Flashmob zum Tag gegen Lärm in Holzhausen
EDERMÜNDE-HOLZHAUSEN. Wenn man in Südhessen lebt, in verkehrsreichen Häuserschluchten von Mainhattan, an mehr als 25 Autobahnkreuzen und Dreiecken von 10 verschiedenen Autobahnen zwischen Hanau und Wiesbaden und unter Einflugschneisen von Rhein-Main, Erbenheim oder Egelsbach, der weiß, was Lärm bedeutet.
Unter diesem Eindruck ist zu erklären, dass man auf Fahrten durch Ballungsräume wenig Häuser sieht, weil Lärmschutzwände und Überdachungen die Sicht verhindern. Aktuell werden, so die Interessengemeinschaft Lärmschutz A 49 (IgL) in Holzhausen, für eine Einhausung der A 661 bei Bad Homburg 350 Millionen Euro und zwischen Offenbach und Frankfurt 190 Millionen eingeplant.
Lärmschutz im Süden – Wildbrücken im Norden
Blickt der Südhesse hingegen nach Norden, sieht er dort offensichtlich nur weites grünes Land, auf dem ein paar Bauern die Kühe weiden, Schweine züchten oder Weizen anbauen. Da wird durch etwas Lärm der zukünftig meistbefahrenen Nord-Süd-Route niemand beeinträchtigt?
Das wäre ein Erklärungsmuster dafür, dass selbst für bestehende Autobahnen im Südhessen dreistellige Millionenbeträge vorhanden sind, auf einer Autobahn mitten durch Wohngebiete in Nordhessen, nicht einmal ein wirklich schallschluckender – sondern nur schallmindernder – Asphalt verbaut wird, der in Edermünde nur um 2 Dezibel dezimiert.
Nicht nur Tierschutz – auch Gesundheitsschutz für die Menschen
Es sei, so IgL, genügend Geld für Grün- und Wildschutzbrücken da, 5 Millionen Euro für jede, erklärte IgL-Sprecher Günther Schumann. Dann bitte auch für die Menschen! Nichts gegen Tierschutz, aber schon ein Zehntel dieses Budgets könnte die Situation der Holzhäuser erträglich gestalten.
Sie sind gegen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, nach der nur an Neubauabschnitten hohe Grenzwerte vorgeschrieben, am Alt-Bestand sogar Rechtsmittel wenig verheißungsvoll sind. Was Hessenmobil tut und das „Grüne Verkehrsministerium“ sagt, versteht zurzeit niemand in Holzhausen. Mehrmals wurden Geschwindigkeits- Beschränkungen eingerichtet, wieder aufgehoben, neu eingerichtet, abermals aufgehoben oder verschoben. Während sich das Ministerium in dieser Woche für eine Beschränkung lobt, hat Hessenmobil die Tempo-100-Schilder gerade mal wieder abgeschraubt.
Internationaler Tag gegen Lärm
Zufällig trafen sich gestern etwa 50 Holzhäuser am lautesten Punkt im Dorf unter der A 49, zufällig hatten alle gelbe Warnwesten dabei, zufällig hatten zwei Traktoren eine Panne vor und hinter der Autobahnbrücke. Anlass für den ersten Flashmob geben Lärm: Der Internationale „Noise Awareness Day“, (Tag gegen Lärm) mit dem Motto „Alles laut oder was?“.
Nicht nur die Gegenwart, auch die Zukunft lässt die Holzhäuser nach Rosenmontag zum zweiten Mal auf der Hauptstraße laut werden, damit es endlich leiser wird. Bisher fahren 40.000 KFZ täglich auf der A 49. Zeiten, in denen sie zwischen Borken und Neuental tagelang gesperrt werden kann, weil „Cobra 11“ Szenen für Verfolgungsjagden dreht, sind nach dem Lückenschluss zur A 5 endgültig vorüber. Hessenmobil schätzt nur 12.000 zusätzlichen Fahrzeuge. Wer weiß, wieviel Diesel LKWs durch Strecken-Verkürzung und Umfahren der Berge auf der A 7 einsparen und dass alle „Navis“ alle Autos statt über die A7, zukünftig über die A 49 zur A 5 lenken, ahnt was kommt. Jetzt sollen die Abgeordneten an ihre Aufgabe, die Bürger in Nordhessen zu vertreten, erinnert werden. (rs)
4 Kommentare
Holzhausen, Hertingshausen, Kirchbauna, Gudensberg, Dorla, Zennern usw….
All diese Orte liegen nur wenige Meter von der A49 entfernt. Bedeutet das nun, daß bei gleichem Recht für alle, überall überhöhte Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt werden sollen? Das wäre eine ordentliche Stange Steuergeld.
Aber scheinbar ist es, je näher man nach Kassel kommt, besonders laut.
ich glaube ein Günter Rudolph von der SPD der wohnt da,,, und das könnte der Grund sein das da soviel Bla Bla gemacht wird.
Leute Leute Leute das ist wieder Jammern auf höchsten Niveau !!!!
Jeder Ort will eine Umgehung jeder Ort will Tempo 30. jeder Ort will an der Autobahn Tempo 100 ,, was geht denn bei euch ab,, wir lassen mal alle LKW eine Woche stehen dann wollen wir mal sehen was ihr dann noch im Geschäft kaufen könnt Ihr Jammerlappen!!
Da stimme ich Ihnen voll zu !!! Gegen alles möglich wird in diesem Land demonstriert und wenn man sich die Fotos anschaut stellt man fest die meisten Leute auf dem Foto haben auch zeit dafür brauchen ja nicht mehr arbeiten,,,,,,
wie die Täglich Dinge in den Laden kommen das kümmert sie nicht !!!
Und Sonntags da wird dann wieder das Auto benutzt meist ein großer SUV mit dem Sie kaum um die Ecken kommen schleichen sie dann mit Tempo 70 richtung Edersee und verstopfen die Straßen
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