Jost Gundelach und Volker Lohrbach pflanzen für Blühstreifen
LOHFELDEN. Die Vollmarshäuser Landwirte Jost Gundelach und Volker Lohrbach sorgen – wie die meisten Bauern in der Region – dafür, dass Insekten Lebensräume finden und die Artenvielfalt geschützt wird.
Auf vielen Brachen, also vorübergehend oder dauerhaft stillgelegten Flächen, sieht man inzwischen Pflanzen wachsen, die blühen und damit den Bienenbestand erhalten sowie anderen Insekten ein Zuhause bieten. Aber auch entlang der vielen Gräben zwischen Ackerflächen und an Wegen wird gepflanzt. Volker Lohrbach erklärt, dass in einer Zone von vier Metern Abstand zu Gräben ein sogenannter Uferrandstreifen nicht bewirtschaftet werden darf. Damit soll verhindert werden, dass Pflanzenschutz und Dünger in das Wasser gelangen.
Blühmischungen und bevorzugt Sonnenblumen
Auf diesen Streifen darf also weder gedüngt noch gespritzt werden. Ideale Flächen also, um sie zum Blühen zu bringen. Dafür werden Blühmischungen ausgesät. Je nach Boden, ob feucht oder trocken, variiert die Zusammensetzung, sagt Jost Gundelach. Eine Mischung mit dem wohlklingenden Namen Honigbrache beinhaltet Ringelblumen, Koriander, Fenchel, Esparsette, Lila Phacelia, Klee von weiß bis rot, Wicken, Dill, Leindotter, Schwarzkümmel, Serradella und Futtererbse. Andere Mischungen enthalten auch Süßlupinen oder Ölrettich.
Die beliebteste Blume ist allerdings die Sonnenblume, denn sie kommt am besten mit Trockenheit zurecht und deshalb fehlt sie in kaum einer Mischung. Auch in Lohfelden ist sie nicht zu übersehen. Man wird sie auch so schnell nicht wieder los, schmunzeln die Landwirte. Sie sät sich schließlich immer wieder selbst aus. Einen Wunsch haben die Landwirte noch: „Die Blüten sind für die Erholung der Natur gedacht und sollen möglichst lange ihre Wirkung dort entfalten, wo sie angepflanzt wurden. Sie sollen also nicht als Schnittblumen in verschiedenen Wohnzimmern enden, so verlockend die Blütenpracht auch sein mag. (rs)
Foto: Nico und Volker Lohrbach, Maximilian Gundelach (stehend von links) und Jost Gundelach freuen sich über ihre bunten Blühstreifen © Foto: Rainer Sander