Vertreter der VR Bank Hessenland versammeln sich in der Alsfelder Stadthalle
ALSFELD. Der Vorstand der VR Bank HessenLand eG hat am Donnerstagabend in der Stadthalle in Alsfeld den 400 anwesenden Vertretern und Gästen der Vertreterversammlung von einer sehr guten Geschäftsentwicklung berichten können. Das Geschäftsjahr 2018 erhält das Prädikat „ausgezeichneter Jahrgang“, hieß es.
Überdurchschnittliches Wachstum, betriebswirtschaftliche Kennziffern im oberen Bereich, Erfolg beim Aufbau neuer Geschäftsfelder, externe Auszeichnungen und die Umsetzung von guten Innovationen sowie eine hervorragende Belegschaft führen nach Überzeugung des Vorstandes zu diesem Ergebnis.
Geschäftsentwicklung im Kundengeschäft
Der Finanzdienstleistungssektor ist durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank unverändert einem herausfordernden Umfeld ausgesetzt. Der Vorstand geht davon aus, dass sich die Rahmenbedingungen in absehbarer Zeit nicht grundlegend verbessern werden.
Das betreute Kundenvolumen erreichte erstmals die Marke von 2,8 Mrd. Euro. Das überdurchschnittliche Wachstum von 134 Mio. Euro oder 5 Prozent entfiel maßgeblich auf die gute Nachfrage bei den Kundenkrediten. Obwohl Tilgungen von 77 Mio. Euro stattfanden, erhöhte sich der Bestand um 82 Mio. Euro (7,8 Prozent). „Die hochwertige Beratung differenziert uns vom Wettbewerb“, ist sich der Vorstand sicher. Die erneute TÜV-Zertifizierung im Bereich der Baufinanzierung bestätigt dies.
Die Kundeneinlagen verzeichneten ebenfalls eine gute Entwicklung. Sie stiegen um 51 Mio. Euro (3,1 Prozent), trotz der unvorteilhaften Börsenentwicklung zum Jahresende.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Infolge des deutlich gestiegenen Geschäftsumfangs ist es entgegen dem allgemeinen Trend gelungen, den Zins- und Provisionsertrag auf einem stabilen Niveau von 38 Mio. Euro zu halten. Die permanente Weiterentwicklung der Organisation führt zu einer günstigen Aufwand-Ertrag-Relation von 59 Prozent. Mit diesem Wert gehört die VR Bank HessenLand unter den Volks- und Raiffeisenbanken zur Gruppe der besten.
Das Bewertungsergebnis aus dem Kredit- und Wertpapierportfolio ist trotz der Börsenentwicklung am Jahresende von untergeordneter Bedeutung.
Das Betriebsergebnis nach Bewertung beträgt 15,5 Mio. Euro. Nach Abzug von Steuern in Höhe von 5 Mio. Euro und einer 4-prozentigen Dividende von 614 TEUR für die 40.149 Mitglieder können die versteuerten Rücklagen mit 8,8 Mio. Euro dotiert werden. Somit hat sich das Kernkapital inklusive der gleichzeitig gestiegenen Geschäftsguthaben der Mitglieder um 10 Mio. Euro (6 Prozent) verbessert. Mit der Feststellung des Jahresabschlusses beträgt die Gesamtkapitalquote 17,4 Prozent, die deutlich über der aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen liegt.
Geschäftsfeld Immobilien
Seit Begründung des neuen Geschäftsfeldes vor zwei Jahren wurden 19 Investitionsentscheidungen mit einem Gesamtvolumen von 74 Mio. Euro getroffen. Ein Teil der Projekte ist bereits fertiggestellt. Überwiegend befinden sie sich in der Planungs- bzw. Bauphase. Zur Risikodiversifizierung soll neben dem Kredit- und Wertpapierbestand langfristig ein Immobilienportfolio aufgebaut werden. Auf der neuen Homepage https://www.vr-immo.plus.de sind die zur Vermietung vorgesehenen Immobilien dargestellt.
Tochtergesellschaften
Die Raiffeisen Waren GmbH Betriebs & Co. KG erwirtschaftete mit ihren 158 Mitarbeitern einen Umsatz von 85 Mio. Euro. Die Gesellschaft verfügt über geordnete wirtschaftliche Verhältnisse.
Die Hausverwaltung Wigbert Hill GmbH verzeichnete ebenfalls ein gutes Wachstum. Die Anzahl der betreuten Objekte bzw. Wohnungen (980) hat sich nahezu verdoppelt.
Das Geschäftsidee, IT-Dienstleistungen für den Mittelstand zu erbringen, bewährte sich. Die Leistungsangebote treffen auf eine hohe Nachfrage. Die Gesellschaften Geno IT GmbH und Geno Risk GmbH erzielten einen Umsatz von 800 TEUR.
Gesellschaftliches Engagement
Das soziale Engagement der Bank ist unverändert fester Bestandteil der Geschäftspolitik. Über die Crowdfunding-Plattform wurden mittlerweile 51 Projekte gefördert. Darüber hinaus erfolgten im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 261 Spendenvergaben in der Gesamthöhe von 195 TEUR.
Die VR Bank HessenLand blickt weiterhin stolz auf bereits 18 Stipendiaten mit einer Förderung von 118 TEUR.
VR@home
„Wir sind, wo Sie sind“ – VR@home bietet nach einer positiven Testphase im Jahr 2018 seit Beginn dieses Jahres die Möglichkeit, mit dem vertrauten Ansprechpartner persönlich, einfach und flexibel Beratungsgespräche von jedem Ort aus zu führen. Die finanzielle Heimat bleibt, auch wenn sich die Lebensbereiche der Kunden verändern. Die Innovation vereint „Regional & Digital“. Mit dieser Strategie will die VR Bank HessenLand die Chancen der fortschreitenden Digitalisierung zu Gunsten von mehr Komfort für die Kunden nutzen und den Risiken der demographischen Entwicklung begegnen.
Veränderungen im Aufsichtsrat
Auf dem Programm standen auch Aufsichtsratswahlen. Drei Aufsichtsräte wurden erneut gewählt: Constantin H. Schmitt (Schwalmstadt), Lothar Schmidt (Grebenau), Hans-Jürgen Wald (Kirtorf).
Nach 31-jähriger Tätigkeit schied Helmut Mattheis (Gilserberg) altersbedingt aus dem Gremium aus. Für seine langjährigen Verdienste wurde er geehrt und erhielt als Auszeichnung die silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes. Ihm folgt Steuerberater / Wirtschaftsprüfer Tobias Görge (Marburg), der als Partner in der Kanzlei Dr. Görge & Kraushaar, Cölbe, tätig ist.
VR Bank HessenLand STIPENDIUM
Das VR Bank HessenLand-STIPENDIUM fördert begabte und talentierte Kunden, die ein Studium, die Meister- oder Technikerschule oder einen vergleichbaren Bildungsweg anstreben. Für besondere Aufmerksamkeit und großen Applaus sorgte die Vorstellung von Hannah Stiller (Homberg/Ohm), die in Passau Caritaswissenschaft und wertorientiertes Management studiert. „Wir wollen junge, talentierte Menschen fördern und davon überzeugen, dass es sich lohnt, die Zukunft mit Betrieben in unserer Region zu planen“, so die Überzeugung des Vorstandes. Informationen zur Bewerbung befinden sich auf der Homepage www.vrbank-hessenland.de/stipendium
Ausblick
Die negativen Auswirkungen der Niedrigzinsphase, der Umgang mit permanent steigenden regulatorischen Anforderungen der Bankenaufsicht sowie die Weiterentwicklung der Digitalisierung bleiben auch in den nächsten Jahren die beherrschenden Themen.
Die Nullzinspolitik wird in den nächsten Jahren zwangsläufig zu sinkenden Zinsüberschüssen führen. Die Fortsetzung des Wachstums im Kundengeschäft, Einsparungen im Verwaltungsaufwand und Deckungsbeiträge aus den neuen Geschäftsfeldern sollen dazu beitragen, dass die gute Aufwand-Ertrag-Relation auch künftig unterhalb von 60 Prozent liegt.
„Wir sind mit einer hochmotivierten Belegschaft ausgestattet, die sich für unsere Mitglieder und Kunden mächtig ins Zeug legt und täglich an dem Ausbau der Marktposition und der betriebswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit arbeitet. Dies ist neben unserer guten Vermögenslage unser größter Wettbewerbsvorteil“, resümiert der Vorstand. (pm)
Das Bild v.l.: Dr. Arno Wettlaufer (Aufsichtsratsvorsitzender), Ralph Kehl (Vorstandsmitglied), Tobias Görge (neu gewähltes Aufsichtsratsmitglied), Helmut Euler (Vorstandsvorsitzender), Helmut Mattheis (verabschiedetes Aufsichtsratsmitglied), Werner Braun (Vorstandsmitglied)