KIRCHHEIM. Nach einem Lkw-Brand auf der Autobahn 4 in Kirchheim staute sich am Donnerstag der Verkehr auf den umliegenden Autobahnen auf rund 50 Kilometer.
Gegen 14 Uhr befuhr ein polnischer Sattelzug beladen mit Altpapier die A4 in Richtung Dresden. Etwa drei Kilometer hinter dem Kirchheimer Dreieck platzte an der Sattelzugmaschine der Turbolader, wodurch Öl auf die Abgasanlage tropfte. Dort fing es sofort an zu brennen. Als der aus Rumänien stammende Fahrer die Rauchentwicklung bemerkte, steuerte er den Lkw noch Richtung Standstreifen.
Hier schlugen bereits die ersten Flammen aus dem Motorraum. Der Fahrer verließ über die Beifahrerseite seine Fahrerkabine, um noch an den Feuerlöscher zu gelangen. Da nun aber das Feuer bereits auf den gesamten Lkw übergegriffen hatte, konnte er mit seinem Feuerlöscher nichts mehr ausrichten. Der gesamte Sattelzug brannte völlig aus, sodass nach dem Ablöschen des Feuers, durch die Feuerwehren aus Kirchheim und Bad Hersfeld nur noch das Gerippe übrig blieb.
Da der Lkw mit Ballen aus gepresstem Altpapier beladen war, wurde nun das Technische Hilfswerk (THW) und ein Entsorgungsunternehmen aus Bad Hersfeld hinzugezogen. Mit Radladern mussten die verbrannten Ballen abgeladen, weiter abgelöscht und dann in Schüttmulden entsorgt werden. Während dieser Bergungsmaßnahmen musste die dort dreispurige A4 voll gesperrt werden. Bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort mussten die Beamten der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld zu Fuß durch die Rettungsgasse laufen, da Verkehrsteilnehmer wieder einmal alles zugestellt hatten. Leider stand hier das schnelle Erreichen der Einsatzstelle vor einer Ahndung der Ordnungswidrigkeit im Vordergrund. Glücklicherweise ist etwa einen Kilometer vor der Brandstelle eine Betriebsausfahrt, sodass die Feuerwehr aus Bad Hersfeld entgegengesetzt zum brennenden Lkw gelangen konnte. Durch den Brand wurde niemand verletzt, allerdings wurden rund 120 m2 Teerdecke beschädigt, was mindestens 40.000 Euro an Kosten verursachen wird. Insgesamt beziffert die Autobahnpolizei den Schaden auf etwa 140.000 Euro.
Dadurch, dass die Abfahrten der A7 am Kirchheimer Dreieck zur A4 in Richtung Osten gesperrt waren – gepaart mit den vorhandenen Baustellen – staute sich nach und nach der Verkehr aus allen Fahrtrichtungen rund um das Kirchheimer Dreieck auf bis zu 50 Kilometern Länge. Im Laufe der Stunden waren dann auch die Umleitungsstrecken auf den Bundes- und Landesstraßen völlig überlastet.
Zwischenzeitlich organisierten Rettungsdienste eine Staubetreuung für die Autofahrer, die fast fünf Stunden im gesperrten Bereich der A4 standen. Aufgrund der örtlichen Begebenheiten und der Bauarbeiten im Bereich des Kirchheimer Dreiecks war ein Ableiten der dort stehenden Fahrzeuge nicht möglich.
Erst gegen 20 Uhr konnte die Autobahnmeisterei Hönebach einen Fahrstreifen freigeben und das von der Polizei beauftragte Abschleppunternehmen an die Brandstelle fahren. Der mittlere Fahrstreifen wurde gegen Mitternacht freigegeben. (ots | wal)