Asklepios Klinikum bietet Zusatzweiterbildung der Notfall- und Rettungsmedizin
ZIEGENHAIN. Ein Rettungsteam wird zu einem Nachtclub gerufen, weil ein Streit zwischen Jugendlichen in einer Messerstecherei endete. Vor Ort angekommen, haben Notarzt und Rettungsassistenten Schwierigkeiten, die Situation in der Dunkelheit zu überblicken.
Auch das Blaulicht und die dröhnende Musik machen den Einsatz nicht einfacher. Eine viel größere Herausforderung wäre es jedoch, wenn die zwei Patienten mit Stichverletzungen in Kopf und Bauch keine Schauspieler wären. Die Szenerie ist zum Glück nur Teil des Übungsprogramms der Zusatzweiterbildung „Notfallmedizin“ der kooperierenden Kliniken Asklepios Schwalmstadt und Elisabeth-Krankenhaus in Kassel, die wie jedes Jahr auch in 2019 großen Zuspruch fand.
„Wie bereits im April angekündigt, fand in der vergangenen Juniwoche erneut das 80-stündige Seminar zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin für Notärzte statt“, erklärt Dr. Andreas Hettel, Chefarzt der Klinik für Anästhesie-, Intensiv- und Notfallmedizin an den Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken, der selbst seit vielen Jahren als aktiver und leitender Notarzt tätig ist.
„Von Samstag bis Samstag wurden jeden Tag die einzelnen Schritte der Patientenversorgung in den unterschiedlichsten Notfallsituationen durchgespielt und Vorträge zu unterschiedlichen notfallmedizinischen Themen gehalten. Die Rettung eines Patienten mit offenen Knochenbrüchen aus einer Grube oder die Bergung von mehreren Verletzen und Toten bei einem schweren Verkehrsunfall sind nur einige der durchlebten Simulationsvarianten.“
Die Zusatzweiterbildung „Notfallmedizin“ wird in der Region Nordhessen bereits seit 2004 regelmäßig durchgeführt. Dieses Jahr übernahm Dr. Hettel zum ersten Mal die wissenschaftliche und ärztliche Leitung vom langjährigen Leiter des erfolgreichen Kurses, Dr. Armin Jost. Dieser Kurs fand auch erstmals in Kooperation mit dem Asklepios Klinikum Schwalmstadt und dem Elisabeth-Krankenhaus in Kassel statt. Dr. Hettel fügt stolz hinzu, dass das Juni-Seminar erneut reibungslos und erfolgreich vor Ort am Kasseler Elisabeth-Krankenhaus verlaufen sei. Auf den Herbstkurs, der vom 7. bis zum 14. September 2019 am Asklepios Klinikum Schwalmstadt stattfinden wird, freue man sich schon jetzt.
Durchgeführt wurde die Zusatzweiterbildung von Dr. Hettel mit Unterstützung des organisatorischen Leiters Jochen Radtke, dem Team Rettungsmedizin- Nordhessen und den stellvertretenden Seminarleitern, Dr. Michael Kind aus dem Elisabeth-Krankenhaus Kassel und Patrick Müller-Nolte, dem Ärztlichen Leiter der Zentralen Notaufnahme Asklepios Schwalm-Eder.
„Wichtig ist die Aufmachung und Konzeption des gesamten Seminar-Settings“, betonte Chefarzt Dr. Hettel. „Notfallmedizin praxisnah und effektiv zu vermitteln gelingt nur in einem begrenzten Rahmen, weshalb wir uns für eine maximale Anzahl von 35 Teilnehmern entschieden haben. In dieser überschaubaren Gruppengröße sind Übungen wie der Luftröhrenschnitt und Thoraxdrainage, die Ausführung einer Herzmassage sowie die korrekte Anwendung von Rettungsmitteln, wie beispielsweise Halskrause, Spineboard, Vakuummatratze, und Schienung, zu vermitteln und in Perfektion zu lernen.“
Die intensive Weiterbildungswoche mündete in einen sogenannten „Traumatag“. Durch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr in Calden und ihrem professionellem Equipment wie Drehleiter, Schleifkorbtrage und Co. konnten unterschiedlichste Einsätze lebensecht nachgestellt und geübt werden.
Um realistische Unfalldarstellungen zu erreichen wurde der Kurs von „Crash-Art.de“ unterstützt. Professionelle Unfalldarsteller führten in diesem Rahmen realistische Fallbeispiele und Szenarien inklusive schreiender Unfallzeugen bis hin zu Schwerverletzten durch. So auch beim anstehenden Herbstkurs vom 07.09. bis 14.09.2019, der dann am Asklepios Klinikum in Schwalmstadt stattfinden wird. Einige wenige Plätze sind für dieses Seminar noch frei.
Kontakt: Asklepios Klinikum Schwalmstadt, Tel. 06691 799-484.
Weitere Informationen: www.rettungsmedizin-nordhessen.com