen zu weiteren an der Tat beteiligten Personen dauern an.
Die Polizei bittet um Mithilfe:
- Wer hat das Geschehen im Linienbus gesehen und sich bisher nicht bei der Polizei gemeldet?
- Wer kann Angaben zu weiteren Beteiligten der Auseinandersetzung machen?
- Wer kann Angaben zu den Hintergründen des Geschehens machen?
Internet/Kontakt: Polizeistation Marburg