LAUTERBACH. Einen wertvollen Dienst leisten die Mitarbeiter der Notfallseelsorge durch persönliche Begleitung von Betroffenen in akuten Krisensituationen. Das Angebot der Ehrenamtlichen schließt auch Nachsorgegespräche und die Betreuung von Helfern in Unfallsituationen ein.
Derzeit sind im Vogelsberg 39 ehrenamtliche Notfallseelsorger tätig. „Sowohl kirchliche als auch weltliche Mitarbeiter können diesen Dienst nach einem 80 Unterrichtseinheiten umfassenden Ausbildungskurs und einer anschließenden einjährigen Hospitationsphase leisten“, so Pfarrer Sven Kießling. Er ist Mitglied im Führungsstab der Notfallseelsorge.
Die Notfallseelsorge ist gemeinsam mit Polizei, Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Rettungsdiensten und Notärzten des Vogelsbergkreises ein Glied in der Rettungskette. „Wir werden über die Rettungsleitstelle alarmiert – beispielsweise bei Unfällen mit Todesfolge, erfolgloser Reanimation, plötzlichem Kindstod, Suizid oder großen unübersichtlichen Krisenlagen“, so Kießling.
In diesen oft emotionalen und manchmal chaotischen Lagen kümmern sich Notfallseelsorger um die Direktbetroffenen, wenn dies von ihnen gewünscht wird. Die Helfer betreuen diese in ersten schrecklichen Stunden und versuchen, die Betroffenen durch praktische, psychische und seelsorgerliche Begleitung zu stabilisieren.
„Wichtig ist auch das Angebot guter Nachsorgearbeit bei den eingebundenen Einsatzkräften, die bei uns im Landkreis zum Großteil ebenfalls ehrenamtlich tätig sind. Dadurch haben diese die Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten und Traumata vorzubeugen“, so Kießling weiter.
Um die Alarmierung durch die Leitstelle schneller und genauer durchführen zu können und die Notfallseelsorger dadurch möglichst früh am Einsatzort zu haben, werden digitale Funkmeldeempfänger benötigt. Bisher verfügt die Notfallseelsorge Vogelsbergkreis erst über sechs dieser modernen Geräte.
„Diese wertvolle Arbeit ist in weiten Teilen der Bevölkerung noch gar nicht bekannt. Gerne unterstützen wir diese durch unseren Serviceclub. Durch unsere Spende können zwei weitere digitale Funkmeldeempfänger für die Notfallseelsorge im Vogelsberg erworben werden“, so der Präsident des Lions-Club Lauterbach-Vogelsberg Uwe Hedrich bei der Spendenübergabe. Den Mitgliedern des Lions-Club Lauterbach-Vogelsberg ist es wichtig, Hilfe vor Ort zu leisten und regionales Engagement zu fördern.
Die Notfallseelsorge wird finanziell zwar von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie dem Bistum Mainz getragen und zum Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert. Für weitergehende Anschaffungen ist das Team jedoch auf Spendengelder angewiesen. (pm)
Das Bild: Pfarrer und Notfallseelsorger Sven Kießling (Mitte) bedankt sich für die Unterstützung durch den Lions-Club Lauterbach-Vogelsberg. Die Spende überreichen Präsident Uwe Hedrich (rechts) und Past-Präsident Dr. Norbert Sehn.