Zuwendungen leicht korrigiert – aber immer noch hoch
BAUNATAL. Sport und Bewegung sind lebenswichtig für die Menschen in einem modernen Gemeinwesen, Kunst und Kultur sind wesentliche Kennzeichen einer Gesellschaft oder wie der französische Moralist Joseph Joubert es ausgedrückt hat: „Kultur ist nichts Sichtbares, sondern das unsichtbare Band, das die Dinge zusammenhält.
Die Stadt Baunatal fördert ihre Sportvereine und auch die Kulturvereine jedes Jahr. 217.268,- Euro werden in diesem Jahr ausgeschüttet, trotz Haushaltskonsolidierung und Sparmaßnahmen auf allen Ebenen im städtischen Haushalt.
16 Sportvereine
16 Sportvereine haben in Baunatal in dieser Woche die Gesamtsumme von 124.758,00 für das Jahr 2019 erhalten. Dazu gehören die beiden großen Vereine KSV Baunatal und GSV Eintracht Baunatal, die Sportvereine in den Stadtteilen, aber auch die kleineren, wie der Präventions- und Rehasportverein oder der Schachclub Baunatal und die drei Schützenvereine.
17 Kulturvereine
17 Kulturvereine teilen sich den Betrag von 91.510,- Euro. Dazu gehören die beiden Musikzüge von KSV und Eintracht, die vielen Chöre und Gesangvereine, die zwei Posaunenchöre, das Mandolinenorchester Baunatal-Schauenburg, die Bühnenwelten e.V. der Ballettschule Rudolph, der Verein der Nationen, der Kunst- und Kulturverein und die Musikschule Baunatal.
Keine Berechnung von Nutzung und Bauhofleistungen
Bürgermeisterin Silke Engler betonte bei beiden Terminen, in denen die Bescheide übergeben wurden, dass die Stadt die Vereine und das Ehrenamt auch in Zeiten des Sparens unterstützen will. Es werden weiterhin keine Mieten oder Nutzungsgebühren erhoben, die Stadthalle steht jedem Verein einmal im Jahr kostenfrei zur Verfügung und die Leistungen des Bauhofes wurden nicht reduziert. Lediglich die jetzt ausgeschütteten finanziellen Zuwendungen wurden um 10 Prozent gesenkt, weil jeder in Baunatal seinen Beitrag leisten soll, nicht nur einige wenige.
Man könne allerdings, so Engler – wenn man manche Diskussionen um die Haushaltskonsolidierung infolge der Gewerbesteuerausfälle infolge der Dieselkrise verfolgt – den Eindruck gewinnen, die Stadt sei jetzt bettelarm. Das ist sie natürlich nicht: „Wir tun immer noch mehr, als viele andere Kommunen“ sagte die Bürgermeisterin und sie will daran auch gar nichts ändern.
Sich neu aufstellen
Auch die Max-Riegel-Halle und die Kulturhalle werden saniert, nur eben später. Dass der Herbstpalast als Veranstaltungsreihe wegfällt, bedauert sie, aber „Kultur in Baunatal ist nicht nur der Herbstpalast“. Kultur werde eine Stadt immer etwas kosten. Dafür sprechen allein die jetzt wieder geförderten Vereine. Mit denen will die Bürgermeisterin sprechen, wie sich die Kultur in Baunatal auch veränderten Bedingungen stellen kann. Zwei Chöre haben sich allerdings aufgelöst, weil niemand mehr für die Vorstandsarbeit zur Verfügung stand. Auch das sind Herausforderungen des Ehrenamts. Dabei weiß Frau Engler selbst, wie entspannt es ist abends in die Chorstunde zu gehen und den Arbeitstag hinter sich zu lassen. Trotzdem ist die Vielfalt noch groß: „Wer in Baunatal nicht weiß, wo er hingehen soll, dem können wir auch nicht helfen“, sagte sie. (rs)