Tafel mit Panoramablick und Zeitdokument in Dissen eingeweiht
GUDENSBERG. Wer den Radweg von Gudensberg nach Dissen und weiter Richtung Edermünde fährt, wusste bisher gar nicht, auf welch bedeutsamen Grund er sich bewegt. Einst lagen hier die Schienen einer Bahnlinie von Guntershausen bis in den Chattengau, die noch zur Kaiserzeit bis Frankenberg weitergebaut werden sollte. Das war bisher unbekannt, Dokumente dazu sind jetzt aufgetaucht.
An diese Pläne erinnert jetzt eine Tafel des Heimatverein Dissen e.V. am „Platz des wachsenden Denkmals“ in Dissen, die heute, am Himmelfahrtstag um 11 Uhr eingeweiht wurde. Das Panoramaschild zeigt auf der einen Seite die Geschichte und Bedeutung der alten Bahnlinie zur Zeit der Industrialisierung Kassels und auf der anderen Seite wird der Panoramablick von diesem schönen Aussichtspunkt erklärt.
Historisches Dokument wurde überraschend gefunden
Barbara Schreiber vom Heimatverein Dissen erzählt, dass eigentlich nur der Panoramablick auf der Tafel geplant war, damit Besucher auf Rast „sehen, was sie hier sehen“. Aber mitten in der Umsetzungsphase, tauchten über Verwandtschaft von Ursel Schmidt ganz plötzlich die alten Pläne auf. „Von einer geplanten Verlängerung der Bahnstrecke hat wirklich niemand etwas gewusst“, sagt Frau Schreiber zum Fund des durchaus historischen Dokuments. So groß wie die Überraschung war auch die Freude. Schnell kam die Idee auf, das Zeitdokument auf die Rückseite der Tafel zu drucken.
Gesagt, getan. Ingo Seifert-Rösing von der Stadt Gudensberg hat die Fertigstellung der Tafel im Rathaus unterstützt, die VR-Partnerbank hat bei der Finanzierung geholfen und der Verein hat selbst auch einen Teil beigesteuert. „Schließlich soll der Nachwelt etwas Heimatgeschichte zugängig gemacht werden“, möchte Frau Schreiber.
Frank Börner: Bereicherung an der ehemaligen Bahntrasse
Bürgermeister Frank Börner dankte den Initiatoren: „Dem Engagement des Heimatvereines Dissen und vor allem dessen langjährigem Vorsitzenden Wilhelm Minkel haben wir es zu verdanken, dass sich nun auch Ortsfremde an einem der schönsten Aussichtspunkte im Chattengau orientieren können. Das neue Panoramaschild ist eine wirkliche Bereicherung an der ehemaligen Bahntrasse, einem der am stärksten frequentierten Radwege unserer Stadt.“ Bei Bratwürstchen und Bier wird heute die Einweihung gefeiert. (rs)