ISTHA | KASSEL. Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke wurde auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen-Istha aus nächster Nähe durch einen Kopfschuss getötet, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Streiff während einer Pressekonferenz am späten Montagnachmittag in den Räumen des Amtsgerichts Kassel sagte.
Tatwaffe war offenbar eine Pistole oder ein Revolver. Hinweise zu einem möglichen Tatmotiv oder einem Tatverdächtigen liegen nicht vor.
Ein Familienmitglied fand Lübcke gegen 0:30 Uhr auf. Reanimationsmaßnahmen führten nicht zum Erfolg. Der Tod des Regierungspräsidenten wurde gut zwei Stunden später im Krankenhaus in Wolfhagen festgestellt. Sein Leichnam wurde noch am Sonntag obduziert.
Die Ermittlungen werden vom Hessischen Landeskriminalamt geführt, das im Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel eine Sonderkommission eingerichtet hat. „Etwa 20 Ermittler der Behörde werden dieser Soko im Anfangsstadium angehören“, sagte Sabine Thurau, Präsidentin des Hessischen Landeskriminalamtes in Wiesbaden. Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes unterstützen die hessischen Ermittler zusätzlich.
Einen Suizid schließen die Ermittler ausdrücklich aus. „Wir ermitteln jetzt in alle Richtungen“, hieß es während der Pressekonferenz mehrfach.
Für Hinweise hat die Polizei eine E-Mailadresse und ein Hinweistelefon eingerichtet: Telefon: 0561-9104444 oder wolfhagen@polizei-hinweise.de