KASSEL / MAGDEBURG. Am fünften Spieltag der LIQUID MOLY Handball-Bundesliga steht der MT Melsungen wieder ein ganz dicker Brocken ins Haus. Spannung liegt aber nicht nur deshalb in der Luft, weil mit dem SC Magdeburg der aktuelle Tabellenführer kommt.
Die Frage ist auch, wie präsentiert sich die Mannschaft um Kapitän Finn Lemke im “Spiel 1” nach dem Desaster in Balingen? Anwurf am Donnerstag in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 19 Uhr. Es gibt noch Karten im Vorverkauf und an der ab 17:30 Uhr geöffneten Hallenkasse.
Die MT Melsungen empfängt den aktuellen Tabellenführer SC Magdeburg. Ist das nun das schwerste Spiel des Jahres oder das leichteste? Was hat die MT zu verlieren, was hat sie zu gewinnen? – Wer wie die Rotweißen mit einem bösen Auswärtserlebnis im Rücken als nächstes einen Gegner empfängt, der dem engeren Kreis der Titelkandidaten zuzurechnen ist, hat gefühlt nichts zu verlieren. Andererseits aber auch wieder sehr viel.
Fakt ist, die Nordhessen sind nach der 23:36-Schmach beim Aufsteiger Balingen gegen den SCM eindeutiger Außenseiter, könnten also unbelastet aufspielen. Allerdings weiß wohl jeder im MT-Team, dass es am Donnerstag vor allem darum geht, die eigene Reputation wieder herzustellen.
Es wird deshalb noch nicht einmal so sehr im Vordergrund stehen, welches Ergebnis die MT am Ende gegen die “Mannschaft der Stunde” erzielt, sondern einzig und allein die Leistung, die sie während der 60 Spielminuten auf dem Parkett abliefert. So ist dieses Kräftemessen von der Tabellenkonstellation her betrachtet – der Zwölfte gegen den Ersten – wohl das leichteste Spiel, hingegen von der Vorstellung am letzten Sonntag ausgehend, das vielleicht schwerste Spiel des Jahres.
Wie auch immer, die Mannschaft ist hoch motiviert, mit einer entsprechenden Leistung den Blick wieder in eine positive Richtung zu lenken. “Dafür”, sagt Finn Lemke, “werden wir am Donnerstag das Maximale tun”.
Gut möglich, dass der MT-Kapitän sogar den größten Anreiz von allen hat, eine Top-Vorstellung abzuliefern. Schließlich geht es gegen den Club, dessen Trikot er vor seinem Wechsel nach Nordhessen zwei Jahre lang getragen hat.
Was macht den SC Magdeburg so stark? Der erste deutsche Champions League Sieger ist aktuell in einer beeindruckenden Form. Vor allem dessen Erste Sieben. Daraus wiederum hervorstechend sind die beiden Rückraum-Asse Michael Damgaard (RL) und Marko Bezjak (RM), das Rechtsaußen-Gespann Daniel Pettersson und Tim Hornke und auf der anderen Seite der letztjährige Liga-Torschützenkönig Matthias Musche. Das Tor vernagelt in der Regel Jannick Green.
Die ersten Saisonspiele gegen die beiden Aufsteiger Balingen und Nordhorn sowie gegen Lemgo haben die Grünroten offenbar zum Aufwärmen genutzt und sich damit so viel Sicherheit geholt, dass mit dem THW Kiel auch der erste Hammergegner in dieser Saison bezwungen werden konnte.
Was wäre es also für eine Sensation, wenn sich am Donnerstag die MT als zweiter schwerer Brocken für den SCM erweisen würde? Zumindest beim diesjährigen Sparkassen-Cup hat es ja geklappt. Da war die MT am Ende dank der treffsichereren Schützen beim Siebenmeterwerfen obenauf.
Weitere Gegner-Infos:
www.scm-handball.de