„DAsein Sommerfest der Sinne“ im GLASHAUS Homberg/Efze
HOMBERG-EFZE. Das Glashaus in Homberg kennen zwar viele und doch ist es nicht stets präsent. Das liegt am sensiblen Thema, dem sich das GLASHAUS als Ort für „Kunst+Kultur“, Galerie alternativer Objekte und Zentrum individueller „TrauerWEGbegleitung“, verpflichtet fühlt. Mit der Projektwoche „DAsein Sommerfest der Sinne“ erlangt es ein wenig mehr Aufmerksamkeit.
In beiden nordhessischen Kirchen, also dem Bistum Fulda und der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck (EKKW), aber auch in der GrimmHeimat Nordhessen, hat die Arbeit von Christine Foerster durchaus einen hohen Stellenwert. GLASHAUS bedeutet nach der eigenen Beschreibung Offenheit, Transparenz, Kommunikation. Hochwertige Objekte der Marken ÖKOgrabmale, dieSignmale und TRAUERGARTEN korrespondieren mit individuellen BronzeKUNSTgüssen für Haus und Garten. Seit 2017 ist im GLASHAUS auch das nördliche Trauerzentrum des „Verein zur Förderung von Trauerarbeit e.V.“ eingerichtet. In ehrenamtlicher Tätigkeit bietet Christine Foerster kreative TrauerWEGbegleitung konfessionsübergreifend an.
Eine Woche Programm
Eine Woche lang feiert das Glashaus die Projektwoche „DAsein Sommerfest der Sinne“. Mit „Einblicke(n)“ in das fotografische Werk der Makrofotografie – und einer Einführung durch den Künstler, Fotograf Hans Bechheim aus Marburg, begann die Veranstaltungsreihe am Donnerstagabend offiziell, bereits am Mittwochabend fand ein Austausch über ‚Leben und Tod‘. bei leckerem Kuchen und gutem Kaffee statt. Das Thema: Lebensgeschichten.
Der kleine Festakt zum Start wurde vom Regen überrascht, der das Setting der Veranstaltung aber nur äußerlich in Bedrängnis brachte. Mit Grußworten unter dem Balkon und einem Publikum im Zelt, entstand nur räumlich eine Distanz zwischen Rednern und Zuhörern. Die Worte verbanden nachhaltig. So erklärte die Gastgeberin, was „Dasein“ bedeutet: Menschliches Leben von der Geburt bis zum Lebensende. In ihrer Arbeit geht es darum, Fragen nachzugehen, Antworten zu finden und schließlich das Leben zu feiern.
Dr. Nico Ritz: „Hier und Jetzt“ ins Bewusstsein rücken
Bürgermeister Dr. Nico Ritz war da, obwohl sein Sohn Geburtstag hatte. Er regte dazu an, das „Hier und Jetzt“ ins Bewusstsein zu rücken: „Wir sind häufig unzufrieden mit dem, was wir tun und trotzdem geht es uns gut.“ Pfarrer Dierk Glitzenhirn (EKKW) sieht in Frau Foersters sogar etwas Prophetisches: „Sie sind ganz schön theologisch unterwegs, zeigen Dankbarkeit vor dem Woher und dem Wohin und geben dem Leben Tiefe. Leistung ist nicht alles“, so der evangelische Theologe.
Sein Kollege Werner Gutheil vom Bistum Fulda erinnerte daran, dass Trauernde den Blick für Details verlieren, wenn sie in ihren Problemen gefangen sind. Symbolisch für die Arbeit daran, wieder Geschmack am Leben zu finden, hatte er Salz und Tomaten mitgebracht. Markus Exner erinnerte für die GrimmHeimat Nordhessen und das Regionalmanagement daran, dass sich die Brüder Grimm sehr intensiv mit Frage auseinandergesetzt haben, wo wir herkommen und wo wir hingehen.
Hans Bechheim: aus der Zeit aussteigen
Der Künstler, so zitierte Exner Jacob Grimm, steht zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen. Das gilt auch für Hans Bechheim, der seine Makrofotografie damit erklärte, dass es ihm immer wieder gelingt bei Fotografieren aus der Zeit auszusteigen und sich vom Motiv finden zu lassen. Nicht umgekehrt.
Heute seit 14 Uhr findet das café endlich statt und ab 16 Uhr gibt es Interpretationen der Brüder Grimm für Erwachsene. Ab 19 Uhr spielt das Trio Mikado Sphinx. Am Montag findet der Workshop „Lebenszeichen – dem Innen eine äußere Form geben“ sowie der Vortrag „Vulkanland Nordhessen“ statt und zum Abschluss am Dienstag der Workshop „Brief in den Himmel – Sinnenhafte Verbindung zu denen da oben“, anschließend der Vortrag „PRESS“. Mit der Finissage zur Ausstellung schließt das Programm. Mehr Informationen unter www.da-sein.online. (rs)