Dieter Voss erkundet die Region im Schwalm-Eder-Kreis
BORKEN (HESSEN). In die Gegend von Borken im Schwalm-Eder-Kreis hat es Dieter Voss für die nächste Ausgabe von „Herrliches Hessen“ gezogen. Das hr-fernsehen zeigt die 45-minütige Sendung am Dienstag, 18. Juni, um 20.15 Uhr.
Als Schwalmpforte wird jene Region rund um die kleine Stadt Borken bezeichnet, in der das Flüsschen Schwalm aus dem Löwensteiner Land in die Schwalmaue zur Eder hin durchbricht. Charakteristisch für diese Gegend ist eine Landschaft, die geprägt ist vom einstigem Braunkohleabbau und den daraus resultierenden Folgen von Renaturierung. Auf Seen, Wälder, kleine Bergmannsdörfer, aber auch auf Schlösser, Naturschutzgebiete und Marmorkrebse trifft man in diesem Landstrich.
Die Stationen von Dieter Voss:
Bettina Hauenschild und Otto Kukla sind in die alte Wasserburg Schloss Hirschgarten in Nassenerfurth eingezogen und widmen sich mit Hingabe dem Anbau von Kräutern für ihre Tee-Kreationen, wie etwa dem „Tree-Tea“. Daneben sind sie Schauspieler, Autoren, Regisseure, Bühnenbildner und Schlosscafé-Betreiber.
Lange Zeit wurde in der Region Braunkohle im Tage- und Tiefbau abgebaut und zur Stromgewinnung verarbeitet. Davon berichten der Themenpark „Kohle und Energie“ mit ein Museum und Besucherstollen – und Ingo Sielaff, der zu diesem Thema eine sprudelnde Quelle ist. Die Entwicklung der Region nach dem Kohleabbau mit seinen vielen Seen und ihren Besonderheiten wie dem Marmorkrebs im Singlisser See oder dem „Rundweg Borkener Seenland“ sind Stefan Pruschwitz zur Herzensangelegenheit geworden.
Witzig, unaufgeregt, aus „Schrott“ sind die Objekte von Dagmar Utech, die leidenschaftlich sammelt, schraubt und gestaltet. Katja Hack, bodenständige Gourmetköchin, scheut nicht davor zurück, auch mal Pasta mit Weckewerk zu füllen oder das regionale „Duckefett“ kulinarisch neu zu interpretieren.
Cristian Bock ist Tischler, und mit seinen Holz-Tiny-Houses lässt er jedes Handwerker-Herz höher schlagen. Und im Dillicher Schloss leben tailändische, buddhistische Mönche Achtsamkeit und freuen sich immer über Gäste.
Bei den Dreharbeiten zu „Herrliches Hessen“ erlebt Dieter Voss immer wieder überraschendes. Was ihm an der Schwalmpforte am besten gefallen hat? Drei Fragen an den Moderator:
In Borken haben sie im Gasthof „Hack“ Duckefettsuppe probiert. Wie hat sie ihnen geschmeckt?
Dieter Voss: Ich habe sie inzwischen zu Hause sogar schon nachgekocht. Sie war nicht ganz so perfekt wie die von Katja Hack, aber auch sehr gut. Das Interessante ist, dass man immer einen anderen Geschmack im Mund hat: Mal spürt man mehr das Kartoffeltatar, mal den Milchschaum, dann hat man wieder ein Scheibchen Ahle Wurst auf der Zunge – Klasse! Wie die Suppe geht, zeigt Katja in der Sendung.
Was hat sie rund um Borken und Bad Zwesten am meisten beeindruckt?
Dieter Voss: Wie sich ein großer Teil der Region „neu erfunden“ hat. Früher Bergbau-Region, heute geht es hier um (Nah)-Erholung und Freizeit. Was für ein Landschaftswandel! Mein Tipp: Die Seen und die Natur mit dem Fahrrad auf dem Seen-Rundweg erkunden. 23 km lang, ohne allzu große Steigungen. In der Sendung zeigen wir ein paar Etappen.
Hört sich nach angenehmen Dreharbeiten an! Alles nach Plan verlaufen?
Dieter Voss (lacht): Eigentlich schon. Die einzige „Panne“ gab es auf Schloss Dillich, heute ja ein buddhistisches Kloster. Dort habe ich für die Sendung an einer authentischen Zeremonie teilgenommen, die wir nicht wiederholen konnten. Dabei musste ich – gemeinsam mit vielen anderen – dem großen Meister in den Tempel folgen. Als ich an der Reihe war und meine Schuhe ausziehen musste, hat sich mein Schnürsenkel verknotet, und ich habe den Schuh nicht ausbekommen. Die Zeremonie war unterbrochen! Mir wurde ganz heiß. Aber Meister und Mönche haben mir einen wohlwollenden Blick zugeworfen.
Hesischer Rundfunk; pm
3 Kommentare
@Janitor: „Unter Tage“ war nur ein Teil des Braunkohleabbaus! Beendet durch das Grubenunglück bei Stolzenbach! Der überwiegende und größere Teil war Tagebau, also in offenen Gruben, die heute die zahlreichen Seen bilden, also durchaus eine Art von Tiefbau!
Und Kersten hausen gehört wie andere Dörfer durchaus zu Borken, egal ob die Eingemeindung nun „freiwillig“ war oder nicht!
„Lange Zeit wurde in der Region Braunkohle im Tage- und Tiefbau abgebaut und zur Stromgewinnung verarbeitet.“
Nicht Tiefbau, es war Untertage.
Nicht zur Stromgewinnung verarbeitet, sondern genutzt.
TinyHouses gehört aber nicht zur Schwalmpforte Diese Firma ist in Bad Wildungen-Braunau beheimatet.
Stefanie trifft es auf den Punkt. Kerstenhausen ist nicht Borken. Da ist man nur zufällig und gegen den Widerstand der Einwohner im Zuge der Gebietsreform eingemeindet worden.
Ein schöner Artikel! Ich freue mich schon sehr auf den Beitrag am 18.06. Aber eines muss ich doch mal anmerken: der Gasthof Hack befindet sich im wunderschönen Kerstenhausen und nicht direkt in Borken. 😉
Viele Grüße, Stefanie
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