Keltenfest mit authentischer Darstellung
ZIERENBERG. Die Kelten haben auf dem Dörnberg gelebt. Davon sind nicht nur Dr. Udo Schlitzberger und Klaus Fröhlich überzeugt, die gestern ihre neue Dokumentation über die Forschungen über den Dörnberg und die Helfensteine vorstellten, auch viele andere, die an diesem Wochenende keltisches Leben auf dem Hochplateau zeigten und zeigen.
Das Keltenfest am Dörnberg, eine gemeinsame Veranstaltung von Zweckverband Naturpark Habichtswald, der Agentur kreatyv aus Kaufungen und dem Landkreis Kassel, unterstützt von der Kasseler Sparkasse, zeigt, wie die Kelten gelebt haben. Zumindest nach dem, was überliefert ist.
Hochentwickelte Kultur
Die Merkmale eine Hochkultur werden den Kelten nicht zugeordnet, weil sie keine eigene Schrift hatten. Wer gestern oder heute den Weg auf den hohen Dörnberg fand oder findet, entdeckt dort allerdings eine Kultur, die sehr wohl sehr weit entwickelt war. Sowohl in der Hallstatt-Ära in der Bronzezeit als auch in der Latène-Phase in der Eisenzeit waren die Künste der keltischen Metallverarbeitung, der Salzgewinnung oder der Stoffverarbeitung und des Wagenbaus Vorbild für andere Kulturen. Die Goldverarbeitung in der späten Phase und der Handel bis in den Mittelmeerraum mit Salz und Eisen, machten die Kelten schon vor der Zeitenwende zu einem globalisierten Volk.
Beim Keltenfest erfährt man von den sogenannten Reenactment-Gruppen, die auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse das Leben und den Alltag aus der Zeit der Kelten von 800 vor Christus bis zur Zeitenwende wiederaufleben lassen, viel über Ernährung, Tracht, Schmuck und Bewaffnung. Im Kelten-Lager werden zudem viele Aktivitäten geboten.
Ernährung und Handwerk
Mit viel Eiweiß haben sich die Kelten ernährt, Fleisch haben sie gegessen und Getreide. Anschaulich zeigt Sabine Groß, wie Fladenbrot gebacken wurde. Einkorn war das bevorzugte Getreide. Haselnüsse, Beeren und Brennnesseln gehörten ebenfalls auf den Speiseplan.
Ralf Liebig aus Kassel hat sich spezialisiert auf den authentischen Nachbau keltischen Schmucks, wie Fibeln, und Kelley Wright aus Niedenstein zeigt sich gerne als keltischer Krieger. Von der Schmiede bis zum Tischlerhandwerk gibt es viel zu sehen und zu erleben auf dem Dörnberg. Heute noch bis 17 Uhr sind die Kelten unterhalb der Helfensteine.
Dörnberg während der Eisenzeit keltisch besiedelt
„Der Dörnberg war während der Eisenzeit besiedelt“, erläuterte Annika Ludolph vom Zweckverband Naturpark Habichtswald. Darauf werde auch auf den Informationstafeln des Eco Pfades Dörnberg eingegangen. Ludolph: „Ein Keltenfest ist eine perfekte Gelegenheit, sich selbst einen Eindruck von der Zeit der Kelten zu machen“. (rs)