„Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst – Wo genau ist der Notfallort?“
MARBURG. Einen neuen Weg beschreitet der Landkreis Marburg-Biedenkopf bei der Nachwuchsgewinnung für die Rettungsleitstelle. Noch bis zum 29. April 2019 können sich Interessierte dort nun als Leitstellendisponent zur Fortbildung bewerben.
Die Qualifikation angehender Leitstellendisponenten erfordert sowohl eine Ausbildung als Gruppenführer der Feuerwehr als auch als Rettungssanitäter. Beim Landkreis Marburg-Biedenkopf kann sich jetzt aber auch derjenige bewerben, der bislang lediglich den Feuerwehr-Teil der Anforderungen mitbringt. Der Kreis übernimmt dann die weitere Ausbildung auf dem Weg zum fertigen Leitstellendisponenten.
„Die Bewerberlage für fertig ausgebildetes Personal, also jene, die gleich beide Aspekte mitbringen, ist leider sehr überschaubar“, beschreibt Kreisbrandinspektor Lars Schäfer die aktuelle Lage. Mit dem Konzept des Leitstellendisponenten zur Fortbildung wolle man mehr Nachwuchs für die Rettungsleitstelle des Landkreises gewinnen.
24 Stunden an 365 Tagen im Jahr ist sie besetzt. Hier werden die Notrufe an die „112“ entgegengenommen. Dann heißt es, „Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst – Wo genau ist der Notfallort?“ Mit dieser klaren Frage beginnen die Disponenten ihre sogenannte strukturierte Notrufabfrage. Fast gleichzeitig alarmieren sie die notwendigen Einheiten der Feuerwehren oder des Katastrophenschutzes, setzen Rettungswagen und Notärzte in Marsch und koordinieren deren kreisweiten Einsätze. Der Job eines solchen Einsatzbearbeiters, ist, zumal im Schichtdienst, fordernd. Entsprechend anspruchsvoll sind die Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber.
Das Bild: Die Arbeit in der Rettungsleitstelle ist fordernd. Entsprechend anspruchsvoll sind die geforderten Qualifikationen. Mit den „Leitstellendisponenten zur Fortbildung“ geht der Landkreis Marburg-Biedenkopf bei der Nachwuchsgewinnung einen neuen Weg.
„Wir stehen gegenüber den Menschen im Landkreis in der Pflicht, dass unsere Leitstelle auch zukünftig über das Personal verfügt, dass es für diese besondere Arbeit braucht. Abwarten ist keine Option“, sagt Landrätin Kirsten Fründt. Also sorge man eben selbst für die entsprechende Qualifikation. Das bedeutet: der Anwärter, der das Auswahlverfahren des Kreises erfolgreich durchlaufen hat, wird bereits beim Kreis angestellt, zum Rettungssanitäter ausgebildet und absolviert dann einen entsprechenden Lehrgang an der Hessischen Landesfeuerwehrschule.
Am Anfang steht im ersten Jahr die, zusammen mit dem Rettungsdienst organisierte, Ausbildung zum Rettungssanitäter. Den angehenden Einsatzbearbeiter erwarten hierbei zunächst 160 Stunden an theoretische Ausbildung. Darauf folgen mit noch einmal jeweils 160 Stunden Praktika in einem Krankenhaus und im Rettungsdienst.
„Bei der Station im Rettungsdienst liegt der Schwerpunkt im Einsatz mit Notärzten, um so viele Einsatzszenarien wie möglich zu begleiten und so die notwendige Erfahrung im Rettungsdienst zu sammeln“, sagt Schäfer. Zwischen den Ausbildungsabschnitten werde mit der Einarbeitung in der Leitstelle begonnen, der fünfwöchige Einsatzbearbeiterlehrgang an der Landesfeuerwehrschule stehe allerdings erst am Ende, nach der erfolgreichen Prüfung zum Rettungssanitäter. Innerhalb von zwei Jahren soll die gesamte Ausbildung abgeschlossen sein.
Die Bewerbungsfrist zum Leitstellendisponenten zur Fortbildung läuft noch bis zum 29. April 2019. Weitere Informationen zu der Stelle und zum Bewerbungsverfahren finden sich auf www.marburg-biedenkopf.de (pm)