HOFGEISMAR. Der Urwald Sababurg ist das älteste Schutzgebiet Hessens. Einst durch Menschenhand für die Wald-Hute geschaffen, steht er nun seit dem Jahr 1907 unter Schutz und wird sich dabei seit über 100 Jahren auf einer Fläche von 92 Hektar weitgehend selbst überlassen.
Dabei wird er dennoch Besuchern zugänglich gemacht. Drei markierte Rundwege führen durch den Urwald Sababurg und zeigen die wunderschönen und ökologisch wertvollen Baumriesen. Nun hat die berühmte Wappeneiche, ca. 600 Jahre, einer der ältesten Bäume im Urwald Sababurg ihren noch lebenden Starkast verloren. Somit ist kein Leben mehr in dem mächtigen Baum.
Aber das ökologische Kapitel des Urwaldes ist sein hoher Anteil an Totholz. Sehr alte und absterbende Bäume bieten eine hohe Strukturvielfalt, die von vielen Pilzen und Tieren als Lebensraum geschätzt wird. Über 2.000 Insektenarten wurden im Urwald nachgewiesen, darunter 450 Käferarten, von denen fast ein Fünftel bundesweit als gefährdet gilt. Gerade die dicken Stämme bieten typischen Urwaldreliktarten, wie dem Eremit, beste Voraussetzungen und Lebensbedingungen.
Die nächste Führung durch den Urwald findet am Sonntag, 23. Juni 2019 um 10 Uhr statt. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Treffpunkt: Wanderparkplatz Drecktor. (pm)
Alle Informationen zum Naturpark Reinhardswald und den Naturerlebnisangeboten finden unter www.naturpark-reinhardswald.de