An der Haselbach-Schule in Lispenhausen surfen die Kinder jetzt 100 Mal schneller
LISPENHAUSEN. Während die Planungen für megaschnelle Datenautobahnen in Hessen anlaufen, sind manche Schulen noch auf dem Standstreifen unterwegs. Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg bekommen daher zehn Schulen als Überbrückung eine 200 MBit/s-Verbindung.
„Leistungsfähiges Internet ist nicht nur für Firmen eine unverzichtbare Voraussetzung, sondern spielt auch für die Bildung eine entscheidende Rolle“, weiß Landrat Michael Koch, als Dezernent für die Ausstattung der Schulen im Kreis zuständig: „Digitale Medien spielen heute schon für Kinder im Grundschulalter eine wichtige Rolle. Unser Ziel ist es, dass alle Schulen im Landkreis mit einem schnellen Breitbandanschluss versorgt werden.“
Bevor Glasfaserleitungen in die Schulen kommen, ist der 200-MBit/s-Anschluss ein erster Schritt in die richtige Richtung. Vor Ort schaute sich Koch die Lage an der Haselbachschule in Lispenhausen an. Hier gab es bislang nur eine 2-MBit-Verbindung über alte Kupferkabel für die ganze Schule. Um 1 Gigabyte Daten herunterzuladen, brauchte man bislang länger als eine Stunde. Mit dem neuen Netz dauert es keine Minute mehr.„Der Anschluss hier ist jetzt 100 Mal schneller“, freut sich Koch. Neue Internetanschlüsse bekommen zudem die Lindenschule Alheim, in Bad Hersfeld die Linggschule, Ernst-von-Harnack Schule, Wilhelm-Neuhaus-Schule, Friedrich-Fröbel-Schule und die Konrad-Duden-Schule, in Rotenburg die Albert-Schweitzer-Schule und – wie erwähnt – die Haselbachschule sowie die Brüder-Grimm-Schule in Bebra und die Kreuzbergschule Philippsthal. „Aber wir haben noch viel mehr vor“, betont Koch. Alle 48 Schulen im Landkreis sollen ans schnelle Netz. Die Breitband-Nordhessen GmbH, die bis Ende des Jahres 2000 Kilometer Leerrohre für Glasfaserkabel in Nordhessen – davon 340 Kilometer im Kreisgebiet – verlegt haben wird, hat bereits Förderanträge beim Bund gestellt. Ziel ist es, Gigabit-Übertragungsgeschwindigkeiten zu ermöglichen.
Die geschätzten Gesamtkosten für die 48 Schulen des Kreises belaufen sich auf 2,145 Millionen Euro, von denen der Kreis Eigenmittel von 376.000 Euro aufbringen muss, die bereits im Doppelhaushalt eingestellt wurden. An den Schulen des Kreises wurden zudem Medienkonzepte erarbeitet, die Regeln für den Einsatz von digitalen Medien wie Tablets oder Smartboards vorgeben sollen. (pm)
Das Titelbild: Für die Schullaptops gibts jetzt auch an der Haselbachschule in Lispenhausen schnelles Internet. In der Reihe stehen hinter den Kindern stehen Verena Schaub-Jeppe (stv. Schulleiterin), Anja Csenar (Fachdienst Schulen), Landrat Dr. Michael Koch, Schulleiter Patrick Busch und Hausmeister Dieter Fanz