Kindergartenkinder und Auszubildende der Hephata-Berufshilfe kochen gemeinsam
ZIEGENHAIN. Gemüse schnippeln, Pizzateig kneten, Kräuterquark anrühren: Bei der Zubereitung des Mittagsessens für die Kindergartengruppe gibt es viel zu tun.
Elf Kinder der Kindertagesstätte am Steinweg in Ziegenhain gingen jetzt der Frage nach „Wo kommt unser Mittagessen eigentliche her?“ und halfen einen Vormittag lang in der Ausbildungsküche der Hephata-Berufshilfe mit.
Ausgestattet mit Kochmützen und Schürzen stürzen sich die elf Nachwuchsköche in die Arbeit. In den nächsten Tagen endet ihre Kindergartenzeit, denn nach den Sommerferien werden sie eingeschult. Ben Luca und Bela kümmern sich um die Zubereitung des Kräuterquarks. Während Küchen-Azubi Patrick Fieser die große Metallschüssel festhält, rührt Ben Luca die Kräuter in den Quark – tatkräftig unterstützt von Bela. „Ich helfe auch zu Hause beim Kochen mit“, erklärt Bela und sein Freund nickt. „Ich auch.“ Kindergartenkinder und Azubis haben sich in der Küche zu Teams zusammengefunden.
„Wir arbeiten gemeinsam an verschiedenen Stationen“, sagt Ausbilderin Beate Werno. „Jeweils zwei Azubis betreuen eine Station.“ Während an einem Tisch der Quark gerührt wird, backt ein Team nebenan Waffeln für den Nachtisch. Im ganzen Raum duftet es schon köstlich nach frischen Waffeln. „Dazu gibt es Erdbeeren, die natürlich auch selbst geschnippelt wurden“, sagt Werno. Nebenan in der Küche ist Nala gerade dabei, eine der Mini-Pizzen zu belegen. „Salami mag ich am liebsten“, sagt sie. Natürlich haben die Kinder mit der Hilfe der Auszubildenden auch den Teig für die Pizza selbst geknetet und zu kleinen Kreisen ausgerollt. Es geht hoch her in der Küche: Hier wird lautstark verkündet, dass man sich auf die Pizza freut, dort wird vom Quark genascht.
Patrick Fieser freut sich über den Besuch der Kindergartengruppe. „Einmal mit Kindern gemeinsam zu kochen, macht uns richtig viel Spaß“, stellt er fest. „In ihrer Ausbildung lernen die Fachpraktiker auch den Umgang mit Klienten – in diesem Fall sind es kleine Kinder“, sagt Werno. Daher passe der Projekttag sehr gut ins Ausbildungskonzept.
Während das Mittagessen normalerweise in der Ausbildungsküche zubereitet und dann in den Kindergarten am Steinweg geliefert wird, essen die Kinder am Projekttag gemeinsam mit den Auszubildenden in den Räumen der Berufshilfe in der Industriestraße Treysa. Für alle anderen Kinder, die nicht mitgekocht haben, wurde ein Kuchen mit Keksen verziert, die die kleinen Köche selbst dekoriert haben.
Seit mehr als 15 Jahren bezieht die KiTa ihr Mittagessen bereits von der Hephata-Berufshilfe. Zubereitet wird es von den Auszubildenden im Bereich Hauswirtschaft und den Teilnehmern des Berufsvorbereitungsbereiches der Hephata Diakonie. „Die Kinder fragen ganz oft, woher das Essen eigentlich kommt“, erklärt Ausbilderin Beate Werno. Die Idee für den Projekttag in der Küche sei im gemeinsamen Gespräch entstanden, sagt Erzieherin Jana Schultheiß. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Ines Dölle hat sie die Kinder nach Treysa begleitet.
Der Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor die Kinder bei einem Rundgang sahen, wo ihr tägliches Mittagessen zubereitet wird. „Dabei haben die Kinder auch erklärt, was sie gerne essen und welche Gerichte nicht so gut ankommen“, sagt Beate Werno. Der letzte gemeinsame Projekttag liege etliche Jahre zurück, so Werno. Die Idee, diese Veranstaltung wieder aufzunehmen, sei von beiden Seiten begeistert aufgenommen worden. (pm)