Homberger SPD diskutierte mit MdB Dr. Edgar Franke
HOMBERG/EFZE. In einer Versammlung des SPD-Ortsvereins erörterten die Homberger Sozialdemokraten mit ihrem Bundestagsabgeordneten (MdB) und Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Schwalm Eder, Dr. Edgar Franke, die Gründe und Ursachen für die deprimierenden Wahlergebnisse bei der Europa- und der Landtagswahl in Bremen sowie den Rücktritt der Partei- und Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles.
Darüber hinaus ging es auch um die Frage, was zu tun sei, damit die SPD wieder gewählt wird und welche Zukunft die traditionelle Arbeiter- und Volkspartei habe.
Vorsitzender Dr. Martin Herbold thematisierte dabei vor allem die Frage der Personalauswahl an der Spitze der Partei und die inhaltliche Profilierung.
Edgar Franke skizzierte Andrea Nahles als engagierte Sozialpolitikerin und erinnerte an ihre Verdienste als ehemalige Sozialministerin in der vergangenen Großen Koalition (GroKo). Die Wahrnehmung der beiden neuen Ämter als Partei- und Fraktionsvorsitzende konnte sie offensichtlich nicht optimal ausfüllen, so Franke. Außerdem gab es einige unglückliche öffentliche Auftritte, so zuletzt vor der Bremen-Wahl. Allerdings habe Andrea Nahles viele außer- und innerparteiliche Kommentare nicht verdient. „Manches ging unter die Gürtellinie“, so die Versammlung, und bei aller sachlichen Kritik müsse sie vor Beleidigungen geschützt werden.
Gute Arbeit der SPD in der Groko wird nicht honoriert
Die Arbeit der SPD in der GroKo verglich Franke mit einem „Maschinenraum“, in dem die SPD die Produkte schaffe, die CDU aber davon profitiere. „Wir entwickeln die guten Programme für die Menschen, in der Öffentlichkeit wird das aber nicht wahrgenommen oder als Selbstverständlichkeit der GroKo registriert“, so Franke. Dabei verwies er u.a.
- auf die Wiederherstellung der paritätischen Kostenteilung in der gesetzlichen Krankenversicherung,
- die Förderoffensive des Bundes für Kitas und Schulen
- sowie die Verbesserungen bei der Integration von Langzeitarbeitslosen und im Pflegebereich.
- Die Einführung der Grundrente und die Aufstockung des Mindestlohns sind weitere Initiativen der Bundes-SPD.
Dies werde vom Wähler leider nicht entsprechend honoriert, Aber – so Franke – selbstkritisch müsse man auch schauen, ob in der Öffentlichkeitsarbeit alle Möglichkeiten ausgeschöpft und durch eine attraktive Darstellung in den neuen soziale Netzwerken auch viele junge Menschen erreicht werden. Hier gebe es sicher noch Verbesserungsbedarf.
Wandel der traditionellen Arbeiterpartei
Anschließend wurde auch das Parteiprofil diskutiert. In der Mitgliederstruktur, der programmatischen Ausrichtung und der personellen Besetzung in Bund und Land ist die traditionelle Arbeiterpartei nicht mehr erkennbar. Für viele Mitglieder und Anhänger sei es wichtig, dass die SPD vor allem als Partei der abhängig Beschäftigen erkennbar sei und sich den Interessen und Problemen der Mehrheit der Bevölkerung zuwende. Deshalb müssten sich die Abgeordneten in Betrieben, sozialen Einrichtungen, Vereinen und weiteren gesellschaftlichen Diensten informieren und mit den dort arbeitenden Menschen sprechen. Die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften sollte intensiver gestaltet werden.
Programmatische und personelle Erneuerung
Die Erfolge der „Fridays-For-Future“-Bewegung und der Aufwind für die Grünen habe auch zu einem Umdenken und einer stärkeren Orientierung auf Zukunftsfragen in der SPD geführt:
- Es gehe um eine „sozial-ökologische Erneuerung“:
- Wie kann der Wohlstand erhalten und der nachhaltige Umbau der Wirtschaft ermöglicht werden? Wie erreichen wir die Klimaschutzziele?
- Wie schaffen wir die umfassende Digitalisierung der Gesellschaft?
- Wie sichern wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Gerechtigkeit?
Für diese vielschichtige „sozial-ökologische Erneuerung“ brauchen wir eine starke sozialdemokratische Partei. Darin stimmten MdB Franke und die SPD-Mitglieder überein.
Das gegenwärtige Führungspersonal habe sich in Partei und Fraktion positiv ausgewirkt.
„Manu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel machen an der Parteispitze einen guten Job“, so Franke. Das gelte auch für Rolf Mützenich, der nun vorübergehend die Bundestagsfraktion leitet. Bis zur Wahl der neuen Partei- und Fraktionsführung sollten vor allem die wichtigsten Zukunftsthemen in den Blickpunkt gerückt und breit diskutiert werden. Dann werde auch erkennbar, mit welchem Personal diese Themen bearbeitet werden können. Aufgrund der Aufgabenfülle hält Dr. Franke auch weiterhin eine Trennung von Partei- und Fraktionsführung für sinnvoll. Und so lange die SPD ihre Kernthemen durchsetzen kann, sei er auch für eine Fortführung der GroKo.
Neues Mitglied: Jörg Bässe
Der Caßdorfer Jörg Bässe wurde von Edgar Franke und Martin Herbold als neues Mitglied des SPD-Ortsvereins Homberg aufgenommen. Jörg Bässe ist Mitarbeiter im Mercedes Achsenwerk in Kassel, Betriebsratsmitglied und Gewerkschafter. Für ihn sei es konsequent, nun auch in der SPD mitzuarbeiten. Dafür erhielt er den Applaus aller Mitglieder. (pm)
Das Bild: Dr. Edgar Franke (l.) und Dr. Martin Herbold (r.) nehmen Jörg Bässse als neues Mitglied der Homberger SPD auf.
20 Kommentare
@ Jochen
Natürlich können Sie fahren was Sie wollen, aber mit einem SUV kann man oft nicht mal das tun, wozu SUV gedacht waren. Es ist ja nicht nötig mit einen siebensitzigen SUV alleine im Gelände oder auf der Landstraße und der Bundesautobahn zu fahren. Im Gelände beschädigt man den schönen aufgemotzten Wagen zu leicht. Aber verbieten wird die SPD diese Fahrzeuge nicht.
Aktuell stört sich die SPD an den zu vielen SUV Neutulassungen !!!! Diese möchten Sie beschräken.
Deutschland hat andere Probleme wo sich die SPD drum kümmern sollten.
Jeder kann das Auto fahren was er möchte !!!
Eine lächerlich Partei ist das geworden.
zukunft für die spd ???
solange diese partei mitglieder wie g.schröder und seine helfers helfer in ihren reihen als mitglieder hat und hält wir die spd keinerlei zukunft mehr haben und in der bedeutungslosigkeit verschwinden.
der letzte sozialdemokrat ist mit helmut schmid zu grabe getragen worden.
Was will man von Menschen wie EgonOlsen und Jochen erwarten, wer wie ein Maulwurf nicht das klar erkennbare sieht, bekommt nichts mehr mit.
Da habe ich wohl einen SPD Fan auf den Schlips getreten ..lol
Nein, Ihre Ansichten kennt man. Aber wenn jemand nicht auf der Höhe der Zeit ist, muss sich schon mal dazu geäußert werden. Auch wenn es sinnlos ist für einige etwas richtig oder klarer zu stellen. So sollten Sie wissen, das sich die SPD noch immer für die Arbeitnehmer einsetzt, auch wenn man das nicht in der BILD lesen kann.
So So die Niederlage der SPD lag also daran das Die Wähler nicht auf der Höhe der Zeit waren..Da bekomme ich vor Lachen eine Bauchmuskelzerung…lol Naja
Egal ob SPD oder CDU, beide haben sich durch den Hochverrat mit Hartz IV an den Arbeitern oder wie sie es nennen, dem Pöbel von der Straße, strafbar gemacht und gehören vor das internationale Kriegsverbrecher Tribunal gestellt, abgeurteilt, und anschließend verboten und somit aufgelöst!!!!!
Meine Großmutter und mein Vater haben damals gesagt, das ich die SPD wählen sollte, da diese Partei das Arbeitervolk vertritt.
Mittlerweile bin ich zur Erkenntnis gekommen, das es scheisegal ist welche Partei man wählt, man wird überall über den Tisch gezogen!
Egal ob gross oder klein:
Die Herren und Damen Volksvertreter müssen über kurz oder lang sich Gedanken machen ob Sie das arbeitende Volk, welches Ihre Rendite sichert, weiterhin verarschen wollen!
Sie wird sich hoffentlich auflösen
welche Zukunft ?? Keine !!! Eine Partei die nicht mehr für die Arbeitnehmen da ist braucht kein Mensch…
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