TREYSA. Für den Jahrgang 1939 begann nach Ostern 1950 der Schulbesuch im Schwalm-Gymnasium Treysa. In der vergangenen Woche trafen sich elf ehemalige Schüler und Schülerinnen, teilweise mit ihren Ehepartnern, aus dem Klassenverband der neun gemeinsamen Jahre zum 60-jährigen Abitur-Jubiläum.
Hierzu war Marlies Voellmy, geb. Albrecht, Frielendorf, sogar aus der Schweiz angereist. Von den damals 15 Abiturienten konnten nur noch fünf Personen teilnehmen. Der letzte Schulbesuch fand vor zehn Jahren statt. So wie damals hat auch diesmal Direktor Frank Siesenop wieder die Ehemaligen empfangen und seine Schule vorgestellt. Alle waren erstaunt über die inzwischen erfolgte Erweiterung der Schule, ihre perfekte Ausstattung und den allgemein guten Zustand. Siesenop berichtete, dass die vor Jahren einmal überschrittene Schülerzahl von über 1000 Schülern sich inzwischen durch die demografische Entwicklung wieder reduziert hat. Man erinnerte sich daran, dass die Schülerzahl im Jahr 1950 bei ca. 350 lag.
Das Foto wurde in dem Klassenzimmer gemacht, in dem ca. 52 Schüler als Sextaner gestartet waren. Horst W.Gömpel hatte zu dem Jubiläum wieder nach Schwalmstadt eingeladen, nachdem man sich in den vergangenen zehn Jahren in Fulda, Marburg und Frankfurt getroffen hatte. Am Vormittag hatte man gemeinsam die Katholische Kirche in Trutzhain besucht. Hier berichtete Heinrich Schöning über die umfangreichen und aufwendigen Sanierungsarbeiten und die noch bevorstehenden Umgestaltungspläne. Dabei wurden die Besucher auch über die ausgefallene Zeltform des Kirchenbaues und die besondere Marienfigur als „mater gravita“ informiert. In der Marien-Kapelle berichtete Gömpel über die Besonderheit der zweifachen „Quinauer Walllfahrt, die jetzt wieder am Ursprungsort im böhmischen Erzgebirge in Quinau/Kvetnov und, von den vertriebenen Sudetendeutschen nach Hessen mitgebracht, in Trutzhain im Juli durchgeführt wird. Die Gruppe ermöglichte durch eine Sammlung, dass Gömpel zusammen mit den Spenden aus seinen diesjährigen Vorträgen über ‚Flucht und Vertreibung aus dem Sudetenland‘ wieder 500 Euro für die Kirchensanierung überweisen konnte. Ebenso erfuhren die Besucher wie aus dem ehemaligen Strafgefangenenlager durch die Ansiedlung von Flüchtlingen und Vertriebenen nach 1948 die jüngste Ortschaft Hessen entstanden ist. Am späten Nachmittag fuhr man nach Willingshausen, hier stand der Besuch des Malerstübchens und der beiden aktuellen Ausstellungen auf dem Programm.
An den beiden Abenden im Hotel Hof Weidelbach in Ziegenhain wurden zum Teil sehr unterschiedliche Erinnerungen an die neun Jahre der gemeinsamen Schulzeit und an die zahlreichen Lehrer ausgetauscht. Gute Erinnerungen gab es über die Erlebnisse während den mehrtägigen Klassenfahrten in den Vogelsberg, Spessart, Harz – mit Betriebsbesichtigungen in Salzgitter und Hannover – und zum Abschluss den Berlin-Aufenthalt. Dabei halfen die zahlreichen von Gömpel mitgebrachten Fotos und Unterlagen. Für das kommende Jahr ist ein Treffen in Bad Nauheim geplant. (pm)
Das Bild: stehend Direktor Frank Siesenop, v.l.n.r. Heinz Stern, Heinz Schwing, Marlies Voellmy, geb.Albrecht, Ingrid Schubert, geb.Eiling, Horst W.Gömpel, Peter Mägerlein, Manfred Ide, Marlies Ausmeiner, geb.Ludwig, Werner Scheffer. Auf dem Foto fehlt die am Treffen teilnehmende Susanne Maibaum, geb. Markowz