Kassenärztliche Vereinigung und Landkreis starten Plakataktion
KASSEL. Die Nummer 116117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Hessen ist nicht so bekannt, wie sie sein sollte. „Wir haben das Problem erkannt und daher untersucht, in welchen Bevölkerungs- und Altersgruppen die größte Unkenntnis über die Nummer besteht – das Ergebnis war eindeutig: Jugendliche in Großstädten“, berichtet Dr. Eckhard Starke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV).
Deshalb habe man eine auf diese Zielgruppe zugeschnittene Werbekampagne konzipiert, die seit wenigen Tagen in den Großstädten in Hessen läuft. Die Untersuchung der KV hatte ergeben, dass 72 Prozent der hessischen Bevölkerung den ärztlichen Bereitschaftsdienst kennen. In Kassel und in den Großstädten im Rhein-Main-Gebiet liegt der Informationsgrad nur bei rund 65 Prozent. Noch weitaus unbekannter ist die Notfallnummer 116117 – diese kennen nur 13 Prozent der Hessen. Besonders unbekannt ist Nummer bei 18 bis 29-jährigen in Großstädten: Hier kennen nur 6 Prozent der von der KV Befragten die sechs Ziffern.
„Unser Kreistag hat beschlossen, dass wir uns um die Vermarktung der 116117 kümmern sollen und außerdem stehen wir als großstadtnaher Landkreis sicher vor ähnlichen Informationsdefiziten wie in Kassel selbst“, begründet Landrat Uwe Schmidt die Initiative des Landkreises auch in Teilen des Kreisgebiets die Werbekampagne zu übernehmen.
Ab dem 13. Mai werden daher in Baunatal, Hofgeismar, Vellmar und Wolfhagen – den vier größten Kommunen im Landkreis – die Plakate der KV-Kampagne hängen und die dazugehörigen Gratispostkarten verteilt.
„Wir freuen uns über diese hessenweit einmalige Initiative und auch über die reibungslose Zusammenarbeit im Vorfeld“, betont Dr. Starke. Der Landkreis verspricht sich von der Aktion auch eine Entlastung der Notfallambulanzen in den Kliniken: „Die Verlagerung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in die Notfallambulanz des Klinikums Kassel war für Kassel der richtige Schritt und ich könnte mir dies auch gut für die GNH-Kliniken in Wolfhagen und Hofgeismar vorstellen“, regt Schmidt an.
Dr. Starke und Schmidt sind sich einig, dass die Herausforderungen der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum nur gemeinsam mit allen Beteiligten gelöst werden können: „Da ist es gut, wenn KV und Gebietskörperschaften an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen“. (pm)