Antrag auf finanzielle Förderung von Blühflächen auch für 2020 möglich
HOMBERG/EFZE. Man sieht sie oft schon aus der Ferne – bunte Blühstreifen zieren vielerorts die Wegränder.
Wenngleich sie eine Augenweide sind, so dienen die bunten Flächen in erster Linie den Honig- und Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen, sowie verschiedensten Insekten als Nahrungsquelle. Zudem bieten sie Wildtieren Deckung und können beispielsweise Wildbienen als Überwinterungsquartier dienen.
Blühflächen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Während Landwirte im Schwalm-Eder-Kreis im Jahr 2015 etwa 63ha Blühflächen angelegt haben, so sind es in 2019 bereits etwa 515 ha – so viel wie 700 Fußballfelder. Dabei können die Landwirte auf die Förderung durch das HALM-Programm (Hessisches Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen) zurückgreifen oder aber Honigbrachen für ihre Greening-Verpflichtung anrechnen lassen.
„Blühstreifen und Blühflächen haben eine besondere Bedeutung im Kampf gegen den Artenrückgang. Sie dienen zahlreichen Insekten, Hummeln, Schmetterlingen, Wild- und Honigbienen als wichtige Nahrungsquelle“, so Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann, der sich erfreut zeigt, dass die Förderung über das Landesprogramm fortgeführt wird und durch die Landwirte im Schwalm-Eder-Kreis so rege in Anspruch genommen wird, dass der Schwalm-Eder-Kreis den höchsten Anteil in Hessen hat. Mit den ökologischen Vorrangflächen dienen insgesamt 5.190 Hektar und somit 7,2 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Schwalm-Eder-Kreis der Steigerung der biologischen Vielfalt
„Wir sind mit unserer Biodiversitätsstrategie im Landkreis auf bestem Weg, den werden wir konsequent fortsetzen“, so Kaufmann weiter.
Die zu verwendenden Blühmischungen sind so angelegt, dass die verschiedenen Pflanzenarten zeitlich versetzt blühen. So gibt es von Frühjahr bis Herbst ein breites Nahrungsangebot für die heimischen Insekten. Da Blühflächen das ganze Jahr weder gedüngt, gespritzt noch gemäht werden bieten sie auch Vögeln und Wildtieren wichtigen Schutz und Nahrung. Zudem werden die Blühflächen im Herbst und Winter von Wildbienen und anderen Insekten als Winterquartier genutzt. Besonders die Wildbienen können nur kurze Strecken fliegen, für sie ist die örtliche Nähe von Lebensraum und Nahrungsquelle besonders wichtig. Das Anlegen weiterer Flächen im Schwalm-Eder-Kreis ist daher besonders wünschenswert.
Generell unterscheidet man zwischen einjährigen und mehrjährigen Blühflächen. Während die einjährigen Flächen, wie der Name bereits verrät, jedes Jahr neu eingesät werden, bleiben die mehrjährigen Honigbrachen über drei Jahre, die mehrjährigen HALM-Flächen fünf Jahre bestehen.
Die Landwirte können selbst entscheiden, ob sie eine ein- drei oder fünfjährige Blüh-fläche anlegen wollen. Die Förderung variiert entsprechend.
„Ich wünsche mir, dass für das kommende Jahr erneut viele Förderanträge durch Landwirte aus dem Schwalm-Eder-Kreis eingereicht werden und wir damit einen weiteren Beitrag für die Verhinderung des Artensterbens leisten können“, sagt Kaufmann.
Über das HALM-Programm werden bis zu 750 Euro/ha bei den einjährigen Blühflächen und 600 Euro/ha bei den mehrjährigen Blühflächen als Aufwands- und Kostenentschädigung ausgezahlt. Die Förderung für das Jahr 2020 muss bis zum 1. Oktober beim Schwalm-Eder-Kreis, im Fachbereich für Landwirtschaft und Landentwicklung in Fritzlar beantragt werden. Dort gibt es für interessierte Landwirte weitere Informationen, um die Fördervoraussetzungen zu erfüllen.
Kontakt:
E-Mail: landwirtschaftsamt@schwalm-eder-kreis.de, Telefon: 05622-994101. (pm)
6 Kommentare
Ich wünsche mir, dass für das kommende Jahr erneut viele Förderanträge durch Landwirte aus dem Schwalm-Eder-Kreis eingereicht werden und wir damit einen weiteren Beitrag für die Verhinderung des Artensterbens leisten können“, sagt Kaufmann.
Sorry. Noch mehr Förderungen. Wo gibts da eine Grenze.
Was es schon für Gelder bzw Zuschüsse gibt, ist nachzulesen bei
http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de und dann auf Agrar und dann suche.
Da tränen jedem Otto Normal die Augen.
In meinem letzten Kommentar habe ich erwähnt, dass wenn man Geld bekommt es auch sinnvoll anwenden sollte. Bezüglich abgebrannter Presse und schmieren. Ich habe das Wort nutzen extra als tu Wort beschrieben, weil ich mich schon einmal diesbezüglich verschrieben habe und nutzen gross geschrieben habe. Die Berichtigungen habe ich erfahren. Wurde ev falsch verstanden. Natürlich hat der Spruch, wer gut schmiert , der gut fährt eine ganz andere Bedeutung. Fande den Spruch aber passend.
Nun zum Schluss.
Wer fördert Leute, die immer nach Regel und Gesetz leben, wie es LABRADOR beschrieben hat?
Ohne Subventionen wäre die deutsche Landwirtschaft am internationalen Markt schlicht und einfach nicht überlebensfähig. Und jetzt gehen Sie mal in sich: Ist es wirklich sinnvoll sich bei Lebensmittel von Importen abhängig zu machen?
Was allerdings mehr als kritisch zu betrachten ist: Durch die Subventionen in der derzeitigen Form findet eine Verdrängen der kleinen Betriebe durch die großen statt. Das muss geändert werden.
Warum muß für Selbstverständliches noch bezahlt werden?
Warum wird Selbstverständliches immer als das Besondere betont?
Es sind doch die Bauern, die den letzten cm beackern wollen nur um des Profites Willen.
Plötzlich wird so getan, als wären sie Natur-und Tierfreunde. Es zählt einzig und allein Gewinnmaximierung. Deshalb ist es ja erst soweit gekommen, dass man
Blühstreifen braucht. Aber das ist, solange die Monokultur betrieben wird, nur ein Tropfen auf den heißen Stein….und außerdem viel zu spät.
Aber die Bauern reagieren nur, wenn es finanzielle Anreize gibt.
Ansonsten ist denen doch Umwelt und Natur vollkommen egal,.sonst wäre es nicht so weit gekommen. Es ist einfach nur traurig….
Welche Förderung kriegen die, die zeitlebens die Natur achten, keine Unkrautvernichter benutzen und Tiere achten und artgerecht halten?
Nur essen, was es gerade gibt, und nicht Obst und Gemüse vom anderen Ende der Welt, usw , usw.
Soetwas kann nur von jemandem kommen, der mit Landwirtschaft nie wirklich etwas am Hut hatte.
Der Weizenpreis steht aktuell bei 17€ pro 100kg. Um einen landwirtschaftlichen Betrieb wirtschaftlich am Leben zu halten, müssen die Flächen nunmal beackert werden bzw. Geld abwerfen. Was meinen Sie, warum so viele kleine Bauern aufhören? Es lohnt sich einfach nicht mehr. Hier immer den Bauern den schwarzen Peter zuschieben zu wollen halte ich für fragwürdig.
Und Bauern generell vorzuwerfen, ihnen wäre Umwelt und Natur egal halte ich für genauso daneben. Ich unterestelle mal, dass Bauern eine/ wenn nicht sogar DIE Berufsgruppe ist, die am meisten Wissen, was Natur, Umwelt, Tierwelt und Wechselwirkungen zwischen diesen Gruppen angeht, vereint. Wenn einem Bauern Natur egal wäre, würde er in seinem Job nicht lange durchhalten.
Letztendlich kann auch der Saat mit Steuergeldern Flächenteile aufkaufen und sie begrünen, warum soll ein Bauer mit SEINEM Besitz dafür kostenlos herhalten? Das wäre, als würden Sie ein Mietshaus betreiben und darin eine Wohnung kostenlos Bedürftigen zur Verfügung stellen. Macht auch sogut wie keiner.
Die Bauern sind immer am Jammern egal wie !!!! Aber die größten Fahrzeuge mit Anhänger fahren sie !!!! So groß und breit das man Sie noch nicht mal überholen kann !!!! Aber immer am stönen !!
Mein Vater ist mal auf der Bundesstraße mit zwei vollen Anhängern Frucht von einem voll besetzen Mini Cooper (classic) überholt worden, der ihn direkt ausgebremst hat. Ich hoffe das waren nicht Sie.
Hätten die Bremsen nicht einwandfrei funktioniert, wäre der Schlepper mit seinen 1,30m hohen Voderreifen in einer Sekunde über ihn drüber geklettert.
Und wir fahren regelmäßig an Bushaltestellen raus um Autos vorbei zu lassen.
So schlau, wie diese Aktion ordne ich Ihren Kommentar ein.
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