Abschluss des Chorworkshops
GUDENSBERG. Es war ein beeindruckendes Finale für den Chorworkshop „Musik Erleben“ in Gudensberg. 207 Sängerinnen und Sänger hatten sich in Gudensberg eingefunden, um zwei Tage lang etwas zu lernen.
Der Vorsitzende des Sängerkreis der Chatten, Ulrich Kreuter, fand nur Positives und bedankte sich für die Unterstützung von Kreissparkasse und VR-Partnerbank, aber auch vieler anderer Betriebe bis nach Baunatal. Kreischorleiterin Sonja Störmer war die Begeisterung ebenfalls anzumerken. Nicht nur über die Veranstaltung, die Qualität der vier Workshops! Nein, auch über das Wetter: „das war Vorstandsbeschluss!“
Zwei Tage lang haben Menschen miteinander gesungen, die sich vorher nicht kannten. Zwei Tage lang haben sie experimentiert, neues gelernt und vor allem an Erfahrung gewonnen, andere Techniken probiert und an Selbstbewusstsein zugelegt. Entsprechend hören lassen konnte sich das Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag auf der Märchenbühne.
Die Jüngsten mit viel Leidenschaft – gejodelter Gospel
Die Jüngsten kamen zuerst auf die Bühne. Stefan Schmitt, Lehrer aus Gudensberg, hatte den Workshop „Kinder & Jugendspecial“ geleitet und ganz offensichtlich seinen enormen Enthusiasmus nicht nur auf die Kinder übertragen, sondern auch mit auf die Bühne gebracht. Immer wieder dirigierte er das Publikum und forderte zum Mitmachen auf.
Was hat Jodeln mit Gospel zu tun? Eine scheinbar berechtigte Frage. Aber nur solange man beides noch nicht miteinander erlebt hat. Marie Enganemben war vor zwei Jahren als Teilnehmerin aus Köln nach Gudensberg gereist, weil sie genau diesen Jodel-Workshop besuchen wollte. Die Gospel-Sängerin traf dort auf Jodel-Legende Josef Ecker aus Bergen in Bayern. Bei ihm stellte sie fest, dass die musikalischen Richtungen gar nicht so weit auseinanderliegen. Sie waren dieses Mal gemeinsam verantwortlich für den Workshop „Jodeln trifft Gospel“ und konnten beweisen, dass beide Musikstile mit sehr viel Emotion am besten klingen. Mit Leidenschaft waren die beiden unterschiedlichen Dozenten bei der Sache und ganz offensichtlich ließen sich die Teilnehmer davon anstecken.
Von wegen, „ich kann nicht singen!“
„Ich kann nicht singen!“ Das glauben zumindest viele Menschen, aber Michael Betzner-Brandt und Jonathan Klein Berlin stehen auf dem Standpunkt, „Jeder kann singen!“ Singen hat etwas mit Stimmung zu tun und die war im „Ich-kann-nicht-singen-Workshop“ hörbar gut. Mit einfachen – aber anspruchsvollen Übungen spannten die beiden auch das Publikum mit ein. Den Text nicht können? Den kann man bestenfalls irgendwo ablesen und schlimmstenfalls mit Choreografie überspielen.
Was die Sängerinnen und Sänger von den lokalen Chorgrößen Ghislaine und Thorsten Seydler aus Trendelburg halten, ließ sich an der Teilnehmerzahl anlesen. Oder lag es am Thema, das so gar nichts mit dem vertaubten Chorimage zu hatte? Fast die Hälfte (über Hundert) aller Teilnehmer hatte sich für „Rock-Pop-Gospel“ angemeldet und wurde nicht enttäusch. Überragend war das Ergebnis mit einem stimmgewaltigen Chor.
Größter Chor von Gudensberg im Finale
Und schließlich gingen alle 207 Teilnehmer noch einmal gemeinsam auf die Märchenbühne. „Wir haben alle Zeit der Welt für den Himmel auf Erden“, sagte Michael Betzner-Brandt dem großen Ensemble auf der Bühne, aber auch den 500 Besuchern im Publikum. Und es hat geklappt! Zusammen mit dem Publikum dirigierte er einen der größten Chöre, die Gudensberg je gehört hat, (rs)