Lebendige Mühle lockte mit Kulturprogramm
OTTRAU-SCHORBACH. Es waren die Mühlen, denen unsere Vorfahren es verdanken, dass viele Landschaften, die bis dahin von Sümpfen beherrscht wurden, einst im Mittelalter zu fruchtbaren Kulturlandschaften wurden. Mit Wasserkraft wurden Mühlsteine bewegt und Sägegatter angetrieben.
In der Steinmühle in Schorbach (Ottrau) gab es beides. Eine Mühle und eine Säge. Immer zum Mühlentag öffnet sich die historische Anlage mit dem Mühlenfest. Die 1592 zum ersten Mal erwähnte Mühle ist seit 1850 im Besitz der Familie Kurz. Seit 1880 war der Mühle die Säge angegliedert. Sie wurde ebenfalls vom Mühlrad angetrieben und 1940 zu einem Vollgatter mit mehreren Sägeblättern ausgebaut. Das selbst gebaute Sägegatter ist ein absolutes Unikat, das es in keinem Sägewerk sonst zu sehen gibt. Ab dem Jahr 1928 sorgten zwei Dieselmotoren dafür, dass die Mühle bei wenig Wasser aus Grenf und Schorbach laufen konnte. 1978 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt.
Alle Maschinen sind funktionsfähig
Die Mühle ist inzwischen ein sehr lebendiges Museum. Alle Maschinen und Geräte sind schließlich noch funktionsfähig. Seit 2001 unterstützt ein Förderverein die Familie Kurz bei der Erhaltung dieses einmaligen Museums. Er sorgt auch dafür, dass das Mühlenfest jedes Jahr ein großer Erfolg ist.
In diesem Jahr wurden Führungen organisiert und natürlich gab es reichlich Kaffee und Kuchen sowie Leckere Bratwürstchen und Getränke. Die Kinder fanden reichlich Spielmöglichkeiten und spannende Kutschfahrten. Um 10:00 Uhr begann das Mühlenfest mit dem Gottesdienst und wurde um 11:00 Uhr von Bürgermeister Miltz offiziell eröffnet.
Gospel und Elvis
In der Kulturscheune sorgte der Gospelchor Caßdorf für ein abwechslungsreiches Konzert. Anschließend unterhielt Philipp Simon Goletz die zahlreichen Besucher mit Liedern zum Mitsingen. Schließlich rockte Elvis Imitator Jonny Winter das alte Gemäuer aus dem Mittelalter. (rs)