Fotofreunde Homberg setzen nordhessische Schmeggewöhlerchen ins Bild
HOMBERG/EFZE. Wer Nachhaltiges fotografiert, kann auch nachhaltig fotografieren. Das zeigen und beweisen die Mitglieder der Fotofreunde Homberg in einer Ausstellung in der Kreissparkasse, die gestern Morgen eröffnet wurde.
Auf 30 größeren und noch einmal 30 kleineren Fotografien zeigen die Freizeitfotografen die regionale Nahrungsproduktion vom Bauernhof bis auf Teller des Verbrauchers. Wenigstens zweimal im Monat treffen sich die 33 Mitglieder der Fotofreunde zu festen Terminen, außerdem über eine WhatsApp-Gruppe und zu besonderen Themen auch zwischendurch. Mit dem aktuellen Thema haben sie sich eine ganze Weile beschäftigt. So haben sie auf einem Hof in Welferode die Kartoffelernte fotografiert und bei der TierFairBrik, die zum Grünhof in Hombergshausen gehört, nachhaltig und regional produzierte Ahle Wurscht.
Ein Tag in der Küche des Restaurants Stadt Cassel
Das Restaurant im Hotel Stadt Cassel war bereit für einen Tag seine Küche zu schließen und in geschlossener Gesellschaft den Fotografen als Foto-Atelier und Foto-Werkstatt zu dienen. Food-Fotografie ist nicht nur gerade der Renner in den sozialen Medien. Die Mitglieder der Fotofreunde konnten mit der richtigen Belichtung, der richtigen Kameraeinstellung professionelle Abbildungen eines Drei-Gänge-Menüs von der Vorbereitung über die Zubereitung, bis zum angerichteten und hübsch dekorierten Teller in Szene setzen.
Die Bilder zeigen nicht nur schöne Motive, sondern – neben der Freude am Fotografieren – vor allem, wie mit kurzen Wegen und nachhaltiger Lebensmittelproduktion gesunde Ernährung funktionieren kann. Das Handwerkliche und das Regionale sollten abgebildet werden. Dass dabei auch die Wege der Fotografen kurz waren, ergab sich nahezu zwangsläufig. Die weitesten Wege führten nach Schwalmstadt-Treysa in die Brauerei Haaß (Schwalmbräu) und nach Oberellenbach in den Kirchhof, wo der nordhessische Schmand biologisch hergestellt wird. Weitere Zutaten für das Gericht kamen aus dem Hofladen von Till Döring in Wabern-Zennern. Heraus kamen nordhessische Schmeggewöhlerchen und man bekommt beim Betrachten der Bilder durchaus Appetit.
Ein altes Kochbuch als Vorlage
Für Christine Schneider, die 2017 die Fotofreunde gegründet hat, schloss sich mit der Ausstellung zu diesem Food-Fotografie-Event ein familiärer Kreis. Das Hotel Stadt Cassel war über drei Generationen im Besitz ihrer Familie. Das handgeschriebene Kochbuch ihrer Uroma Anna Schmidt, die für Kaiser Wilhelm II und andere Prominente ihre Zeit gekocht hatte, diente als zusätzliches Fotomotiv.
Sparkassen-Direktionsleiter Michael Sack wurde von den Fotofreunden am 14. Juni 2018 angesprochen, ob es möglich sei in dem Kreditinstitut die entstandenen Werke zu zeigen. Diesen Wunsch erfüllte er gerne und bei der Ausstellungseröffnung machte er deutlich, dass der Kreissparkasse nicht nur die Förderung von Kultur am Herzen liegt, sondern auch die Unterstützung regionaler und nachhaltiger Lebensmittelproduktion.
Produktion bis Präsentation – Ausstellung bis 31. Mai
Rolf Walter, ehemaliger Pressefotograf für Publikationen der Bundeswehr und Mitglied der Fotofreunde machte deutlich, wie viel Nachholbedarf in Deutschland besteht. Hierzulande werden 13 Prozent des Einkommens für Lebensmittel ausgegeben, in Frankreich 30 Prozent.
Die Ausstellung mit Bildern aus der Lebensmittel Produktion und der Nahrungszubereitung ist in den Räumen der Kreissparkasse in Homberg bis zum 31. Mai 2019 während der Öffnungszeiten zu besichtigen. Sie zeigt Zusammenhänge, die selten auf diese Weise bildlich dargestellt werden. (rs)
Foto: Rolf Walter, Christine Schneider, Dirk Giese und Michael Sack bei der Ausstellungseröffnung © Foto: Rainer Sander
7 Kommentare
https://bit.ly/2VALeW5
Tolles Produkt, wenn man etwas über die ‚Fotografie‘ lernen möchte.
Wenn man Fotografie lernen möchte, braucht man keine „Lightroom-Hacks“. Fotografieren fängt bei der Kenntnis der Kamera und beim Erkennen von Motiven und In-Szene-Setzen der selben an 🙂 Und Fotografieren „kann“ man nur, wenn man auch ohne solche Tricks klar kommt 😉 😉 😉
Dieter, heute ist alles wichtig. Das reine „Fotografieren“ ansich entspricht tatsächlich dem, was du beschreibst. Um wirklich grandiose Fotos zu bekommen, kommst du um die Nachbearbeitung nicht drum herum. Und Lightroom ist nun wirklich kein Tool, was etwas verfälscht oder unnatürlich macht.
Ich gehe kaum davon aus, dass du noch mit Film fotografierst. Allein bei den verschiedenen Digitalkameras gibt es soo viele Unterschiede in interner Hard- und Software, die Einfluss auf das von der Kamera abgespeicherte Foto haben, dass es im Grunde eine veraltete Ansicht ist, lediglich von einem „Hardware Foto“ zu sprechen, wie du es machst.
Aber ja, wenn jemand keinen Blick für Bildkomposition hat und lediglich im „Grünen Modus“ fotografiert, dem wird es schwer fallen, ein wirklich gutes Foto zu machen.
Die Küche extra geschlossen? Das war doch nicht etwa an einem Samstag ?
Hier der Link
https://fotofreundehomberg.wordpress.com
Danke, der Link befindet sich auch in meinem Profil (Wenn man auf das Bild klickt) 😊
Hatte ihn beim Eintragen des Kommentars angegeben.
Grüße!
Vielen Dank für den tollen Bericht!
Wer Interesse hat, bei uns mitzuwirken, kann sich gerne auf unserer Webseite informieren. Wir treffen uns alle 2 Monate fest und zwischendurch je nach Bedarf auch spontan. Zusätzlich gibt es Theorie-Abende und Bilderbesprechungen.
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