ZIEGENHAIN. In der Veranstaltungsreihe „Heimat und Fremde“ hält Hans Gerstmann aus Schwalmstadt am Sonntag, 30. Juni 2019, 11.30 Uhr im Rathaus Ziegenhain einen Vortrag über die jüdischen Gemeinden im Altkreis Ziegenhain.
Um 14 Uhr schließt sich ein Stadtrundgang mit Bernd Lindenthal auf jüdischen Spuren in Treysa an. Treffpunkt für den Rundgang ist die Stadtkirche in Treysa. Der Eintritt ist frei.
In der Reihe „Heimat und Fremde“, die gemeinsam mit dem Schwälmer Dorfmuseum Holzburg und der Volkshochschule Schwalm-Eder durchgeführt wird, geht es darum nachzuspüren, wie fruchtbar die Impulse „Fremder“ in der Schwalm-Region waren und wie sich das Zusammenleben von Fremden und Einheimischen in der Schwalm gestaltet hat.
Laut „Germanica Judaica“ ist jüdisches Leben in Ziegenhain schon vor dem Jahr 1200 belegt. Auf dem Land waren jüdische Händler – gut integriert in das bäuerliche Alltagsleben – häufig als Viehhändler und Tierärzte tätig. Auch für die Entwicklung der Tracht waren jüdische Textilhändler und Handeslsreisende im 19. Jahrhundert von großer Bedeutung, denn sie lieferten kostbare Stoffe, Bänder und Schnüre, Gold- und Silberfäden, Litzen und Perlen zur Herstellung der Schwälmer Buntstickerei und Tracht. (pm)