BAD HERSFELD. Aktuell gibt es im Landkreis Hersfeld-Rotenburg über 130 Defibrillatoren. Bis Ende des Jahres sollen es kreisweit über 200 der nützlichen Ersthelfer sein:
Über 60 Defibrillatoren (Defis) werden nun im Landkreis angeschafft – dank einer Förderung des Bundes für den Ländlichen Raum, dem Regionalbudget in den LEADER-Regionen Hersfeld-Rotenburg und Knüll.
Der plötzliche Herztod ist mit rund 100.000 Opfern jährlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Wenn es darum geht, im Ernstfall einen anderen Menschen ohne bleibende Schäden wiederzubeleben, bleiben meist nur wenige Minuten. Neben der Herzdruckmassage helfen Defis, um einen aus dem Takt geratenem Herz mit einem lebensrettenden Stromimpuls eine „Starthilfe“ zu geben.
Ziel ist die flächendeckende Versorgung
Landrat Dr. Michael Koch sagt: „Als Landkreis streben wir jedoch eine flächendeckende Versorgung mit den nützlichen Ersthelfern an.“ Ziel sei, dass Defis im ganzen Landkreis gleichermaßen verteilt sind. „Mithilfe der Fördermittel in Höhe von rund 130.000 Euro werden nun über 60 Defis von Vereinen und Kommunen in unserem Landkreis neu stationiert“, erklärt Koch. Bis November sollen alle Defis an ihren neuen Standorten angebracht sein.
So findet man einen Defibrillator in der Nähe
Sämtliche Defis im Kreis Hersfeld-Rotenburg sind in einem Kataster eingetragen, um jeden Bürger einen genauen Überblick über einzelne Standorte zu geben. Im Internet unter www.defikataster.de sowie einer dazugehörigen kostenfreien App werden auf einer Karte die nächsten erfassten Ersthelfer abhängig vom eigenen Standort angezeigt.
Indes sind alle Unternehmen, Organisationen und soziale Einrichtungen dazu aufgerufen, bereits vorhandene Defis beim Kreis zu melden, damit sie in die Karte eingetragen werden können. Das kann formlos im Internet unter www.hef-rof.de/defi erledigt werden. Ansprechpartner in der Kreisverwaltung ist Dirk Sandlos, erreichbar unter Telefon 06621 87-2503.
Hintergrund zum Regionalbudget
Mit der neuen Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung der ländlichen Entwicklung von August wird den LEADER-Aktionsgruppen erstmals die Möglichkeit eröffnet, Zuschüsse für Kleinvorhaben weiterzuleiten, die der Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie dienen. Im Rahmen dieses Regionalbudgets hat sich die LEADER-Region Hersfeld-Rotenburg dazu entschieden, die Anschaffung von Defibrillatoren zu unterstützen, wodurch die Gesundheitsversorgung auf dem Land verbessert wird. Auch in der LEADER-Region Knüll werden einige Defis angeschafft. Ansprechpartnerinnen für die LEADER-Regionen sind Sigrid Wetterau für Hersfeld-Rotenburg und Dr. Brigitte Buhse für das Knüllgebiet. (pm)
Das Bild: Hand in Hand für einen herzsicheren Landkreis: Landrat Dr. Michael Koch (rechts) übergibt dem Sprecher der Bürgermeister im Kreis Harald Preßmann symbolisch einen Defibrillator. Ende des Jahres sollen rund 200 Defis im gesamten Kreis stehen.