RODGAU | MELSUNGEN. Die MT Melsungen hat ihre erste Bewährungsprobe in der neuen Saison bestanden. Dem 31:24-Sieg im gestrigen Erstrundenmatch des DHB-Pokals gegen Zweitligist DJK Rimpar ließen die Grimm Schützlinge am Sonntag ein 31:25 gegen den Erstligaabsteiger SG BBM Bietigheim folgen.
Bis zur Halbzeit war die Begegnung vor rund 250 Zuschauern in der Sporthalle Rodgau noch ausgeglichen, ehe sich im zweiten Durchgang die favorisierte MT schnell absetzen konnte. Beste Torschützen waren Marino Maric (6) für die Nordhessen und Christian Schäfer (5/1) für die Baden-Württemberger. Dank dieser beiden Auftakterfolge hat sich die MT für das DHB-Pokal Achtelfinale qualifiziert, das am 01./02. Oktober 2019 ausgetragen wird.
Es war noch nicht alles Gold, was am Ende als Ergebnis auf der Anzeigentafel glänzte. Aber die MT hat ihre Aufgabe im DHB-Pokal erwartungsgemäß und durchaus auch souverän erfüllt und darf sich nun auf die Auslosung der Achtelfinalbegegnungen am kommenden Mittwoch anlässlich des Supercup-Spiels Flensburg gegen Kiel freuen.
Der Auftakt gegen den letztjährigen Ligarivalen Bietigheim war verheißungsvoll. Schnell ging die MT dank eines verwandelten Strafwurfs von Tobias Reichmann und eines Treffers von Linksaußen Yves Kunkel mit 2:0 in Führung. Kai Häfner und erneut Reichmann legten nach, nur unterbrochen von einem Tor durch Jonas Link. Der klassentiefere Kontrahent zeigte angesichts des 1:4-Rückstandes (8. Min.) wenig beeindruckt und kämpfte sich binnen drei Minuten auf 5:4 heran.
Die Schwaben witterten nun ihre Chance und nutzten diese auch. So sah sich die MT nach gut der Hälfte des ersten Durchgangs gar im Hintertreffen. Keine Frage, der vermeintliche Außenseiter hatte jetzt die Nase vorn und diktierte das Geschehen über die Zwischenstände 9:10, 11:12 und 12:13 bis knapp fünf Minuten vor dem Pausenpfiff. Gut aus MT-Sicht, dass dann noch einmal die Flügelzange Reichmann / Kunkel mit einem Doppelschlag erfolgreich war und mit dem 14:13 das Bild korrigierte. Dennoch erkämpfte Bietigheims Kreisläufer Fischer 5 Sekunden vor dem Halbzeitende das verdiente 14:14.
Die Eröffnung der zweiten Spielhälfte glich der im gestrigen Spiel gegen Rimpar: Die MT wusste, dass sie zulegen musste, um den Kontrahenten wieder in die Schranken zu weisen – und tat dies auch. Mit einem 3:0-Lauf – zweimal Marino Maric vom Kreis und einmal Tobias Reichmann von Aussen – besorgten nach nur drei Minuten das 17:14.
Ohne sich voll zu verausgaben, hielten die Rotweißen ihren Vorsprung mit drei, vier Toren bis etwa zur 45. Minute. Um dann noch weiter aufzudrehen. Lasse Mikkelsen, Finn Lemke, Roman Sidorowicz und Timm Schneider packten vier Tore drauf und erzwangen mit dem 27:20 (50. Min.) praktisch die Vorentscheidung. Das war die stärkste Phase der Nordhessen. Hier klappte beinahe alles, einschließlich der Torhüterleistung. Wusste tags zuvor gegen Rimpar Johan Sjöstrand zwischen den Pfosten zu überzeugen, zeigte nun Nebojsa Simic mit einer Serie von Paraden, was er drauf hat.
Insofern ist das Endergebnis mit 31:25 ein Spiegel der Kräfteverhältnisse – es geht auch in dieser Höhe verdient an die MT. Nichtsdestotrotz taugt dieser Erfolg nicht vollends als Maßstab für das nächste Spiel. Denn mit dem amtierenden Meister SG Flensburg-Handewitt bekommt es die MT zum Saisonauftakt mit einem weitaus größeren Kaliber zu tun (So., 25.08., 16:00 Uhr, Rothenbach-Halle).
Heiko Grimm:
Wir haben unsere beiden Pflichtaufgaben im Pokal klar erfüllt. Direkt nach dem Schlusspfiff habe ich das Spiel noch sehr kritisch bewertet. Jetzt, mit etwas Abstand, überwiegt aber die Freude über das Erreichen des Achtelfinales. Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwergetan und eine viertelstündige Schwächephase gezeigt. In der zweiten Hälfte lief es dann bedeutend besser. Wir haben effektiver verteidigt und sind – was unser Hauptabwehrsystem angeht – auf einem guten Weg. Gleichwohl müssen wir uns noch in puncto Rückzugsverhalten steigern. Das muss noch schneller und disziplinierter gehen. Auch die Angriffe über die sogenannte 2. Welle sind noch ausbaufähig. In diesen beiden Bereichen haben wir derzeit noch nicht das Niveau, wie es die absoluten Top-Mannschaften an den Tag legen. Insgesamt haben uns diese beiden Pokalsiege wieder ein Stück weitergebracht. Sie sind gut fürs Selbstvertrauen und haben uns Hinweise darauf gegeben, was wir in der Vorbereitung gegen Flensburg noch berücksichtigen müssen. (pm)
Internet: MT Melsungen