KIRCHHEIM. Da ging nichts mehr. Am Samstagnachmittag tropfte auf dem Gelände einer Tankstelle in Kirchheim Öl aus dem Ladekran eines Lkw. Die Standfläche verfügt glücklicherweise über einen Ölabscheider. Die Feuerwehr streute das bereits ausgelaufene Öl ab und stellte eine Auffangwanne unter.
Da der Fahrer des polnischen Holz-Lkw nicht vor Ort war, legten Beamte der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld dem Lkw eine Kette um.
Am Montag begutachtete eine Streife des Regionalen Verkehrsdienstes der Polizeidirektion Hersfeld-Rotenburg den Lkw. Die Ölwanne war inzwischen halb gefüllt. Die abgeklemmten Schläuche des Ladekranes offenbarten in Form von prall gefüllten blauen Gummihandschuhen an ihren Enden eine provisorische und, wie sich zeigte, untaugliche Lösung, das austretende Hydrauliköl aufzufangen. Dieses lief aus den Handschuhen heraus in die Wanne. Die Halterung der Luftkessel, die verantwortlich für die Funktionalität des Bremssystems sind, war durchgerostet und nicht mehr vorhanden. Die Luftkessel waren notdürftig mit einem beschädigten Spanngurt hochgebunden. Bei weiterer Betrachtung wurden zahlreiche Risse am Rahmen des Aufliegers festgestellt, ebenso befanden sich mehrere Reifen in einem desolaten Zustand.
Den polnischen Transportunternehmer erwartet nun ein Verfahren zur Einziehung des Wertes von Taterträgen in Höhe von mehreren Tausend Euro. Zudem darf der Lkw erst weiterfahren, wenn alle sicherheitsrelevanten Mängel behoben sind. (wal)