Deutsch-polnischer Kulturaustausch zwischen Krajna an der Netze und Schwalm-Aue
ZIEGENHAIN. Die europäischen Förderregionen Krajna an der Netze aus Großpolen und Schwalm-Aue aus dem Schwalm-Eder-Kreis starten einen gemeinsamen Kulturaustausch zwischen Landfrauen und Kulturschaffenden beider Regionen.
Dazu war kürzlich eine polnische Delegation für drei Tage in der Region Schwalm-Aue. Bei einem Kochworkshop in den Beruflichen Schulen in Ziegenhain testeten 24 deutsche und polnische Landfrauen Rezepte aus beiden Regionen. „Im nächsten Schritt wollen wir einen gemeinsamen regionalen Kulturführer mit vielen Fotos und Geschichten aus den Regionen erstellen. Darin sollen auch die Rezepte erscheinen“, erklärt Mitorganisatorin Gerlinde George von den Bezirkslandfrauen Ziegenhain das geplante weitere Vorgehen.
Parallel zu den Landfrauen trafen sich 16 Kulturschaffende aus beiden Regionen und lernten während eines Workshops die sehr unterschiedliche Kulturarbeit beider Länder, deren Struktur und Finanzierung kennen. Es wurden verschiedene Kulturakteure in der Region besucht, unter anderem das Projekt Kulturknotenpunkt in Homberg (Efze) vom Theater 3 hasen oben und der Kunst- und Werkhof Großropperhausen von Kristina Fiand und Ernst Groß. Die polnischen Gäste waren tief beeindruckt von der hohen Qualität der Angebote und der Vielfalt der kulturellen Akteure im Schwalm-Eder-Kreis, die anders als in Polen nicht staatlich angestellt sind. „Kultur ist mehr als Freizeit und Tourismus, sondern ein Grundbedürfnis jedes Menschen und sollte in Deutschland auch einen entsprechenden Stellenwert bei der Finanzierung haben“, merkte Andreas Köthe als Moderator während des Kulturworkshops kritisch an.
Im Frühsommer 2020 ist der Gegenbesuch in Krajna an der Netze geplant. Bis dahin soll der regionale Kulturführer fertiggestellt sein. Die Kulturschaffenden werden erste Projektideen, wie ein deutsch-polnisches Online-Kulturmagazin und ein Fotoprojekt mit Jugendlichen weiter konkretisieren.
Die deutsch-polnische Kooperation wird mit europäischen Fördermitteln aus dem Fördertopf LEADER bezuschusst. (pm)