Gudensberger Betonskulpturen sind immer wieder Opfer von Vandalismus
GUDENSBERG. Wer sich ihnen im Stadtpark nähert, denkt: da stehen doch zwei… Friedchen und Werner sind Gudensberger Originale, als lebensnahe Betonskulpturen werden sie immer wieder gern fotografiert. Doch leider haben sie nicht nur Freunde.
Oft schon wurden sie Opfer kleiner und großer Angriffe, trugen dabei so manche Blessur davon. Nun kamen sie in die „Klinik“. Bauhofleiter Uwe Kiefer selbst betätigt sich als „Chirurg“ und versucht mit Erfolg, die Blessuren zu entfernen.
Mit Schleifgerät und viel Spachtelmasse ist der Gudensberger Bauhofchef dabei, die vielen Schmisse und Risse der beiden Betonfiguren zu beseitigen. Keine leichte Aufgabe, denn die Skulpturen sind keine Massenprodukte, sondern individuell erstellte Kunstwerke der Betonkünstlerin Bärbel Kolberg. Kiefer versucht, die Skulpturen ohne äußere Veränderungen zu rekonstruieren und dabei den Faltenwurf der Bluse oder so manches Fältchen auf der Stirn wiederherzustellen. Auch ein abgebrochener halber Finger muss neu modelliert werden. Eine Arbeit, die besonderes Geschick erfordert und bei Kiefer gut aufgehoben ist.
Was den Bauhofchef aber ärgert, ist der Umgang einiger Stadtparkbesucher mit den Skulpturen: „Einige versuchen, ihre überschüssigen Kräfte an den Figuren auszulassen. Sie richten damit viel Schaden an.“ Auch seien Friedchen und Werner keine Kletterobjekte, weder für Kinder noch für Erwachsene. Daher appelliert Kiefer an einen behutsamen Umgang mit den Skulpturen, wenn sie wieder aufgestellt sind: „Gern darf man den beiden für ein Foto einen Arm auf die Schulter legen, aber Stoßen, Treten und Klettern sind nicht erlaubt! Friedchen und Werner wollen wie Menschen behandelt werden.“ (pm)