Fahrzeug überzeugte Busunternehmen und Fahrgäste
KASSEL. Nach dem Einsatz des E-Busses der Fa. IVECO im letzten Winter und in den letzten Wochen ziehen alle Beteiligten eine positive Bilanz. Während der vier Probewochen hat sich das Fahrzeug in allen Belangen bewährt.
Neben der guten Reichweite mit ca. 350 Kilometern pro Ladung wurden das Fahrverhalten, das gute Handling und die gefällige Optik vom Fahrpersonal der verschiedenen Busunternehmen sehr gut bewertet. Eingesetzt wurde das Fahrzeug bei den Firmen Frölich, DB Busverkehr, HLB Hessenbus, Sallwey, Brundig und Bonte.
Aber auch von den Fahrgästen kam positive Resonanz. Hier wurden immer wieder die leisen, inneren und äußeren Fahrgeräusche, die auch von anderen E-Fahrzeugen bekannt sind, benannt. Ebenso wurde das schaltfreie und damit gleichmäßige Anfahren ohne Ruckeln an den Haltestellen gelobt.
Um alle Besonderheiten in Nordhessen mit in den Test einzubeziehen, war der E-Bus nicht nur am Stadtrand der Stadt Kassel samt Umland unterwegs sondern auch in den Landkreisen Kassel und Werra-Meißner. Auch die topografisch anspruchsvollen Routen konnten ohne Einschränkungen gefahren werden.
Für den NVV sind damit die wichtigsten Fragen nach den positiven Erfahrungen beantwortet. Ein E-Bus Einsatz ist in Nordhessen vorstellbar Er eignet sich besonders für den Linienverkehr mit Stadtbussen in Kleinstädten und Ortsbussen in Gemeinden mit einer Fahrzeugtagesleistung von maximal ca. 350 Kilometern.
„Im nächsten Schritt wird es jetzt darum gehen, die zusätzlichen Anschaffungskosten (etwa das 2,5 fache eines modernen Dieselbusses), eines E-Busses bei den Ausschreibungen in den nordhessischen Landkreisen über finanzielle Unterstützung und Förderprogramme durch Bund und Land abzufedern. Dafür werden wir uns als NVV bei der Politik einsetzen, so der NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch. „Wer die Verkehrswende will, muss den finanzpolitischen Rahmen zur Realisierung setzen, sonst wird es kaum möglich sein, neueste Technologie im ÖPNV weiter zu etablieren.“
Dass dieser Test für die nordhessischen Busunternehmen möglich war, verdankt der NVV der Fa. IVECO, die ihrerseits von den Erfahrungen profitiert und das Fahrzeug daher kostenfrei zur Verfügung stellte. Insgesamt hat das Fahrzeug während der Probewochen rund 3000 Kilometer gefahren.
Nach Informationen des Fahrzeugherstellers deckt sich die Erfahrung des NVV mit den bereits in ganz Deutschland und Österreich vorangegangenen Tests des Demofahrzeuges. Die jeweiligen Betreiber waren über die Reichweite von bis zu 350 Kilometer des E Busses im Realbetreib alle positiv überrascht. Dieser Bustyp wird bereits in Serie gebaut und wurde schon in größeren Stückzahlen ausgeliefert. Zu den weiteren Großaufträgen gehören die RATP Paris (ca. 350 Fahrzeuge) und Q-BUZZ (49 Gelenk – E Busse) in den Niederlanden.
Hintergrundinformationen zum Buseinsatz im NVV:
Insgesamt sind für den NVV 270 Linienbusse der verschiedenen Verkehrsunternehmen unterwegs, die bereits zu 95 Prozent die höchsten Euro VI/EEV- Normen erfüllen. Konkret bedeutet dies, dass diese Busse weitaus weniger Stichstoffoxide ausstoßen als ein herkömmlicher dieselbetriebener PKW. Für die nächsten Ausschreibungen zwischen 2020 und 2030 plant der NVV, bestimmte Umweltstandards als verbindlich vorzusehen. Dazu gehört auch die entsprechende Antriebsart der eingesetzten Busse.
Der im Test eingesetzte Bus Heuliez GX 337 Elec kommt aus dem Hause IVECO. Mit Niederflurtechnik, Klimaanlage und Platz für bis zu 80 Fahrgäste entsprach er dem beim NVV üblichen Standard.
Der Busverkehr wird zurzeit bundesweit größtenteils von Dieselfahrzeugen bestimmt. Um unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden und die Stickoxid-, Feinstaub- und Lärmemissionen zu reduzieren, sind zukünftig Alternativen zu Dieselfahrzeugen erforderlich. Busse mit einem emissionsfreien Elektroantrieb stellen eine solche umweltfreundliche Alternative dar. Die Energieeffizienz von Elektrobussen ist deutlich höher als die von Dieselbussen, der Instandhaltungsaufwand durch entfallende Komponenten wie Dieselmotor, Getriebe etc. sowie entfallende Wartungskosten (Ölwechsel; Verschleißteile) jedoch erheblich geringer. (pm)
1 Kommentar
Bevor man was Neues startet, sollte man ev darüber nachdenken, ein bestehendes Projekt störungsfrei zum Laufen zu bringen. Ich persönlich Pendel schon seit mehreren Jahren mit der Wunderwaffe RT zum Dienst. Erst am Montag früh war wieder RT Fest. 45 Minuten zu spät zum Dienst erschienen.
Der ganze gammel RT kostet mehrmals die Woche vielen Pendlern viel Arbeitszeit. Bevor was neues im NVV Gebiet gestestet wird, bringt erstmal die alten Sachen störungsfrei zum Laufen.
Aber der grosse Trost ist, die 5 Minuten Garantie.
Diese dämliche Selbstbestätigung und das ganze Geprale ist sowas von widerlich.
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