BAD HERSFELD. Mit dem Standartsatz „Hallo (…), wir bedauern sehr, dass die Veranstaltung nicht deinen Erwartungen entsprochen hat. Die Stimmung in der Sparkassen-Arena haben wir überwiegend positiv erlebt.“ geht die Stadt Bad Hersfeld auf die überwiegend harsche, aber wohl berechtigte Kritik am gestrigen ZZ Top Konzert in der Hessentagsarena ein. Ob man mit solch einer Antwort seine Gäste verhöhnt?
Dabei sollte das Konzert am Donnerstagabend doch ein Höhepunkt des diesjährigen Hessentags sein. Im Nachhinein sehen das viele Kommentatoren bei Facebook allerdings ganz anders…
Doch der fulminante Auftritt der legendären Blues-Rocker aus Texas begann viel zu leise. Der Gitarrensound von Billy Gibbon (E-Gitarre) und Dusty Hill (E-Bass) war gut zu hören, aber den Drums von Frank Beard fehlte es an Druck. Erst nach dem fünften Lied verbesserte die Tontechnik den Sound. Hits wie „Gimme All Your Lovin`“ kamen viel zu flach aus den Boxen. Erst später, auch nachdem die Rufe der Fans „Lauter, lauter!“ erhört wurden, rockten ZZ Top die Arena. Jetzt spürte man die 50-jährige Bühnenerfahrung der Kult-Band und das sehr gemischte Publikum aller Altersklassen klatschte und sang einige Stücke mit. Die Rock-Party war allerdings nach genau 75 Minuten zu Ende…
Noch verhaltener war die Stimmung der 15.000 Fans in der ausverkauften Arena zu Beginn des Abends. Das lag sicher auch daran, dass Siggi Schwarz, der als Support angekündigt war, seinen Auftritt abgesagt hatte und dafür Singer-Songwriter Janne (Jan Heuser) aus Ebsdorfergrund sehr kurzfristig einspringen musste (durfte). Die vier Musiker gaben sich richtig Mühe, das wartende Publikum gut in Fahrt zu bekommen, was Jan Heuser (Janne), Tim Heuser und den anderen beiden offenbar nicht ganz so gelang. Die toll dargebotenen Songs auf der Akustikgitarre halfen nicht, den Funken auf das Publikum überspringen zu lassen.
Der Hessische Rundfunk, der mit dem Sender „hr1“ das Konzert präsentierte, berichtet übrigens nur mit einer Fotostrecke über den Gig.
Zum Bühneneingang mit Polizeieskorte
Dabei hatten die jungen Musiker vorher schon eine spannende Anreise. Nachdem der Support gegen 16 Uhr krankheitsbedingt abgesagt hatte, klingelte um 16:30 Uhr bei den Heusers das Telefon: „Schafft ihr es um 19 Uhr als Support von ZZ Top in Bad Hersfeld auf der Bühne zu stehen?“ „Kann man da nein sagen?“, fragt Wolfgang Heuser, Vater von Jan und Tim und Band-Manager.
Das Equipment war ohnehin gepackt. Bereits am Pfingstmontag rockte Janne in Bad Hersfeld die Bühne im hr-treff, am Freitag ist er auf dem Stadtfest in Güstrow gebucht. Einen Auftritt vor 15.000 Menschen hatten die drei aber definitiv noch nicht hingelegt. Vater Wolfgang, selbst noch mit der Heckenschere im Garten, trommelte seine Jungs zusammen. Der jüngste aus der Runde, Mats Wolk, saß noch im Hörsaal an der Uni, Tim und Jan standen schnell bereit, um 17:30 Uhr saßen alle im Auto. „Wir waren total aufgeregt, standen plötzlich mitten in Bad Hersfeld und kamen nicht zur Arena“, erzählt Wolfgang Heuser. Mit Blaulicht eskortierten Polizisten die jungen Musiker schließlich zum Bühnen-Eingang. Ihr Resümee: „Das war mega. Wir sind noch alle total geflasht!“ (Ulrich Wolf | wal | ots)
7 Kommentare
Das ist nun das dritte mal, das mich ZZ Top extrem enttäuscht hat. Schon zu Zeiten von Afterburner spielten ZZ Top 70 Minuten. OHNE Zugabe. Auch in Mainz (Zitadelle) waren es nur 70 Minuten. Jetzt soll keiner sagen, die Jungs sind doch schon 70. Die Stones sind sogar älter und spielen 2 bis 2,5 Stunden. Depp Purple spielen 2 Stunden. Bruce Springsteen spielt sogar 3 Stunden.
Im Rockpalast 1980 spielten Sie noch 2 Stunden.
DAS WAR DEFINITIV DAS LETZTE MAL, DASS ICH MIR ZZ TOP LIVE ANGESCHAUT HABE.
gutes Konzert , alles bekannte Titel , fast keine Pause (die 3 sind zus. 208 Jahre alt!) Anfangs hat das Team am Mischpult gepennt . 75 Min . gute Mucke sind o.k. !
Also Wir waren auch dort, und uns hat es sehr gut gefallen. Die alten Jungs haben es noch sehr gut drauf.
Wir standen im vorderen Bereich, und dort war noch sehr viel Platz, es war nicht überfüllt.
Nur das das Konzert nach 70 Minuten zu Ende war, hat uns sehr geschockt, wie eine abgespeckt Version.
Hansi ??
ZZ ohne Top sollte es heißen, nach diesem Auftritt der Jungs aus den USA. Ich besuche nun schon seit über 35 Jahren Konzerte in verschiedenen Spielsttätten in Deutschland, aber dass ein Konzert zu leise ist, habe ich bísher noch nicht erlebt ! Haben die am Mischpult „gepennt“ oder war da vielleicht keiner ? Erst nachdem wir „lauter“ riefen, wurde es ein bisschen lauter, aber für ein Rockkonzert definitiv immer noch kein richtiger „Wums“ und angemessene Lautstärke. Das ZZ Top schon immer kurze Spielzeiten haben, dürfte unter Insidern bekannt sein, aber ein richtig, gutes Rockkonzert hört sich nunmal anders an ! Schade, man hätte von solch einer Kultband mehr, auch mehr Hits, erwarten können ! Dementsprechend ist auch der berüchtigte Funke nicht auf das Publikum übergesprungen. ZZ aber nicht TOP, leider.
Mir hat der Auftritt von ZZ-Top richtig gut gefallen! Die lange Warterei, die dann von einer Vorgruppe, die überhaupt nicht zu der Blues- Rockgruppe passte, zu überbrücken, empfand ich als nervtötend. Unverständlich, dass bei so vielen trinkwilligen Gästen wenig Personal vor Ort war und nur der front-stage-Bereich bedient wurde(wenn es Brei regnet…).
Die Stadt Bad Hersfeld sollte sich vielleicht mal fragen,warum Leute mehr Geld für vordere Plätze bezahlen und dann gesagt bekommen,das der Bereich voll ist. Ich kann doch nur soviel Karten verkaufen wie Platz ist,alles andere ist in meinen Augen Beschiss.
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