SPD-Vorsitz-Kandidatin Christina Kampmann bei Roths Kaffeeklatsch
MEINHARD-FRIEDA. Früher wie heute gilt für Christina Kampmann das Motto zum richtigen Zeitpunkt „Ja“ zu sagen.
„Als Standesbeamtin trifft man so viele Menschen – genau wie in der Politik. Von daher weiß ich, wie wichtig das ist“, sagte die nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete, die zu Michael Roths Einladung zum Kaffee-klatsch nach Frieda natürlich nicht Nein sagen konnte. Lange überlegen musste sie auch nicht, als der heimische Bundestagsabgeordnete sie fragte, ob die beiden als Team für den SPD-Parteivorsitz kandidieren wollen. „Sie ist eine tolle, charmante und kluge Frau. Als die Rede davon war, dass man auch als Duo antreten kann, war mir schnell klar, dass es da nur eine Frau an meiner Seite geben kann – und das ist eben Christina“, machte Roth deutlich.
Für ihn zähle Kampmann zu den großen Hoffnungen in der SPD – zudem verbinde die beiden die Leidenschaft zu Europa. „Die SPD muss vielmehr dazu stehen“, so der Europa-Staatsminister, an dem das Wirken der engagierten Politikerin nicht vor-beigegangen ist. Schon im Bundestag hätten sich alle Arbeitsgruppen der SPD-Fraktion um sie gerissen – und auch die nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wollte die Bielefelderin gerne in ihrer Landesregierung sehen. So ist sie schon mit 35 Jahren NRW-Familienministerin geworden. „Familienpolitik liegt mir am Herzen. Da würde ich niemals nein sagen“, blickte Christina Kampmann zurück. „Im ersten Beruf im Bielefelder Sozialamt habe ich gesehen, wie viel Armut und sozi-ale Ungleichheit es wirklich gibt. Das war einer der Gründe, warum ich in die SPD eingetreten bin“, verdeutlichte die 39-Jährige.
Nun wollen Kampmann und Roth die Partei im Team führen, und zwar mit Herz und Haltung. Wir müssen mit Freude und Neugier auf die Leute zugehen und verständlich erklären, wie wir uns eine bessere Zukunft für junge Familien, Rentner, die Facharbeiterin oder den Arbeitslosen vorstellen“, sagte Roth und fügte hinzu: „und mit Miesepetrigkeit können wir eben keine Wahlen gewinnen.“ Stattdessen müssten Themen wie Arbeitszeitverkürzung, gleichwertige Lebensverhältnisse, Kampf gegen Kinderarmut, bezahlbarer Wohnraum und ein Investitionsprogramm für Klimaschutz, Mobilität und sozialen Zusammenhalt dazu führen, dass Menschen wieder mehr Vertrauen in die Politik setzen.
Das Duo blickt nun gespannt auf die folgenden Regionalkonferenzen zu Kür des SPD-Parteivorsitzes. „Der Prozess bringt viel frischen Wind in die SPD – damit hat sie schon jetzt viel gewonnen“, sagte Kampmann, die sich genau wie Roth sehr über den großen Zuspruch von vielen SPD-Mitgliedern freut. (pm)