Kreishandwerkerschaft unterstützt bei der passgenauen Besetzung
HOMBERG/EFZE. Das Handwerk im Schwalm-Eder-Kreis meldet über 80 freie Ausbildungsplätze. Alle drei Monate fragt die Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder die offenen Praktikums- und Ausbildungsstellen bei den Innungsfachbetrieben ab.
Für die Ausbildung ab dem 1. August 2019 wird in folgenden Handwerksberufen gesucht: Elektroniker, Metallbauer, Orthopädieschuhmacher, Dachdecker, Zimmerer, Maler und Lackierer, Maurer, Straßenbauer, Fliesenleger, Kraftfahrzeugmechatroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Rolladen- und Sonnenschutzmechaniker, Mechatroniker für Kältetechnik, Tischler, Steinmetz und Bildhauer sowie in den Nahrungsmittelhandwerken Fleischer, Bäcker und im Beruf der Fachverkäuferin. Zwei Handwerksbetriebe suchen zudem noch im Beruf Kaufmann im Büromanagement.
Der Countdown läuft. Der Endspurt um die besten Ausbildungsplätze ist im vollen Gang. „Noch sind viele interessante Ausbildungsplätze nicht vergeben. Bewerben lohnt sich“, sagte Wolfgang Scholz, stv. Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, die Betriebe aktiv bei der Bewerbersuche unterstützt. „Wir bringen Betriebe und Bewerber zusammen und begleiten auf Wunsch den Prozess“, erklärte Heike Jäckel, die für die Kreishandwerkerschaft das Projekt „Passgenaue Besetzung“ betreut. Seit 2017 unterstützt die Dachorganisation des örtlichen Handwerks die Unternehmen bei der Besetzung von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen. Mit 87 Vermittlungen, davon 18 Migranten, im Jahr 2018 hat die Kreishandwerkerschaft den Bundesdurchschnitt von 34 Vermittlungen deutlich getoppt. „Unser Ziel ist, die Betriebe bei der zeitintensiven Nachwuchssuche zu entlasten. Daher reicht unser Service von Informationen zum Thema Ausbildung, über die Bewerbersuche bis hin zur Unterstützung bei Formalitäten wie z.B. der Klärung von Fördermöglichkeiten oder dem Abschluss des Berufsausbildungsvertrages“, erklärte Jäckel. Das Förderprogramm „Passgenaue Besetzung“ – gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie aus dem europäischen Sozialfond – dient dazu, dem Fachkräftemangel in kleinen und mittleren Unternehmen entgegenzuwirken. Eine Initiative die aus Sicht von Wolfgang Scholz Wirkung zeigt.
Es gibt viele Möglichkeiten, um junge Menschen und Betriebe zusammenzuführen. Neben Bildungsmessen und Informationsveranstaltungen wurde im letzten Jahr eine WhatsApp-Aktion ins Leben gerufen, mit der Ausbildungsplatzsuchende in einen Bewerberpool aufgenommen werden können und mit aktuellen Stellenausschreibungen versorgt werden. Der Flyer zur Anmeldung für die Aktion liegt in den Schulen des Landkreises aus, kann aber auch auf der Homepage der Kreishandwerkerschaft heruntergeladen werden. „Wir versuchen, die Kontaktaufnahme einfach und schnell zu ermöglichen“, erklärte Heike Jäckel. Sie möchte den jungen Menschen Mut machen und die Chancen im Handwerk näherbringen, ohne die Schulabgänger zu überreden. „Jeder muss seinen Weg selbst finden. Wir können den Weg unterstützen, aber entscheiden und den Weg gehen muss letztlich jeder alleine“, beschieb Jäckel ihr Angebot.
Studienabbrecher
Im Handwerk gibt es auch für Studienabbrecher gute Möglichkeiten. Neben der Ausbildung bieten viele Berufe auch Weiterbildungen und Spezialisierungen an. Auch ein Blick auf den Bedarf in den Betrieben zeigt, dass sowohl bei den Führungskräften als auch bei den Facharbeitern ein hoher Bedarf besteht. „Viele Berufe haben gute Zukunftsperspektiven“, warb Jäckel. Auch in anderer Hinsicht können viele Handwerksberufe punkten. „Handwerksarbeit ist oft weniger digitalisierbar, da Einzelanfertigungen oft sehr individuell sind“, sagte Jäckel. Da rund 40 % der Studenten das Studium vorzeigt abbrechen, bietet die Kreishandwerkerschaft besonders auch den Studienabbrechern ihre Unterstützung an.
Die freien Stellen sind unter www.handwerk-schwalm-eder.de zu finden.
Persönliche Informationen erhalten Interessierte unter: Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder, Tel. 05681 9881-0, passgenauebesetzung.khse@web.de
Das Bild: Viele Handwerksberufe bieten gute Perspektiven für Schulabgänger. Heike Jäckel von der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder hilft bei der „Passgenauen Besetzung“.
1 Kommentar
Bei der schlechten Bezahlung kein Wunder
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