BUTZBACH. Beamte der Polizeiautobahnstation Butzbach stoppten am Mittwochabend auf der A5 bei Pohlheim einen Tiertransporter. „Ihnen, und der hinzugerufenen Tierärztin des Veterinäramtes des Lahn-Dill-Kreises, boten sich unfassbare Bilder“, wie ein Polizeisprecher in Gießen berichtet.
Gegen 19:50 Uhr meldeten Verkehrsteilnehmer einen Hühner-Transporter, der auf der A5 in Richtung Kassel unterwegs war. In dessen Käfigen lägen, so die Zeugen, viele leblose Hühner. Eine Streife der Butzbacher Autobahnpolizei holte den in den Niederlanden zugelassen Laster ein.
Bereits beim Vorbeifahren sichteten die Ermittler verendete Hühner, zudem lagen weitere Tiere in erbärmlichem Zustand in den Käfigen. Auf dem Rastplatz „Limes“ bei Polheim stoppten die Ordnungshüter bei 34 Grad Außentemperatur den Lkw. Zwischenzeitlich hatten die Polizisten eine Tierärztin des Veterinäramtes des Lahn-Dill-Kreises alarmiert, die wenig später beim Lkw eintraf.
Geladen hatte der morgens um 4 Uhr in Frankreich gestartete Tiertransporter 4.470 Hühner, die zu einem Schlachthof nach Polen sollten.
Die mittlerweile eingetroffene Veterinär-Ärztin schätzte, dass etwa zehn Prozent der Hühner bereits verendet waren. Ihrer Einschätzung nach wäre kein einziges Huhn im 12 Stunden entfernten Polen lebend angekommen. Kühlung erfuhren die Tiere lediglich durch den Fahrtwind. Eine für einen solchen Transport vorgeschriebene Versorgung mit Wasser fehlte gänzlich. Zudem bestand aufgrund der extremen Hitze ein europaweites Verbot für internationale Tiertransporte.
Die Polizisten nahmen mit dem für Pohlheim zuständigen Veterinäramt des Landkreises Gießen Kontakt auf. Eine Tierärztin dieser Behörde verfügte, dass der Transporter entladen werden musste. Ein Geflügelbetrieb in Waldsolms erklärte sich dankenswerterweise bereit, einen Stall zur Verfügung zu stellen, um die noch lebenden Tiere unterbringen zu können.
In Waldsolms zählten Polizei und Veterinärmedizinerin rund 500 verendete Hühner. Bei weiteren 400 bis 500 Tieren besteht die Gefahr, dass sie an den Folgen des Transportes sterben werden.
Die beiden in den Niederlanden lebenden Fahrer des Transporters mussten wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz Sicherheitsleistungen in Höhe von jeweils 1.000 Euro hinterlegen.
Polizei und Veterinäramt ermitteln derzeit zudem gegen die weiteren an dem Transport beteiligten Personen. Insbesondere der Verlader, der Disponent und der für den Transport verantwortliche Tierarzt rücken in den Fokus der Ermittlungen. (ots | wal)
12 Kommentare
wie der mensch mit der kreatur umgeht so ist auch sein charakter.
Zum Teil Hausgemachte Probleme. Tiere dürften nur in dem Land geschlachtet werden wo sie aufgezogen wurden. Damit würden die Transporte durch Europa gestoppt .Das es soweit gekommen ist sind die Veterinärämter mit in der Schuld. Die Haben Hygienevorschriften und Schlachtvorschriften erlassen das viele Schlachtbetriebe schliessen weil die Anforderungen nicht umsetzbar sind und dann diese langen Transportwege in Kauf genommen werden.
Die Veterinärämter erlassen keine Hygiene- und Schlachtvorschriften sondern kontrollieren und setzen deren Einhaltung durch.
Dass die Tiere zum schlachten quer durch Europa gekarrt werden hat auch nichts damit zu tun, dass Schlachthäuser geschlossen wurden, sondern mit dem Preis. Es hätte sich sicherlich ein Schlachthaus in Frankreich gefunden, das in der Lage gewesen wäre die Hühner zu schlachten, aber das ist eben teurer als in Polen.
Unfassbar wie mit Tieren umgegangen wird
Die Gesichter-runter-drücker orientieren sich anscheinend am Namen mehr als am Inhalt oder macht dieser Troll das vielleicht selbst?
Ja, unfassbar.
Es soll sogar Kulturen bzw Religionen geben, wo Tieren bei lebendigem Leib die Kehle durchgeschnitten
wird und sie bei vollem Bewusstsein ausbluten und qualvoll sterben. Unfassbar!!!
Sprachlos. Wütend und traurig. Irgendwann wird das hoffentlich aufhören und die Tiere werden als das gesehen was sie sind .. unsere mitgeschöpfe mit dem gleichen Recht auf Unversehrtheit wie der Mensch. Wir Menschen sind einfach die einzigste und schlimmste Bestie.
1.000 ein Witz . Es müsste gänzlich verboten werden das Tiere überhaupt so weit transportiert werden und dann noch bei dem Wetter . Ohne Kühlung ohne Wasser . Es sind Lebewesen die elendig zu grunde gehen .
Die Hühner kämen ohnehin gechlort, sprich desinfiziert, an diverse Fast Foods zurück, nach dem Motto, der Deutsche frisst eh alles, Hauptsache billig.
Was für ein grausamer Umgang mit den Tieren, unfassbar! Warum muss man die Hühner von Frankreich nach Polen zum Schlachten karren?? Der Umgang mit der Kreatur ist ein ach nur verachtend.
Warum? Weil die Leute billig beim Discounter einkaufen wollen…..unfassbar
Echt Wahnsinn, um noch den letzten Cent zu sparen werden die Tiere auch noch mehr gequält, als es schon bei der Aufzucht passiert. Das muss einfach extrem sanktioniert werden, sonst geht das immer weiter.
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