ZIEGENHAIN. Wir sind von protestantischer Ethik geprägt. Unser „Wohlstand“ verpflichtet uns, einen Teil von dem, was wir haben abzugeben – freiwillig. So sollte es jedenfalls sein. Wer hat, der gibt. So sahen es am Freitagabend wohl auch die 135 Gäste des Benefiz für Hospiz 4.0 – Konzertes, erstmals im Sommer und Open Air im stimmungsvollen Ambiente des Paradeplatzes in Ziegenhain.
Es waren im klassischen Sinn sicher keine „reichen“ Leute, die das Wohltätigkeitskonzert besuchten. Aber es waren Menschen, die von dem, was sie haben in der Lage sind, zwanglos etwas abzugeben. 1.350 Euro kamen über den Eintritt rein, 530 Euro spendete das begeisterte Publikum zusätzlich. Eine Rekordsumme der bisherigen „Benefiz für Hospiz“-Konzerte.
Unterm Strich hat sich das neue Konzept bewährt. Die ersten drei Wohltätigkeitskonzerte fanden im Winter und im „La Copa“ statt, diesmal war es im August und vor der Gaststätte.
Der sommerliche Abend wird den Besuchern in guter Erinnerung bleiben. Neun junge Leute sangen unentgeltlich für den guten Zweck der ehrenamtlichen Hospizarbeit im Kirchenkreis Ziegenhain, für die die Kirche keine, oder ungenügend weltliche Mittel bereithält.
Den Anfang machten Björn Diebel und Dennis (Krümel) Krause. Vanessa Schreiner sang immens präsent solo und im Duett mit Danny Ziegert, was sich beim späteren Auftritt von Danny wiederholte. Die Band „Fourinhands“ (Paula Saiz, Alina Burkart, Samuel Mühling und Hannes Riebeling) gab ein rundes Bild ab und hätte wohl auch für ein abendfüllendes Konzert sorgen können. Katha Völker aus Frielendorf holte etwas Woodstock auf den Paradeplatz, sang aber auch ein Stück des deutschen Songwriters Philipp Poisel.
Es war ein teils sehr emotionaler, durchgehend unterhaltsamer Abend mit Songs von den Beatles über Elvis Presley und Bon Jovi bis hin zu Udo Jürgens und Trude Herr (Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann…).
Als Zugabe sangen alle Künstler gemeinsam drei Lieder, darunter „Über sieben Brücken musst du gehen“ von Karat.
Vor der Zugabe nahm Christine-Ann Raesch, die Koordinatorin der Hospizarbeit im Kirchenkreis Ziegenhain, die Spende in Höhe von 1.880 Euro aus den Händen von Gerhard Reidt entgegen. Im Gegenzug erhielten die Künstler von Raesch ein kleines Präsent – das keine Schokolade enthielt (😉).
Die Technik des Abends stammte von Dennis Krause (Schwalm-Events). Er und sein Mitarbeiter stellten ihre Zeit und das Equipment kostenlos zur Verfügung.
Überzeugt von der Qualität der Darbietung war auch Reidt, der alle Künstler für das gemeinsame Weihnachtsliedersingen auf dem diesjährigen Schwälmer Weihnachtsmarkt engagierte.
Im kommenden Sommer wird es eine Neuauflage des Benefizkonzertes geben. (wal)